Schüssel "HS 5" aus dem "Steuler-Hartsteingut-Geschirr" 

Datierung :
  • 1948 [Herstellung]
Autor/Urheber:
  • Hermann Gretsch [Künstler]
  • Steuler Industriewerke GmbH [Hersteller]
Ortsbezüge (Werk):
Objekttyp: Schüssel
Weitere Angaben zum Werk: Steingut [Material], geformt [Technik], glasiert [Technik], gebrannt [Technik], Höhe: 7.0 cm, Durchmesser: 17.2 cm
Kurzbeschreibung:

Der Entwerfer Hermann Gretsch (1895-1950) entwickelte im Zeitraum 1948-1950 Hartsteingut-Geschirre für die Steuler-Industriewerke GmbH. Das in verschiedenen Farben erhältliche Geschirr erfreute sich bei der Kundschaft großer Beliebtheit und kam in vielen Haushalten zum Einsatz. Neben den Basisteilen wie Kannen, Tassen, Gießer, Teller etc. umfasste das Sortiment auch viele Ergänzungsteile wie beispielsweise Keksdose, Königskuchenplatte, zwei Käseglocken, vier verschiedene Butterdosen, zwei Puddingformen, Puddingteller, einen „Mostkrug“ und einen Weinkrug.

Ein im Firmenschriften-Archiv des Badischen Landesmuseums aufbewahrter, Anfang der 1950er Jahre erschienener Sortimentskatalog der Steuler-Industriewerke GmbH (Inv. Nr. FS 1295) charakterisiert in einem einleitenden Werbetext das Steingutgeschirr wie folgt:

„Es gibt Dinge des täglichen Gebrauchs, die auf den ersten Blick begehrenswert erscheinen, mit der Zeit aber mehr und mehr an Interesse verlieren. Andere dagegen erfreuen sich um so größerer Wertschätzung, je länger sie in Benutzung sind. Das erklärt sich daraus, daß diese Gegenstände sich wegen ihrer zeitlosen, an keine modische Wandlung gebundenen Gestaltung und dank ihrer Harmonie in Form- und Farbgebung zwanglos und unauffällig in jeden natürlich empfundenen Lebensstil einfügen.

Solche Gegenstände herauszubringen, war unser Bestreben, als wir unser STEULER-HARTSTEINGUT-GESCHIRR entwickelten. Dabei wurde bewußt auf jedes aufdringliche Dekor verzichtet, um nicht die edle Linienführung der nach den Entwürfen des bewährten Geschirrgestalters Dr. Hermann Gretsch (†), Stuttgart, hergestellten Formen in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen. Bunte Glasurfarben, mit einer Leuchtkraft, wie sie nur beim Steingut erzielt werden kann, schmücken in geschlossenen Flächen die Innen- und Außenseiten der Geschirre, während an den übrigen Flächen eine transparente Glasur den weißen Scherben durchscheinen läßt. Unsere Geschirre werden in den Farben blau-weiß, grün-weiß, gelb-weiß, rosa-weiß und braun-weiß sowie in alt-elfenbein geliefert.

Der aus einem hochgebrannten, besonders stoßfesten Feldspat-Steingut hergestellte Scherben bürgt für Qualität und Haltbarkeit.

Die Herstellung als Seriengeschirr bietet den Vorzug, daß jedes Stück einzeln erhältlich ist, so daß Service und Sätze nach Belieben zusammengestellt und ergänzt werden können. Die stetig zunehmende Beliebtheit, deren sich unsere Haushaltsgeschirre seit ihrem Erscheinen auf dem Karte erfreuen, beweist uns, daß wir mit unserer Erzeugung auf dem richtigen Wege sind.“

Literatur: Carlo Burschel: Hermann Gretsch für Steuler, Teil 1+2, in: Sammler-Journal. Kunst, Antiquitäten, Auktionen, Heft März 2014, S. 80-87 (Teil 1), Heft April 2014, S. 84-90 (Teil 2).

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Keramik
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: LGA 743 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/DF59D11348833E2857C99E819211A07F

Schlagwörter: Schulkiste, Lehrmittel, Design, Design, Service, Geschirr
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