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Ein Schlössle zieht um

Das Effringer Schlössle im Zustand der 1970er Jahre, Quelle Freilichtmuseum Vogtsbauernhof Gutach
Das Effringer Schlössle im Zustand der 1970er Jahre, Quelle Freilichtmuseum Vogtsbauernhof Gutach

Oft sind sie nicht auf den ersten Blick zu erkennen: kleinere herrschaftliche Anwesen, die in vielen Orten Baden-Württembergs anzutreffen sind. Der Ortsadel hat hier seine Spuren in Form von Residenzen aber auch Jagd- und Landsitzen hinterlassen. Neben prunkvolleren repräsentativen Bauten gibt es andere, die sich bis auf ihre Größe kaum von den ortsüblichen Gebäuden unterscheiden. Im Lauf der Geschichte erfuhren die Häuser immer wieder Veränderungen. Es gab Umnutzungen oder Eingriffe in die Substanz bis hin zu Verfall und Abriss.

Das Schlössle von Effringen bei Wildberg im Nordschwarzwald ist eines dieser Gebäude. Es entstand als Teil einer Wehranlage und wurde dann Meierhof des Klosters Stein am Rhein. Dieser erscheint erstmals in einer Urkunde von 1379 mit dem Verkauf an die Familie Grückler, die in der Folgezeit einen herrschaftlichen Wohnsitz errichtete. Einst verfügte das Gebäude über einen Turm an der Rückseite und ein zusätzliches Geschoss. Später wurde es zum Bauernhaus und nach neuerlichem Umbau um 1880 zum Wohnhaus. 1972 zogen die letzten Bewohner aus. Die Translozierung begann im Sommer 2015. Seit 2018 ist das Objekt im Freilichtmuseum wieder zugänglich. Auf der Homepage des Museums kann der gesamte Vorgang im Zeitraffer nachverfolgt werden.

Das Schlössle ist das erste Gebäude aus dem Nordschwarzwald, das die Vogtsbauernhöfe ergänzt und gehört zu den ältesten Bauten in deutschen Freilichtmuseen. Dabei ist der Umzug eines Schlösschens kein Einzelfall. Das ehemalige Jagdschloss von Hohengehren im Schurwald bei Stuttgart wurde im 19. Jh. an die Gemeinde Altbach verkauft, abgetragen und dort als Rathaus wiederaufgebaut.

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