Schilling, Otto 

Geburtsdatum/-ort: 12.10.1874;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 01.09.1956; Pullach/München
Beruf/Funktion:
  • Moral- und Pastoraltheologe
Kurzbiografie:

1880–1891 Elementarschule und Lyzeum in Cannstatt bis 1886, dann Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart bis 1891; Übersiedlung der Familie nach Tübingen, Gymnasium Tübingen bis Abitur 1893

1893–1897 Studium der Philosophie, Theologie und der Sozialwissenschaften in Tübingen, Eintritt ins Wilhelmsstift

1897 f. Priesterseminar Rottenburg

1898 VI. 21 Priesterweihe

1898 VII. 26 Vikar in Neckarsulm

1901 XI. 7 Stadtpfarrverweser in Calw

1903 V. 4 Repetent am Wilhelmsstift in Tübingen

1908 Promotion zum Dr. sc. pol. in Tübingen, ab 1. Okt. beurlaubt zur Fortsetzung seiner staatswissenschaftlichen und theologischen Studien in Berlin  und München

1912 Promotion zum Dr. theol. in Freiburg

1910 V. 16 Stadtpfarrer in Kirchheim

1911 IX. 1 Verzicht auf die Stadtpfarrei

1911–1912 beurlaubt zu Studien am Collegio Teutonico beim Campo Santo in Rom

1912–1916 beurlaubt zu Studien in München

1916 VII. 6 ordentlicher Professor für Moraltheologie in Tübingen, bis 1923 auch für Pastoraltheologie

1934 Mitglied beim Reichsluftschutzbund und NSV

1940 XII. 31 emeritiert, Ruhestand in Pullach bei München

Weitere Angaben zur Person: Religion: römisch-katholisch
Verheiratet:

unverheiratet


Eltern:

Vater: Lorenz (1844–1906), Kaufmann, Sohn des Konrad (1801–1881), Nagler in Nendingen, und der Emilie, geb. Mattes (1807–1883)

Mutter: Anna Maria, geb. Leibinger (geb. 1846) aus Mühlheim


Geschwister:

Heinrich (geb. 1873), Dr. iur., Rechtsanwalt in Stuttgart


Kinder:

keine

GND-ID: GND/133344096

Biografie: Dominik Burkard (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 7 (2019), 467-471

Schilling entstammt einer Kleinhandwerkerfamilie („Nagler“), die über mehrere Generationen hinweg in Nendingen bei Tuttlingen ansässig war, wo sie aufgrund der dort traditionellen Realteilung keine größere Landwirtschaft treiben konnte. Die Familie gehörte aber offenbar zu den angeseheneren des Ortes; ein Onkel Schillings wirkte als Schultheiß. Der Vater verließ nach der Heirat und Geburt des ersten Sohnes Heinrich Nendingen, wahrscheinlich um die daheim hergestellten Nägel zu vertreiben und sich so als Händler eine berufliche Zukunft aufzubauen. Zunächst zog die Familie nach Aalen, von dort wenig später nach Stuttgart, wo 1874 Schilling geboren und von dem bekannten Kaplan Karl Zimmerle (1836–1892) getauft wurde, der sich um den Aufbau des Diasporakatholizismus in Stuttgart große Verdienste erwarb. Familiäre Herkunft und soziale Struktur dieses Diasporakatholizismus dürften das nachhaltige Interesse Schillings für die wirtschaftlichen, sozialen und moraltheologischen Probleme seiner Zeit geweckt haben. 1891 zog die Familie nach Tübingen, wo Schilling 1893 das Studium der Philosophie und Theologie aufnahm.

Nach seiner Priesterweihe war er zunächst Vikar in Neckarsulm, dann Stadtpfarrverweser in Calw, bevor er 1903 als Repetent ans Wilhelmsstift nach Tübingen zurückkehrte. Hier wandte sich Schilling vor allem staatswirtschaftlichen Studien bei Heinrich Triepel (1868–1946) und Robert Wilbrandt (1875–1954) zu, die er im Oktober 1908 mit der mit „summa cum laude“ bewerteten Dissertation über „Reichtum und Eigentum in der altchristlichen Literatur“ abschloss. Schilling ließ sich anschließend beurlauben und unternahm mit Staatsunterstützung vom 21. April bis zum 5. August 1909 eine wissenschaftliche Reise nach Berlin. Im WS 1909/10 hörte er bei dem Historiker Robert Ritter von Pöhlmann (1852–1914) in München Vorlesungen über Alte Geschichte. Auf Anregung des evangelischen Theologen Reinhold Seeberg (1959–1935) verfasste er in dieser Zeit eine Untersuchung über „Die Staats- und Soziallehre des hl. Augustinus“.

Am 16. Mai 1910 übernahm Schilling die Stadtpfarrei Kirchheim/Teck. Da er sich weiter der Wissenschaft widmen wollte, der Katholische Kirchenrat aber mehrere seiner Beurlaubungsgesuche zur Fortsetzung seiner Studien negativ beschied, resignierte Schilling nach nicht einem Jahr seine Pfarrstelle, offenbar auf Zuraten von Bischof Paul Wilhelm von Keppler (1852–1926). Von diesem auf längere Zeit zu Studienzwecken beurlaubt bezog Schilling zunächst als Kaplan das Collegio Teutonico am Campo Santo in Rom, um sich dort intensiver mit den sozialen Lehren der Alten Kirche zu befassen. In seinem Bewerbungsschreiben gab er – auf dem Höhepunkt des Modernismusstreits – auch apologetische Ziele an: Er wolle die als „jämmerliche Theorie“ diffamierte Naturrechtslehre wissenschaftlich in Schutz nehmen und auch den Vorwurf zurückweisen, dass die Kirche „insbesondere durch ihre Lehre vom Almosen und ihr Zinsverbot in verkehrter Weise ins wirtschaftliche Leben eingegriffen und so ihrer Aufgabe sich nicht gewachsen gezeigt“ (A des Campo Santo Teutonico Rom 13521) habe. 1912 wurde er von der Freiburger Theologischen Fakultät zum Dr. theol. promoviert. Danach hielt sich Schilling vier Jahre lang als Privatgelehrter in München auf, wo er, ohne aber an der Universität eingeschrieben zu sein, patristische und scholastische Forschungen trieb und sich weiter mit der Naturrechts-, Staats- und Soziallehre des Thomas von Aquin beschäftigte. 1914 widerlegte er in seiner Studie „Naturrecht und Staat in der Lehre der alten Kirche“ die Auffassung von Ernst Troeltsch, wonach die Kirchenlehrer den Staat als „Organismus der Sünde“, (Arnold, 1956, 387), betrachtet hätten.

Nach dem Tod von Anton Koch (1859–1915) wurde Schilling am 1. Oktober 1916 auf den Tübinger Lehrstuhl für Moral- und Pastoraltheologie berufen. Die erneute Ablegung des Antimodernisteneids verweigerte er mit dem Hinweis, diesen bereits 1910 als Stadtpfarrer in Kirchheim geschworen zu haben, doch musste er den alten Eid noch einmal per Unterschrift bekräftigen.

Obwohl in der moraltheologischen Schule von Franz Xaver Linsenmann (1835–1898) und Koch geformt, brach Schilling mit der Tübinger Tradition und machte die Scholastik zur Basis seiner Moraltheologie – seit 1917 im Einklang mit den kirchenrechtlichen Vorgaben (CIC c. 589 § 1 und can. 1366 § 2), die den obligatorischen Charakter der Neuscholastik für alle theologischen Disziplinen und Lehranstalten festschrieben. Seine Arbeit war völlig beherrscht von dem Ziel, die angehenden Theologen im Geist des Aquinaten zu erziehen. Schilling ging es um eine auf das Positive gerichtete, organische Darstellung der christlichen Sittenlehre. Durch seine Rückbindung an Thomas von Aquin trennte seine Moraltheologie nicht zwischen Dogmatik und Tradition, degenerierte deshalb auch nicht zur Kasuistik. Aufgrund seiner langjährigen Studien beherrschte Schilling die Tradition souverän und fand so zu einer klaren Gedankenführung. Mutig stellte er sich auch heiklen Fragen des modernen Lebens und berücksichtigte in seinen Vorlesungen und Schriften auch die Ergebnisse der Staats- und Wirtschaftswissenschaften, der medizinischen, psychologischen, soziologischen und statistischen Forschung.

Die Moraltheologie müsse sich, so glaubte Schilling, im modernen Leben vor allem unter dem Gesichtspunkt der Sozialethik bewähren. So trat er ein für die sozialchristliche Bewegung. Aus seiner Lehrtätigkeit erwuchsen nicht nur Spezialuntersuchungen, sondern vor allem mehrere Lehrbücher und Kompendien, u. a. zur Moraltheologie, zum Völkerrecht, zum kirchlichen Eigentumsbegriff, zur christlichen Staats- und Soziallehre sowie zur Sozial- und Wirtschaftsethik. Schilling trug entscheidend zur Renaissance des Naturrechts bei. Es wundert nicht, dass er in den 1950er Jahren zu den scharfen Kritikern der aufkommenden „Situationsethik“ gehörte. Zu seinen Schülern zählten neben Franz Xaver Arnold (1898–1969) auch der spätere Münsteraner Sozialethiker und Gründer des „Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ Heinrich Weber (1888–1946) mit seiner Dissertation „Die religiös-ethischen Grundlagen der Fürsorgearbeit in Judentum und Christentum“ sowie der Regensburger Studienrat August Adam (1888–1965), ein jüngerer Bruder des Tübinger Dogmatikers Karl Adam (1876–1966).

Der völlige Anschluss an Thomas von Aquin machte Schilling empfindlich und zugleich aggressiv-rücksichtslos, wo er diesen geschmälert oder verkannt glaubte. Dies zeigt etwa der Konflikt um eine Festrede des Würzburger Moraltheologen Ludwig Ruland (1873–1951), dem Schilling 1924 vorwarf, „die Autorität des hl. Thomas als drückende Last und Fessel“ (ThRv 1924, 231 f.), bezeichnet zu haben. 1938 wandte sich Schilling gegen ältere – J.B. Hirscher, Idee vom „Reich Gottes“s – und neuere – Fritz Tillmann, „Nachfolge Christi“ – Versuche, das System der christlichen Sittenlehre mit Hilfe eines anderen als des traditionellen Prinzips aufzubauen (Schilling 1938, Prinzip).

Zeitlebens blieb Schilling ein besonderer Schützling Bischof Kepplers. Nach dessen Tod versuchte er, sich selbst als episkopabel ins Spiel zu bringen, und denunzierte beim Münchener Nuntius andere aussichtsreiche Kandidaten, so Domdekan Max Kottmann (1867–1948), Weihbischof Joannes Baptista Sproll (1870-1949), Professor Ludwig Baur (1871-1943) und einige seiner Fakultätskollegen. An der Bischofsweihe Sprolls am 14. Juni 1927 nahm Schilling folgerichtig auch nicht teil, wofür er in einem Entschuldigungsschreiben vom selben Tag (!) aus Igls bei Innsbruck dem „Lieben Freund“ gegenüber gesundheitliche Gründe geltend machte: er habe „aus nervlicher Zerrüttung“ – wegen Streitigkeiten mit dem Verlag Herder – Erholungsurlaub benötigt. Bei den Theologen wolle er auch weiterhin „den thomistischen, das ist den kirchlichen Geist pflegen“ und bitte dabei um „moralische Unterstützung“ (DAR G 1.7.1 Nr. 131/13). Sproll selbst zog Schilling später in moraltheologischen Fragen zwar immer wieder zurate, die Tatsache, dass Schilling unmittelbar nach seiner Emeritierung Tübingen und die Diözese verließ, dürfte allerdings auf eine eher gestörte Beziehung zur Bistumsleitung wie zu den Tübinger Kollegen schließen lassen.

Politisch gehörte Schilling bis zum 2. Juli 1933 dem rechten Flügel der Zentrumspartei an. Sein Bruder Heinrich erwog 1912, gegen den – wie er behauptete: unbeliebten – Rottenburger Eugen Bolz als Landtagskandidat anzutreten, doch wurde die Kandidatur vom maßgeblichen Rottenburger „Zentrumstaktiker“ Dompfarrer Karl Stofer (1867–1941) als inopportun abgelehnt (DAR N 16 Nr. 17). Inhaltlich positionierte sich Schilling nach Aussagen seines Schülers Arnold (1934) immer wieder gegen Marxismus, Bolschewismus, Liberalismus und Freimaurertum und rief zur Verteidigung der „christlichen Kultur“ auf. Von 1924 bis 1933 war er Mitglied im „Reichsbund höherer Beamter“. 1933 trat er dem auf Initiative Franz von Papens (1879–1969) gegründeten Bund „Kreuz und Adler“ bei, der allerdings im Oktober 1933 aufgelöst und in die „Arbeitsgemeinschaft kath. Deutscher“ überführt wurde, die als Zubringerorganisation der NSDAP fungierte. Ob Schilling auch dieser angehörte, ist ungeklärt.

Der NSDAP trat er nicht bei, schloss sich 1934 aber dem Reichsluftschutzbund und der NSV, NS-Volkswohlfahrt, an. Im „Dritten Reich“ zeigte sich Schilling weder sonderlich kooperativ noch widerständig. Immerhin wurde 1940 im Vorfeld seiner Emeritierung vom Rektor der Universität die „Gewährung eines Dankes durch den Führer“ damit befürwortet, Schilling sei politisch „wenig hervorgetreten“. Der Dozentenführer berichtete bei diesem Anlass, Schilling habe sich „als ausgesprochener Gegner des Marxismus vor 1933 „ordentlich benommen, sogar positiv über den Nationalsozialismus geäußert“. Dass Schilling sich indes 1933 „zur Mitarbeit beim Aufbau des nationalsozialistischen Staates“ bereiterklärte und „später den Weg zum Nationalsozialismus“ fand, dabei auch den NS-Antisemitismus in Kauf nahm (Greive, passim; Richter 217, 515), scheint von den Quellen her nicht gedeckt zu sein (Ernst 24 f.).

Sein scholastisch geprägtes System einer christlichen, naturrechtlich begründeten Ethik dürfte ihn gegen die Staatsvorstellungen des Nationalsozialismus und seine Methoden weitgehend immunisiert haben. Andererseits könnte ihn seine restaurative Denkweise, die die neuzeitliche Ethik und moderne Kultur ablehnte, möglicherweise davon abgehalten haben, dem Gedanken einer Wiederherstellung des Reichs auch unter Inkaufnahme von Intoleranz und Gewalt offen zu begegnen. 1934 wandte er sich vehement gegen das NS-Gerede „von sklavischer Unterwürfigkeit und feiger Sklavenmoral“. Der Christ sei zwar weit davon entfernt, „Revolution“ zu machen, aber ebenso weit davon, „irgendeinen Absolutismus“ anzuerkennen. Allerdings wehrte er in diesem Zusammenhang den Vorwurf christlicher „Lohnsucht“ ähnlich dem der Juden damit ab, dass er – in Anlehnung an Augustinus – 1934/35 in „Ist die christliche Moral …“ (in: Schönere Zukunft 9, I, Schilling 70) einen Unterschied zwischen christlicher und jüdischer Sittlichkeit machte: Herrsche im Alten Testament das Furchtmotiv (timor) vor, so im Neuen die Liebe (amor). 1939 äußerte Schilling, angesichts des „gewaltigen Ideenkampfes der Gegenwart den Bestrebungen, den Einfluss der christlichen Ideen aus dem gesamten öffentlichen Leben auszuschalten“ (Schönere Zukunft 12, 1936/37, 471 f.; oder ebd. 10, 1934/35, 69 f.), nicht mehr ruhig zusehen zu können. Immer wieder wies Schilling auf die vom natürlichen Sittengesetz her gegebenen Grenzen hin, so etwa gegen staatliche Maßnahmen eugenischer Art, gegen übertriebenen Nationalismus und eine „Staatsvergötterung“, die Nation und Staat an die Stelle Gottes setzten (1936 Schilling, Apologie). Wichtiger als „Blut und Rasse und Sport“ seien Sittlichkeit, Seelenpflege und ewige Seligkeit. „Wehe dem Staat, dessen Jugendliche am Sonntag ihre frischen Stimmen nur noch auf den Straßen, nicht mehr in der Kirche erschallen lassen, weil sie keine Zeit mehr dazu haben, den Gottesdienst zu besuchen“ (1934 Schilling, Das soziale Evangelium 114).

In seinem Ruhestand, den er seit 1941 in Pullach bei München verbrachte, blieb Schilling unentwegt wissenschaftlich tätig. Er starb 1956 „nach schweren Leidensjahren und Schmerzenswochen“ (Arnold 1956, 386) im Krankenhaus in Nymphenburg.

Quellen:

UA Tübingen 126/581, 184/140, Personal- und Lehrstuhlakten, 735a; DA Rottenburg G 1.7.1 Bü 2003, Personalakte; StA Ludwigsburg E 211II Bü 338, Wiss. Reise; Registratur des Wilhelmsstifts Tübingen D 13.1–1c, Theol. Fakultät, Spolien; A des Campo Santo Teutonico Rom 13521, Bewerbungsschreiben; BA Berlin R 4901/13275, Dozentenkartei.

Werke: Unvollständige Bibliographie: Johannes Stelzenberger, Veröffentlicht von Professor Dr. theol. et sc. pol. Otto Schilling, in: ThQ 134, 1954, 258–262; Bibliographie (Auswahl), ebd. 150, 1970, 128. – Die religiöse Toleranz, in: HPBl 141/I, 1908, 997–1007; Reichtum und Eigentum in der altkirchlichen Literatur. Ein Beitrag zur sozialen Frage, 1908, ND 1985; Die sozialen Pflichten der Reichen, in: HPBl 143/I, 1909, 401–412, 517–526; Die Staats- und Soziallehre des hl. Augustinus, 1910; Eigentum und Erwerb nach dem Opus imperfectum in Matthaeum, in: ThQ 92, 1910, 214–243; Naturrecht und Staat nach der Lehre der alten Kirche, Görres-Gesellschaft, Veröffentlichungen der Sektion für Rechts- und Sozialwissenschaft 24, 1914; Politik und Moral nach Thomas von Aquin. Akademische Antrittsrede, in: ThQ 99, 1917/18, 79–98; Zur Erinnerung an Professor Dr. Anton Koch, ebd. 99, 1917/18, 440–448; Der vermittelnde Charakter der thomistischen Staatslehre, in: Heinrich M. Gietl/Georg Pfeilschifter (Hgg.), FG Alois Knöpfler zur Vollendung seines 70. Lebensjahres, 1917, 290–296; Das Völkerrecht nach Thomas von Aquin, 1919; Das Zinsproblem, in: ThQ 100, 1919, 103–133; Naturrecht und Staat bei den Kirchenvätern, in: HPBl/II 164, 1919, 640–647; Der kirchliche Eigentumsbegriff, 1920, 21930; Der neue Zinskanon, in: ThQ 102, 1921, 65–69; Die Rechtsphilosophie bei den Kirchenvätern, 1922; Die Rechtsphilosophie bei den Kirchenvätern, in: Archiv für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 16, 1922, 1–12; Die kirchliche Eigentumslehre, ebd. 16, 1922, 146–153; Moraltheologie, 1922; Die Staats- und Soziallehre des hl. Thomas von Aquin, Görres-Gesellschaft, Veröffentlichungen der Sektion für Rechts- und Sozialwissenschaften 41, 1923, 2. Aufl. 1930; Die Frage der Volkssouveränität, in: ThQ 105, 1924, 175–192; Antwort [an Ludwig Ruland], in: ThRv 23, 1924, 231 f.; Die Staats- und Soziallehre des Papstes Leo XIII., Rüstzeug der Gegenwart NF 7, 1925; Christliche Gesellschaftslehre, Schriften zur deutschen Politik 11/12, 1926, 21949; Die christlichen Soziallehren, Der katholische Gedanke 16, 1926; Art. Augustinus, in: Staatslexikon, i. A. der Görresges., hgg. von H. Sacher, 5 Teile, 1, 1926, 161–169; Christliche Staatslehre und Politik, 1927; Lehrbuch der Moraltheologie, 2 Bde., 1928; Die augustinische Staatslehre, in: ThQ 109, 1928, 398–410; Kath. Sozialethik, 1929; Art. Kirchenväter, in: Staatslexikon 3, 1929, 300–305; Moderne Wirtschaftsfragen im Lichte der katholischen Weltanschauung [Vorlesungen], 1930; Die Tugend als richtige Mitte, in: Zeitschrift für Aszese und Mystik 5, 1930, 46–54; Art. Abtreibung, in: LThK 1, 1930, 54 f.; Die soziale Frage. Mit einem Geleitwort von A. Bertram, 1931; Winke für die Beurteilung sozialer Fragen und Aufgaben der Seelsorger. Auf Anregung der Fuldaer Bischofskonferenz, [1931]; Das Almosen als Rechtspflicht, in: Max Meinertz/Adolf Donders (Hgg.), Ethik und Leben. FS für Joseph Mausbach zur Vollendung des 70. Lebensjahres, 1931, 161–169; Richtiges und Falsches bei den sogen. Eugenik, in: Schönere Zukunft 7, 1931/32, 10 f.; Die Frage des gerechten Lohnes, in: Theolog.-Praktische Quartalschrift 85, 1932, 89–96; Art. Thomas von Aquin, in: Staatslexikon, i. A. der Görresges., hgg. von H. Sacher, 5 Teile, 5, 1932, 343–360; Art. Geburtenbeschränkung, in: LThK 4, 1932, 323–325; Christliche Sozial- und Rechtsphilosophie, 1933, 19502; Katholische Wirtschaftsethik. Nach den Richtlinien der Enzyklika Quadragesimo anno des Papstes Pius XI., 1933; Die soziale Gerechtigkeit, in: ThQ 114, 1933, 269–277; Der Kollektivismus der Kirchenväter, ebd., 481–492; Die Gesellschaft im Staat – ein „Unbegriff“?, in: Schönere Zukunft 9/1, 1933/34, 351 f.; Das soziale Evangelium. 20 Predigten im Dienste der sozialchristliche Bewegung, 1934, 2. Aufl. 1953 [mit dem Untertitel: Ein Beitrag zur Rettung der christlichen Kultur]; Das moralische Recht des dt. Volkes auf Kolonien, in: ThQ 115, 1934, 397–404; Die Zinsfrage im „Staatslexikon“, ebd., 141–150; Krieg von Volk zu Volk?, in: Theologische-Praktische Quartalschrift 87, 1934, 780–785; Politik und Seelsorge, ebd., 518–523; Ist die christliche Moral – passive Sklaven-, jüdische Lohnmoral? Eine Antwort an moderne Gegner, in: Schönere Zukunft 10, 1934/35, 69 f.; Die Sakramente – „Aberglaube“, „Magie“, „artfremdes Zauberwesen“? Sinn und Bedeutung der kirchlichen Sakramente, ebd., 910–912; (Bearb.), Sozialer Katechismus [von Paul Haffner], 3. Aufl. 1935, 4. Aufl. 1950; Die soziale Gerechtigkeit in der patristischen Literatur, in: Miscellanea Vermeersch, scritti pubblicati in onore del Arturo Vermeersch, Bd. 2, Rom 1935, 189–202; Art. Moralsysteme, in: LThK 7, 1935, 315–319; Apologie der kath. Moral, 1936; Die religiöse Toleranz, in: Schönere Zukunft 12, 1936/37, 471 f.; Art. Reichtum, in: LThK 8, 1936, 734–736; Art. Restitutionspflicht, ebd., 840–844; Theologia moralis, 2 Bde., 1937 und 1940; Art. Sittlichkeit, in: LThK 9, 1937, 605 f.; Die Ehre nach christlicher Auffassung, in: ThQ 119, 1938, 153–167; Das Prinzip der Moral, ebd., 419–426; Die Verwerflichkeit der Notlüge, in: Theologische-Praktische Quartalschrift 91, 1938, 621–627; Reform der Moraltheologie?, ebd. 92, 1939, 451–456; Art. Tugend, in: LThK 10, 1938, 325–328; Von der sozialen Gerechtigkeit, in: ThQ 120, 1939, 197–205; Quelle und Charakter des Völkerrechts, ebd., 289–295; Die Eigentumslehre Leos XIII. und Pius’ XI., ebd., 121, 1940, 205–210; Die Sünde als Beleidigung Gottes, ebd., 124, 1943, 21–27; Über Kollektivschuld. Eine moral- und rechtsphilosophische Studie, ebd. 127, 1947, 209–215; Die geistige Grundlage einer europäischen Völkergemeinschaft, ebd., 351–357; Die sozialen Enzykliken Leos XIII. und Pius‘ XI., 1948, 2[ca. 1963]; Christliche Gesellschaftslehre. Sozialistische oder christliche Kultur?, 1949; Grundriß der Moraltheologie, 21949; Politik und Religion, in: ThQ 129, 1949, 278–284; Die Abschaffung der Todesstrafe, ebd. 130, 1950, 21–27; Die Gesellschaftslehre Leos XIII. und seiner Nachfolger, 1951; Die soziale Frage und ihre Teilgebiete. Mit einem Geleitwort von A. Bertram, neu bearb. 2. Aufl. 1951; Christliche Staatslehre und Staatspflichtenlehre, 1951; Handbuch der Moraltheologie, 3 Bde., 21952–1956; Mein theologisches System, in: ThQ 132, 1952, 288–296; Christliche Wirtschaftsethik, 21954; Christliche Sozialethik, 2. Aufl. 1960. – Artikel außerdem in der 1. Aufl. des LThK 1929–1938. Zahlreiche Rezensionen in der ThQ, verzeichnet in: Register zur ThQ 1895–1970, hgg. von Max Seckler, 1975, 719 sowie in der ThRv 1919–1935. Außerdem eine Rezension in: HPBl 149/I, 1912, 399 f.
Nachweis: Bildnachweise: Foto (o. J.) S. 462, UAT 126/581.

Literatur:

[Franz Xaver] A[rnold], Professor der Dr. Otto Schilling zum 60. Geburtstag, in: Deutsches Volksblatt vom 12.10.1934; Paul Hadrossek, Die Bedeutung des Systemgedankens für die Moraltheologie in Deutschland seit der Thomas-Renaissance, 1950, 313–319; Franz Xaver Arnold, Professor Otto Schilling zum Gedächtnis, in: ThQ 136, 1956, 386–392; Paul Hadrossek, Art. Schilling, in: LThK 9, 1964, 403; Hermann Greive, Theologie und Ideologie. Katholizismus und Judentum in Deutschland und Österreich 1918–1935, 1969, 142 f.; Johannes Stelzenberger, Otto Schilling 1874–1956, in: ThQ 150, 1970, 123–128; Rudolf Reinhardt, Zu den Auseinandersetzungen um den Modernismus an der Universität Tübingen, in: ders. (Hg.), Tübinger Theologen und ihre Theologie. Quellen und Forschungen zur Geschichte der Kath.-Theologischen Fakultät Tübingen, Contubernium 1977, 271–352, hier 343 f.; Helmut Waldmann, Verzeichnis der Geistlichen der Diözese Rottenburg- Stuttgart von 1874 bis 1983, 1984, 93; Verena Walz, Art. Schilling, in: LThK 9, 2000, 144; Ingrid Richter, Katholizismus und Eugenik in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte. Reihe B: Forschungen 88, 2001; Dominik Burkard, Theologie und Gesellschaft im Umbruch. Die Katholische-Theologische Fakultät Tübingen in der Weimarer Republik, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 24, 2005, 51–85; Rupert Grill, Wegbereiter einer erneuerten Moraltheologie. Impulse aus der dt. Moraltheologie zwischen 1900 und dem II. Vatikanischen Konzil, 2008, 87–122; Hubert Wolf, Die Affäre Sproll. Die Rottenburger Bischofswahl von 1926/27 und ihre Hintergründe, 2009; Stephan Ernst, Otto Schilling (1874–1956), in: Dominik Burkard/Wolfgang Weiß/Konrad Hilpert (Hgg.), Katholische Theologie im Nationalsozialismus. Bd. 2/1: Moraltheologie und katholische Sozialethik, 2018, 543–568; Dominik Burkard, Thomas von Aquin als Autorität für das Recht des Staates auf Tötung? Mit Quellen zu einer (unterbliebenen) Auseinandersetzung zwischen Heinrich Kühle und Otto Schilling (1934), ebd. 867–939.

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