Schale mit Vogel „Simurgh“, Seriennummer 1896 

• 1921-1925 [Herstellung]

• Max Laeuger [Keramiker]
• Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe [Hersteller]

• Karlsruhe [Herstellungsort]

Die kleine Keramikschale hat eine Rundform, die auf einem flachen gekehlten Fuß steht. Auf der weißen Zinnglasur sind außen umlaufende dunkle Linien und innen ein blaues Rankenwerk und ein großer schwarzer Vogel mit ausgebreiteten Flügeln zu sehen.

Max Laeuger nimmt sich als Vorbild Keramiken aus dem Iran - wie zum Beispiel die Quarzkeramik-Kumme in der Sammlung des Badischen Landesmuseums (Inv.-Nr. R 2011). Auf der Schale ist ein Vogel mit ausgebreitetem Gefieder dargestellt - höchstwahrscheinlich handelt es sich hier um das Fabelwesen „Simurgh“, das oft als eine persische Variante des Phönix auf der Sultanabad-Ware zu sehen ist. Doch kopiert Laeuger es nicht, sondern stilisiert und erfindet es neu. So auch in der Gestaltung des „Waldes“ im Hintergrund lehnt sich Laeuger an persische Arabesken an - aber auch hier kopiert er die Vorbilder nicht. In der islamischen Kunst erscheint ein "Wald" nämlich meistens in Kartuschen, während in der vorliegenden Schale schießen Äste "ungeordnet" in alle Richtungen.

Literatur: Schoole Mostafawy, "Und durch Äonen scheint noch der Mond..." - Das Orientalische im keramischen Werk Max Laeugers. In: Max Laeuger. Gesamt Kunst Werk (Katalog zur Sonderausstellung Badisches Landesmuseum 2014), bearb. von Arthur Mehlstäubler, Karlsruhe 2014, 159-176, S. 163, Abb. 214; WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 76 ff.