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Der Bussen - Heiliger Berg Oberschwabens

Der Bussen im Juni 2019 [Quelle Landauf, LandApp, Lizenz CC0]

Der Bussen im Juni 2019 [Quelle Landauf, LandApp, Lizenz CC0]

Der Bussen, auch als Heiliger Berg Oberschwabens bezeichnet, ist eine über 750 m hohe Erhebung bei Uttenweiler im Landkreis Biberach. Er liegt im ansonsten freien Gelände und ermöglicht weite Sicht ins Land und bis zu den Alpen. Seine kultische Bedeutung geht bis in die Zeit der Kelten und Germanen zurück. Mittlerweile haben sich Vermutungen bestätigt, dass zwischen dem Bussen und der nahen Heuneburg Beziehungen bestanden. In römischer Zeit führte eine Straßenverbindung von Straßburg nach Augsburg über den südlichen Fuß des Berges. Eine frühe Kirche ist für die Karolingerzeit belegt, ebenso eine Burg im Besitz eines Schwagers von Karl dem Großen. Im Lauf der Geschichte wechselte die Herrschaft mehrfach. Im 11. Jh. entstand die „Hintere Burg“ auf dem Berg als Adelssitz, mit dem eine Vogtei über die Besitzungen des Klosters Reichenau verbunden gewesen sein könnte. Außerdem bestanden zwei weitere Burgen, von denen nichts mehr erhalten ist. Ende des 13. Jh. kam der Besitz zu den Habsburgern, rund 100 Jahre später zum Haus Waldburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg durch schwedische Truppen zerstört. Ende des 18. Jh. ging die Herrschaft an das Haus Thurn und Taxis, danach übernahm das Königreich Württemberg.

Die heutige Kirche auf dem Bussen stammt ursprünglich aus dem frühen 16. Jh., wurde unter Wilhelm Freiherr von Waldburg-Trauchburg und seiner Ehefrau Sybilla errichtet und seitdem mehrfach verändert. Für die fertiggestellte Kirche stifteten die Waldburger das Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes, das die Marienwallfahrt auf den Bussen begründete. Das ursprünglich gotische Gnadenbild wurde in den 1580er Jahren nach einem Brand ins Kloster Inzigkofen gebracht und durch eine ähnliche Darstellung ersetzt. Anlass für die Wallfahrt gaben früher oft widrige Ereignisse wie Krankheiten, Seuchen und Wetterereignisse. Bis heute wird insbesondere um Kinder und die Gesundheit der Kinder gebetet. Die seit den 1950er Jahren bestehende Männerwallfahrt an Pfingsten ist inzwischen eine Familienwallfahrt.

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