"Caspar Hauser" 

Datierung :
  • um 1830 [Herstellung]
Autor/Urheber:
  • Hanfstaengl, Franz [Zeichner]
  • Hanfstaengl, Franz [Hersteller]
Ortsbezüge (Werk):
  • Nürnberg [Herstellungsort]
  • München [Herstellungsort]
Objekttyp: Bilderbogen
Weitere Angaben zum Werk: Papier [Material], Kupferstich [Technik], koloriert [Technik], Höhe: 17.3 cm, Breite: 20.2 cm
Kurzbeschreibung:

Der Bilderbogen, ein kolorierter Kupferstich, zeigt das erste öffentliche Erscheinen Kaspar Hausers (1812-1833) am 26. Mai 1828 in Nürnberg. Der Schuster Weickmann, den Hauser als erstes angesprochen hat, bringt ihn zur Wache am Neutor. In der Hand hält Hauser einen Brief, adressiert an den Rittmeister der 4. Eskadron des 6. Chevauxlegers-Regiment (leichte Kavallerie). Er enthält die Nachricht, der Vater des Kindes sei ein Soldat dieser Einheit gewesen.

Der etwa 16 Jahre alte Junge erregte internationales Aufsehen und wurde später durch die so genannte "Prinzenlegende" zur Sensation. Man hielt Hauser für den erstgeborenen Sohn des Markgrafen Karl von Baden (1786-1818) und der Stephanie de Beauharnais (1789-1860), der Adoptivtochter Napoleons. Hauser sei direkt nach der Geburt durch einen sterbenskranken Säugling ausgetauscht worden.

Markgraf Karl starb ohne einen überlebenden männlichen Erben, Nachfolger war sein Onkel Ludwig I., der ebenfalls ohne Erben verstarb. Nun ging der badische Thron an Leopold über, der aus der Hochberger Nebenlinie stammte und dessen Mutter, die Gräfin Luise Karoline von Hochberg, als Drahtzieherin des Säuglingstausches galt. Sie war in einer nicht standesgemäßen zweiten Ehe mit Markgraf Karl Friedrich (1728-1811) verheiratet und mit einem überlebenden Sohn aus der Hauptlinie wäre keiner ihrer Söhne je erbberechtigt gewesen.

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Graphik
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 2007/653 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/777CE8A6452669BAFD82ABAF3E539E81

Autor/Urheber:
  • Thomas Goldschmidt [Fotograf]

Personenbezüge:
Schlagwörter: Nürnberg, Findelkind, Kerker, Übergabe, Erzählung, Stereotype
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