Bildnis: Großherzogin Luise von Baden 

• 1870 [Herstellung]

• Benedikt Winterhalder [Glasmaler]

• Rötenbach [Herstellungsort]

Die Hinterglasmalerei in einem Goldrahmen zeigt nach links gewendet die Großherzogin Luise von Baden (1838-1923). Es bildet mit dem Porträt ihres Gemahls Großherzog Friedrich I. von Baden (1826-1907) ein zusammengehörendes Ensemble (Inv.-Nr. Sp 1820). Die Großherzogin ist in ein der Mode entsprechendes Krinolinenkleid mit tiefem Ausschnitt gekleidet. Sie trägt Blumenketten im Haar, eine Perlenkette und ein Ordensband mit Orden am linken Oberarm.

Das Hinterglasbild wiederholt eine Komposition des Malers Franz Xaver Winterhalter (1805-1873), der in der Mitte des 19. Jhs. ein berühmter Bildnismaler des europäischen Adels war. Im Jahr 1855 malte Winterhalter zusammengehörige repräsentative Kniestücke der Verlobten Friedrich I. von Baden und Luise von Preußen, die er in einem weißen Kleid - wohl als Braut - darstellte.

Das Bildnis Luises wurde vom französichen Lithographen Alphonse Léon Noël reproduziert. Der Badische Kunstverein gab diese Reproduktion 1857 (also im Jahr nach der Hochzeit des Großherzogpaars) als Jahresgabe an seine Mitglieder aus und trug so wesentlich dazu bei, das Bild der jungen Großherzogin in Baden bekannt zu machen. Benedikt Winterhalter setzte das Motiv in Hinterglasmalerei um. Dabei kehrte er die Farbe des Kleides in ein bläuliches Schwarz um, um einen Kontrast zur blassen Hautfarbe auf Glas gestalten zu können.