Harfenuhr mit Figurenspiel 

Datierung :
  • 1780-1800 [Herstellung]
Autor/Urheber:
  • Matthias Faller [Bildhauer]
  • Wehrle, Christian [Uhrmacher]
  • Wehrle, Johann [Uhrmacher]
Ortsbezüge (Werk):
Objekttyp: Harfenuhr
Weitere Angaben zum Werk: Holz [Material], Metall [Material], Musikuhrenbau [Technik], Höhe: 127.0 cm, Breite: 45.0 cm, Tiefe: 24.0 cm
Kurzbeschreibung:

Neben Flötenpfeifen nutzte man im Schwarzwald auch Hackbretter, um Uhren zu instrumentieren. Die dafür benötigten Saiten finden sich hier unter der geschnitzt-en Abdeckung des Kastens unter dem Uhrschild. Gegen die Flötenuhr konnte die Hackbrettuhr kaum konkurrieren. Denn der Holzrahmen, in den die Saiten eingespannt wurden, gab unter den Zugkräften bald nach. Ein ständiges Nachstimmen war nötig. Vor der unteren Bühne des architektonisch aufgebauten Uhrenschildes steht ein ungelenk geschnitzter mittelalterlicher König. Mit Krone, Zepter und Reichsapfel spielt er wohl auf das Heilige Römische Reich Deutscher Nation an, wobei ihm letztere Insignien fast aus den Händen gleiten. Dahinter tanzen auf einem Planetenkreisel und durch eine Hebemechanik allegorische Figuren: ein ländliches und ein bürgerliches Paar des 18. Jhds. als ein Kürzel von Volk. Die beiden seitlichen Figuren dahinter entstammen der gesellschaftskritischen Commedia dell’ arte. Eine scheint sogar ein Messer zu zücken. Oben schlägt ein „Tödlein“, als Symbol des Vergänglichen, mit dem Hammer auf der Glocke die Stunde. Das Uhrenschild zeigt eine Weltkugel, um die eine Schlange kriecht: Zeichen für die Sünde in der Welt.

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Uhren
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 2014/770 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/3B654E08C39142FF9440B5878B96AEE4

Schlagwörter: Schwarzwälderuhr, Uhrenbau, Musikautomatenbau, Spieluhr, Figurenuhr, Figurenautomat, Memento mori
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