Matthias, Erich 

Geburtsdatum/-ort: 04.08.1921; Uetzingen, Kreis Fallingbostel
Sterbedatum/-ort: 23.03.1983;  Kuppenheim bei Rastatt
Beruf/Funktion:
  • Politikwissenschaftler, Zeithistoriker
Kurzbiografie: 1927–1939 Volksschule in Uetzingen; Mittelschule u. Oberschule für Jungen in Walsrode bis Abitur
1939–1940 Reichsarbeitsdienst von April bis Nov. 1939, dann Studium d. Geschichte u. Literaturgeschichte in Göttingen (2 Trimester) u. München (1 Trimester)
1940–1945 Wehrdienst in d. Nachrichtentruppe; Einsatz in versch. Kriegsschauplätzen, Teilnahme an d. Winterschlacht 1941/42 im Osten, zuletzt Leutnant. Im Juli 1945 aus Internierung entlassen
1945–1951 Fortsetzung des Studiums in Göttingen; nebenamtl. in d. Erwachsenenbildung tätig
1947 IX. 7–1948 III. 30 Forschungsstipendium in Schweden zum Studium d. schwed. Erwachsenenbildung
1951 II. 9 Promotion zum Dr. phil. in Göttingen bei Werner Conze: „Sozialdemokratie u. Nation. Ein Beitrag zur Ideengeschichte d. sozialdemokratischen Emigration in d. Prager Zeit des Parteivorstandes 1933–1938“
1951–1953 Freiberufl. wiss. Tätigkeit in Göttingen; Lehrtätigkeit an d. Volkshochschule
1953 II–XII. Redaktionelle Arbeit als Editor u. Managing Editor d. Dokumentar-Zeitschrift „Ost-Probleme“ in Bad Godesberg
1954–1956 Forschungsstipendium d. DFG, unterbrochen vom 1. Aug.1954 bis 28. Febr.1955 durch ein Forschungsstipendium d. Kommission für Geschichte des Parlamentarismus u. d. polit. Parteien
1956 VIII. 1 Leitung d. Forschungsstelle d. Kommission für Geschichte des Parlamentarismus u. d. polit. Parteien
1961 IX. 1 Ernennung zum ao. Professor für wiss. Politik d. phil. Fakultät d. Univ. Marburg/Lahn
1965 X. 14 o. Professor für Polit. Wissenschaft u. Zeitgeschichte an d. WH, später Univ., Mannheim
1967 Gastprofessor an d. Univ. Oxford
1970–1971 Direktor des Instituts für Sozialwissenschaften d. Univ. Mannheim
1975–1976 Dekan d. Fakultät für Sozialwissenschaften
1980 Gründer u. Leiter des DFG-Forschungsprojekts „Die Geschichte d. dt. Gewerkschaften 1914–1949“ mit Sitz in Mannheim
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 1948 (Göttingen) Anna Susanna, geb. von Voss, Dr. phil., Oberstudienrätin (1918–1996)
Eltern: Vater: Erich (1889–1939), Volksschullehrer
Mutter: Berta, geb. Diessel (1885–1959)
Geschwister: Bertel, verh. Schmidt, Dr. phil., Dipl.-Psychologin (1914–2008)
Kinder: keine
GND-ID: GND/12941039X

Biografie: Horst-Albert Kukuck (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 5 (2013), 260-264

Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide, legte Matthias sein Abitur in der benachbarten Kleinstadt Walsrode ab. Sein Studium, unterbrochen durch Reichsarbeitsdienst und Kriegsteilnahme, beendete er Anfang 1951 mit der Promotion zum Dr. phil. in Göttingen. Bereits in den ersten Studienjahren nach dem Krieg weckte die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie sein besonderes Interesse. Während eines Schweden-Aufenthalts 1947 bis 1948, der eigentlich dem Studium der Erwachsenenbildung galt, vertiefte er sich in Materialien des Stockholmer Archivs der Arbeiterbewegung mit seiner umfangreichen Sammlung des Karlsbader Emigrationsschrifttums der vor den Nationalsozialisten geflohenen SPD-Führung. Sie bildete die Basis seiner Dissertation mit dem Titel „Sozialdemokratie und Nation“. In den beiden Folgejahren freiberuflicher wissenschaftlicher Tätigkeit in Göttingen entstand die Studie „Die deutsche Sozialdemokratie und der Osten 1914–1945“. 1953 verlagerte Matthias als leitender Redakteur der Dokumentar-Zeitschrift „Ost-Probleme“ seine Forschungen auf Probleme des Kommunismus und der Sowjetpolitik.
Doch schon Anfang 1954 zog es Matthias zurück zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit, die ihm durch ein großzügiges Forschungsstipendium der DFG ermöglicht wurde. In dessen Rahmen konnte er – bei weitgehender Selbstbestimmung der konkreten Forschungsinhalte – umfangreiche Archivarbeiten und Befragungen von Zeitzeugen durchführen. Dank eines Stipendiums der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien konnte er diese Studien ergänzen. Seine Erkenntnisse setzte Matthias um in ein aufwändiges Programm mit der Zielsetzung, der historischen Forschung auf dem Sektor Parlamentarismus und politische Parteien durch umfangreiche und sorgsam kommentierte Quelleneditionen eine solide Basis zu verleihen. 1956 ermöglichte ihm die Kommission, auf der Grundlage dieses weitsichtigen Programms eine Forschungsstelle aufzubauen und zu leiten. Matthias wurde Mitherausgeber und teilweise auch Bearbeiter der bahnbrechenden Quelleneditionen zur Geschichte des deutschen Parlamentarismus mit den Schwerpunkten Kaiserreich und Weimarer Republik. Ende der 1970er-Jahre wirkte er mit bei der Ausdehnung von Forschung und Editionstätigkeit auf die Zeit nach 1945. Die Erarbeitung der meist mehrbändigen, sorgsam kommentierten und ausführlich eingeleiteten Werke begleitete Matthias sein Leben lang, so: „Der Interfraktionelle Ausschuss 1917/18“, „Der Hauptausschuss des deutschen Reichstages 1915–1918“, „Die Regierung des Prinzen Max von Baden“, „Die Regierung der Volksbeauftragten 1918/19“, „Die Reichstagsfraktion der deutschen Sozialdemokratie 1896–1918“, „Die SPD-Fraktion in der Nationalversammlung“, „Militär und Innenpolitik 1914–1918“, „Linksliberalismus in der Weimarer Republik“, „Rundschreiben des ZK der KPD an die Bezirke 1929– 1933“.
Mit intensiver Beratung förderte er zudem die wichtigen Editionen der Kommission zur Rätebewegung 1918/19. Die großen Quellensammlungen wurden zur Basis zahlloser wissenschaftlicher Arbeiten, und selbstverständlich profitierten auch Matthias’ richtungweisende Studien zur Entwicklung des deutschen Parlamentarismus und insbesondere der Sozialdemokratie von diesem Schatz.
Internationale Aufmerksamkeit erweckte bereits 1957 ein Aufsatz in den „Marxismusstudien“ der Evangelischen Studiengemeinschaft, der später in Italien als Buch veröffentlicht wurde: „Kautsky und der Kautskyanismus. Die Funktion der Ideologie in der deutschen Sozialdemokratie vor dem I. Weltkrieg“. Matthias stellt darin die überraschende These auf, dass die revolutionäre Ideologie der SPD den Anpassungsprozess an das politische System des kaiserlichen Deutschland erheblich erleichterte. Seine profunden Forschungen zum Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik verdichten sich in der von ihm verfassten Einleitung der Edition über die Regierung der Volksbeauftragten, die 1970 unter dem Titel „Zwischen Räten und Geheimräten“ als Buch erschien. Matthias bestreitet hier, dass es 1918/19 nur die Alternativen zwischen der Weimarer Entwicklung und einer bolschewistischen Diktatur gegeben habe. Doch sei die zwischen klassenpolitischer und nationaler Orientierung hin- und hergerissene Führung der Mehrheitssozialdemokratie in der revolutionären Phase nicht in der Lage gewesen, die durchaus vorhandenen Chancen eines echten demokratischen Integrationsprozesses der Arbeiterschaft in die Republik vorurteilsfrei auszuloten. Eine ähnliche mentale Blockade, analog zur Revolutionszeit 1918/19, sieht Matthias in der Sozialdemokratie beim Untergang der Weimarer Republik. In seiner Studie über die SPD in dem gemeinsam mit Rudolf Morsey 1960 herausgegebenen Sammelband „Das Ende der Parteien“ hat er die Gestaltungsmöglichkeiten und zugleich die mangelnde Gestaltungsfähigkeit der Sozialdemokraten 1930 bis 1933 präzise herausgearbeitet und historisch-genetisch zu erklären versucht. Obwohl Matthias weithin als Historiker der SPD gilt, war er niemals Parteimitglied.
Bereits in den 1950er-Jahren war Matthias als Wissenschaftler, Autor und scharfsinniger Diskutant auf wissenschaftlichen Symposien und Kongressen so bekannt geworden, dass er 1961 auch ohne Habilitation zum außerordentlichen Professor für wissenschaftliche Politik an die Philipps-Universität Marburg/Lahn berufen wurde. 1964 wurde er – gleichberechtigt mit Wolfgang Abendroth – zum Mitdirektor des Instituts für wissenschaftliche Politik ernannt. Doch bereits Ende 1965 ging er als ordentlicher Professor des Lehrstuhls für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an die WH Mannheim, die gerade zur Universität ausgebaut wurde. Dort blieb er bis an sein Lebensende tätig.
Als engagierter Hochschullehrer glich Matthias einen gewissen Mangel an rhetorischen Fähigkeiten mehr als aus durch den stringenten Aufbau seiner Vorlesungen und Seminare, in denen er seine methodischen Fähigkeiten, sein enormes Fachwissen und seine umfassende Bildung voll zum Einsatz bringen konnte. Er verstand es, Probleme souverän und doch differenzierend auf den Punkt zu bringen, wobei er als echter Liberaler von seinem eigenen Standpunkt abweichende Positionen fair würdigte, wenn sie nur gut begründet waren. Inhaltlich ging er in seinen Veranstaltungen weit über seine eigentlichen Fachgebiete hinaus. Zu seinem breiten Themenspektrum gehörten u.a.: die deutsche Verfassungsentwicklung von 1848 bis zum Grundgesetz, das Verhältnis von politischer und militärischer Gewalt vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik, das Verhältnis von Innen- und Außenpolitik, die Politisierung der Studentenschaft in der Weimarer Republik und in der Bundesrepublik, die Politik Brünings, die „Machtergreifung“ und das NS-Herrschaftssystem, die Potsdamer Konferenz, die alliierte Deutschlandpolitik, der Parlamentarische Rat, die Außenpolitik der Ära Adenauer, Begriff und Realität der Nation im geteilten Deutschland.
Eine besondere Vorliebe galt seinem Oberseminar für „Postgraduates“ mit dem Titel „Methodische Probleme der Politischen Wissenschaft“. Dessen harter Kern bestand aus den Mitarbeitern des Lehrstuhls und seiner Projekte, aber auch aus interessierten Teilnehmern universitärer Nachbarbereiche. Im abendlichen Oberseminar stellten sich oft prominente Gastredner aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft der Diskussion, die häufig bereits am Vormittag Matthias’ Vorlesung durch einen Vortrag bereichert hatten. Die zentrale Bedeutung der Veranstaltung aber bestand darin, dass hier Mitarbeiter und Gäste regelmäßig ihre in Arbeit befindlichen Forschungsprojekte vorstellten, die dann temperamentvoll diskutiert wurden. Matthias konnte dort seine profunden Forschungserfahrungen einbringen und wertvolle Hinweise und Ratschläge geben.
Besonders intensiv widmete sich Matthias dem akademischen Nachwuchs, und er tat das mit sicherem Gespür für wissenschaftliche Talente. Neben den Doktoranden ist vor allem auf seine zahlreichen Habilitanden hinzuweisen. Ein knappes Dutzend von Hochschullehrern ging daraus hervor. Kennzeichnend für Matthias war die völlige Freiheit, die er seinen Schülern bei der Wahl ihrer Forschungsthemen ließ, womit er sich als selbstloser Förderer ihrer individuellen Interessen erwies. Matthias hat nie versucht, eine „Schule“ zu gründen; dafür war er viel zu sehr Individualist. Als Forscher mit Leib und Seele fuhr er auch in seiner Zeit als Universitätslehrer fort, gutachtend und beratend in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien zu wirken und dafür – trotz eines schweren Herzleidens – sehr viel Zeit zu opfern, so dass die eigene wissenschaftliche Arbeit zeitweise dahinter zurückstehen musste. Matthias war bekannt als unbestechlicher Gutachter, der als Mensch mit Ecken und Kanten dennoch stets verlässlich zu seinen einmal gegebenen Zusagen stand. Als Aufklärer analysierte er die Wirkungsweise politischer und gesellschaftlicher Institutionen, die soziale Basis der Demokratie, ihre Wertorientierungen und praktischen Probleme. Letztlich ging es ihm darum, durch seine fundierte, fächerübergreifende Zeitgeschichtsforschung einen Beitrag zur Stabilisierung der zweiten deutschen Demokratie zu leisten. Das wurde u.a. auch in seinem Engagement für die Lehrerausbildung deutlich.
In den letzten Jahren seines Wirkens widmete sich Matthias einem Großprojekt der Forschung, das besondere Dimension gewann, dem Gewerkschaftsprojekt, das angeregt wurde durch einen Zufallsfund von Restakten des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes AGDB. Henryk Skrzypczak von der Historischen Kommission zu Berlin, deren Mitglied Matthias seit langem war, hatte die Dokumente gesichert. Gleichsam als Krönung seiner Editionstätigkeit entwickelte Matthias Ende der 1970er-Jahre eine glänzende Konzeption für ein Jahrhundertwerk der Gewerkschaftsgeschichte: die vielbändige Quellenedition für die Zeit von 1914 bis 1949, für die alle verfügbaren Quellen herangezogen werden sollten. Diese Edition sollte die Basis für eine umfassende, handbuchartige Gewerkschaftsgeschichte dieses Zeitraums werden. Matthias als Projektleiter sicherte die Finanzierung durch die DFG, sorgte für die räumliche und finanztechnische Infrastruktur des Projekts bei der Universität Mannheim, baute eine Forschungsgruppe mit etwa 20 hochqualifizierten haupt- und nebenamtlichen Wissenschaftlern auf und sicherte ferner die Drucklegung der acht umfangreichen Bände durch Mittel der Hans-Böckler-Stiftung des DGB, wobei er anknüpfen konnte an seine zahlreichen Studien zur Geschichte der Arbeiterbewegung und gute Kontakte zu wichtigen Gewerkschaftsführern. Matthias stürzte sich mit ungeheurer Energie in die Arbeit. Rastlos machte er sich trotz seiner gesundheitlichen Handicaps ans Organisieren. 1981/82 kreisten alle seine Vorlesungen und Seminare um das Thema Gewerkschaftsgeschichte. 1981 organisierte er eine Großveranstaltung seiner Universität aus Anlass des 75. Jahrestags des Mannheimer Abkommens zwischen Sozialdemokratie und Freien Gewerkschaften von 1906. Vor einem hochrangigen Publikum traten u.a. der SPD-Vorsitzende Willy Brandt und der DGB-Vorsitzende Heinz Oskar Vetter als Redner und Diskussionsteilnehmer auf. Das Protokoll der Veranstaltung wurde 1982 veröffentlicht unter dem Titel „Einheitsgewerkschaft und Parteipolitik“. Im Herbst 1982 fand in der Frankfurter Hauptverwaltung der Bank für Gemeinwirtschaft eine Diskussionsveranstaltung über „Gemeinwirtschaft – historischer Hintergrund, Funktion und Chancen gewerkschaftlicher Wirtschaftspolitik“ statt, an der neben zahlreichen Wissenschaftlern der Chef der Unternehmensgruppe Neue Heimat, Diether Hoffmann, und der neue DGB-Vorsitzende Ernst Breit teilnahmen. Um das Gewerkschafts-Projekt voranzubringen, wurden ferner Konsultationskonferenzen und Expertengespräche in Mannheim und Berlin durchgeführt. Aus einer Mannheimer Vorlesungsreihe Matthias’ ging der Sammelband „Solidarität und Menschenwürde. Etappen der deutschen Gewerkschaftsgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart“ hervor, der, betreut von Klaus Schönhoven, postum erschien. Auch die mehrjährige Publikation der Editionsbände erlebte Matthias nicht mehr. Herausgeber wurden an seiner Stelle die Professoren Mielke, Schönhoven, Tenfelde und Hermann Weber, die bereits von Anfang an aktiv im Gewerkschaftsprojekt mitgearbeitet hatten. Der nur 61-jährige Matthias war als Opfer eines Verkehrsunfalls verstorben.
Quellen: Vorlesungsverzeichnisse d. Universitäten Marburg u. Mannheim; Dokumente von Frau Edith Reinhardt, u.a. aus dem Nachlass von Frau Dr. Matthias; Dokumentensammlung des Verfassers aus seiner Zeit als Mitarbeiter Matthias’.
Werke: Verzeichnis d. Schriften von Erich Matthias, zusammengest. von H.-A. Kukuck, in: Internat. Wiss. Korrespondenz zur Geschichte d. dt. Arbeiterbewegung, Jg. 17, H. 3, 1981, 413ff.; Gesamtverzeichnis d. Editionen für die Kommission, bei denen Matthias Mithg. war u. in denen die weiteren Hgg., vor allem aber auch die Bearbeiter genannt werden, in: Die Veröffentlichungen d. Kommission für Geschichte des Parlamentarismus u. d. politischen Parteien seit 1952 (Verlagsprospekt, Droste), 2007. – Auswahl: Sozialdemokratie u. Nation. Ein Beitrag zur Ideengeschichte d. sozialdemokratischen Emigration in d. Prager Zeit des Parteivorstandes 1933–1938, 1952; Die dt. Sozialdemokratie u. d. Osten 1914–1945, 1954; Kautsky u. d. Kautskyanismus. Die Funktion d. Ideologie in d. dt. Sozialdemokratie vor dem I. Weltkrieg, in: Marxismusstudien 2. Folge, 1957, 151ff.; (Mithg. u. Bearb.) Der Interfraktionelle Ausschuss 1917/18, 2 Bde, 1959; (Mithg.) Das Ende d. Parteien, 1960; Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, ebd. 101ff.; (mit H. J. Schierbaum) Errungenschaften. Zur Geschichte eines Schlagwortes, 1961; Die Sozialdemokratie u. die Macht im Staate, in: Der Weg in die Diktatur 1918–1933, 1962, 71ff.; (Mithg. u. Mitbearb.) Die Regierung des Prinzen Max von Baden, 1962; (Mithg. u. Mitbearb.) Die Reichstagsfraktion d. dt. Sozialdemokratie 1896–1918, 2 Bde, 1966; (Hg.) Mit dem Gesicht nach Deutschland. Aus dem Nachlass von Friedrich Stampfer […], 1968; Die Rückwirkungen d. russischen Oktoberrevolution auf die dt. Arbeiterbewegung, in: Helmut Neubauer (Hg.), Deutschland u. die russische Revolution, 1968, 69ff.; (Mithg.) Die Regierung d. Volksbeauftragten 1918/19, 2 Bde, 1969; Zwischen Räten u. Geheimräten. Die dt. Revolutionsregierung 1918/19, 1970; (Mithg.) German Democray and the Triumph of Hitler, 1971; (Mithg.) Staat u. NSDAP 1930–1932. Quellen zur Ära Brüning, 1977; (Mithg.) Linksliberalismus in d. Weimarer Republik. Die Führungsgremien d. DDP u. d. Staatspartei 1918–1933, 1980; (Mithg.) Der Hauptausschuss des Dt. Reichstags 1915–1918, 4 Bde, 1981ff.; (Hg.) Einheitsgewerkschaft u. Parteipolitik. Zum 75. Jahrestag des Mannheimer Abkommens […], Diskussionsveranstaltung mit Willy Brandt u. Heinz Oskar Vetter, 1982; (Mithg.) Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim, 1984; (Mithg.) Solidarität u. Menschenwürde. Etappen d. dt. Gewerkschaftsgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1984; (Begründer) Quellen zur Geschichte d. dt. Gewerkschaftsbewegung im 20. Jh., 8 Bde, 1985ff.
Nachweis: Bildnachweise: Skrzypczak, 1983 (vgl. Literatur).

Literatur: Politische Parteien auf dem Weg zur parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Entwicklungslinien bis zur Gegenwart. Erich Matthias zum 60. Geburtstag, hgg. von L. Albertin u. W. Link, 1981; Hermann Weber, Erich Matthias 60 Jahre, in: Internationale Wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte d. dt. Arbeiterbewegung (IWK), Jg. 17, H. 3, 1981, 409ff.; Rudolf Morsey, Nekrolog Erich Matthias 1921–1983, in: HZ 237, 1983, 490f.; Henryk Skrzypczak, Erich Matthias – Historiker d. modernen Parteien, in: Informationen d. Historischen Kommission zu Berlin, Nr. 9, Juni 1983, 3 (mit Bildnachweis); Hermann Weber, Erich Matthias in Marburg, in: W. Hecker, J. Klein, H. K. Rupp (Hgg.) Politik u. Wissenschaft. 50 Jahre Politikwissenschaft in Marburg, Bd. 1: Zur Geschichte des Instituts, 2001, 77ff.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)