Walzenkrug: Drei Schuhe (Schuhmacher) 

• 1798 [Herstellung]

• Durlacher Fayencemanufaktur [Hersteller]

• Durlach [Herstellungsort]

Der kleine Krug hat einen schmalen Bodenrand, über dem sich ein zylindrischer Gefäßkörper erhebt. Der Ohrhenkel ist außen stark gewölbt und innen fast flach. Er ist am oberen Ansatz mit dem Gefäßkörper glatt verstrichen. Das untere Ende des Henkels liegt auf der Wandung des Gefäßkörpers auf. Der Krug hat einen Zinndeckel mit Daumenheber.

Der Dekor ist mit Schwarz gezeichnet und mit den Farben Blau, Gelb, Grün, Manganviolett und Schwarz gemalt. Die Schrift ist in Schwarz aufgetragen.

Sieben verschiedenfarbige Rocaillebögen und eine in der oberen Mitte angebrachte Blüte mit gelbem Stempel und blauen Blättern bilden eine Kartusche, die das Bildfeld definiert und Platz für die Inschrift bietet. In der Kartusche markiert eine manganviolette Fläche einen Fußboden oder eine Tischplatte. Darauf steht in der Mitte ein mit der Schuhspitze nach links gerichteter schwarzer Herrenstiefel mit gelber Stulpe. Links davon steht ein ebenfalls nach links gerichteter schwarzer Damenschuh mit Schleife. Rechts vom Stiefel steht ein nach rechts gerichteter grüner Damenschuh mit Absatz. Die Fläche über den Schuhen ist weiß. Dort steht in Fraktur: „Leopold Wolf / 1798.“

Beiderseits des Henkels sind kleine Sträuße mit übereinander angeordneten Blumen - darunter jeweils eine manganviolette Rose - dargestellt.

Der Walzenkrug hat eine in Blau gemalte, von der Kartusche teilweise überlagerte Randborte mit Zackenmuster. Die Flächen über der Zackenlinie sind mit winzigen Girlanden belegt, die Flächen unter der Zackenlinie sind horizontal schraffiert. Der Henkel ist mit grünen Blättern dekoriert.

Der Walzenkrug ist wohl einem Schuhmacher gewidmet.

Das Motiv eines von zwei Damenschuhen flankierten Herrenstiefels findet sich auch auf zwei Durlacher Birnkrügen aus den Jahren 1804 und 1812 in der Sammlung des Badischen Landesmuseums (Inv.-Nrn. V 11029 und V 6570).