Kaminuhr "Ritterschlag des Bayard" 

• um 1812 [Herstellung]

• Lucien François Feuchère [Künstler]

• Paris [Herstellungsort]

Der Figurenschmuck dieser Kaminuhr stellt den französischen König Franz I. (1494-1547) dar, der den Feldherrn Pierre du Terrail, Seigneur de Bayard (1476-1524) zum Ritter schlägt.

Pierre du Terrail kämpfte in Italien für Frankreich und wurde dabei tödlich verwundet. Sein Ehrentitel „Sans peur et sans reproche“ („Ritter ohne Furcht und Tadel“) steht in bronzenen Lettern auf dem Sockel der Uhr. Franz I. hält sein Schwert an die Schulter des modisch gekleideten Bayard, der mit der Rechten auf die Bibel schwört.

Das Relief auf der Vorderseite des mit Marmor belegten Sockels zeigt wie der Feldherr zwei jungen Mädchen als Heiratsgut das Lösegeld überlässt, das ihre Mutter ihm schuldete. Die Schmalseiten des Sockels tragen je zwei verschlungene Lorbeerkränze aus vergoldeter Bronze.

Das Gehäuse wurde wohl von Lucien François Feuchère gefertigt. Dieser gehörte zu den bekanntesten Bronzegießer der Empirezeit. Er arbeitete für den französischen Hof und für die kaiserliche Familie.

Das Uhrengehäuse ist in dem Betpult, auf dem die Bibel liegt, untergebracht. Zifferblatt und Uhrwerk sind nicht signiert. Das Werk hat 8-Tage Gangdauer.

Die Kaminuhr ist in mehreren Inventaren des Karlsruher Schlosses aufgeführt. 1814 stand sie im Thronsaal Großherzog Karls von Baden (1786-1818. Im Inventar heißt es: „1 große Pendule von Messing [sic] in Feuer vergoldt den Ritterschlag des Ritters Bayard vorstellend mit der Inschrift "sans peur et sans reproche" mit schwarzem Sockel und Glasglocke".