Sakralgerät 

• 1610-1615 [Herstellung]

• Bartholome Koch [Goldschmied]

• Augsburg [Herstellungsort]

Das Silberkästchen stellt eine Rarität dar. Es zählt zu den anspruchsvollen Sakralgeräten, die der Konstanzer Fürstbischof Jakob von Fugger (1604-1626) für das Münster in Konstanz stiftete. Die teilvergoldete, fast quadratische Dose ist an den Schmalseiten mit einer feinen, aus Blüten und Blattwerk gebildeten Ranke dekoriert. Auf dem Deckel rahmt ein umlaufender Fries eine Silbergravur mit der Darstellung der Stigmatisation des Hl. Franziskus. Auf der Innenseite des Deckels befindet sich in die Gravur einer Kreuzigung nach einem Stich von Johannes Sadeler I (1550- ca. 1600). Knapp 1 cm über dem Dosenboden wurde ein zweiter Klappdeckel eingepasst, der in einer Kartusche das Wappen des Fürstbischofs Jakob von Fugger zeigt. Das Silberkästchen, ein vergleichsweise seltener Typ eines Sakralgeräts, diente vielleicht der Aufbewahrung von Hostien.