Baur, Ludwig 

Geburtsdatum/-ort: 09.04.1871;  Oberdettingen (Dettingen an der Iller)
Sterbedatum/-ort: 14.01.1943; Starnberg
Beruf/Funktion:
  • katholischer Geistlicher, Professor für Philosophie, Landtagsabgeordneter
Kurzbiografie: Besuch des Gymnasiums
Eintritt ins Wilhelmsstift, Studium der Philosophie und Theologie in Tübingen
1893 Lösung der Preisaufgabe der Fürstlich-Speyerischen Stiftung
1894/1895 Priesterseminar in Rottenburg
16.7.1895 Priesterweihe in Rottenburg
Dr. phil. in Tübingen
10.8.1895 Vikar in Schramberg
8.11.1897 Repetent am Wilhelmsstift in Tübingen, Privatdozent
2.11.1903 ao. Prof. für Philosophie an der Kath.-Theol. Fakultät in Tübingen
1914–1916 Feldgeistlicher, 54. (württ.) Reserve-Division
1916 Kriegsgefangenenseelsorger in Stuttgart
1919 Mitglied der Württ. Verfassunggebenden Versammlung
1919 Dr. theol. h. c. in Tübingen
24.12.1920 o. Prof. für Philosophie an der Kath.-Theol. Fakultät in Tübingen
1920–1925 Mitglied des Württ. Landtags
1.4.1925 o. Prof. für Philosophie an der Phil. Fakultät in Breslau
1931/32 Dekan der Fakultät
1.10.1936 emeritiert, Ruhestand in Starnberg
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Eltern: Vater: Karl Ludwig Baur (1841–1912), Volksschullehrer in Hirschlatt, geb. in Ennabeuren bei Münsingen, Sohn des Lehrers Ludwig Baur und der Viktoria geb. Baur
Mutter: Adelheid, geb. Geßler (1840–1912), Tochter des Johann Baptist Geßler, Wirt und Schultheiß, und der Maria Anna Jakob in Hirschlatt
Geschwister: 6: Amalie; Maria verh. Jenner (gestorben 1943); Karl (gestorben 1962), Priester, Benediktiner in Seckau (P. Chrysostomus), Patristiker; Alfons (gestorben 1944), Studienrat in Schwäbisch Gmünd; 2 weitere Geschwister im Kindesalter verstorben.
GND-ID: GND/116093986

Biografie: Dominik Burkard (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 3 (2017), 7-10

Geboren als Sohn eines Volksschullehrers in Oberdettingen bei Biberach, begann Baur nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums als Zögling des Wilhelmsstifts in Tübingen ein Philosophie- und Theologiestudium, hörte aber auch Geschichte und neuere Sprachen. Im Wilhelmsstift übernahm er den Orgeldienst. Aufgrund einer geschichtlichen Preisarbeit über „Die Ausbreitung der Bettelorden in der Diöcese Konstanz“ wurde Baur zum Dr. phil. promoviert. Nach dem Schlussexamen und dem Besuch des Rottenburger Priesterseminars war er zunächst zwei Jahre in der Seelsorge eingesetzt, bevor er als Repetent ans Wilhelmsstift zurückkehrte. Im Wintersemester 1899/1900 hielt Baur unter Gutheißung der Konviktskommission den Zöglingen des Hauses eine Vorlesung über Metaphysik (Anthologie und Kosmologie). Zwar wurde die Metaphysik auch in der Philosophischen Fakultät angeboten (Christoph von Sigwart), allerdings nicht im Anschluss an Thomas von Aquin. Auch für das Sommersemester 1900 beantragte Baur eine Vorlesung (über Anthropologie und Theodizee) und verwies zur Begründung auf die päpstliche Empfehlung der thomistischen Philosophie für Theologen (Enzyklika „Aeterni patris“). Die Katholisch-Theologische Fakultät sah darin eine notwendige Vorbereitung auf das Studium der katholischen Dogmatik und – unter strategischem Blickwinkel – einen ersten Schritt zur Errichtung eines eigenen Lehrstuhls für „philosophische Propädeutik“, wie ihn damals bereits die Universitäten Freiburg, München, Würzburg und Breslau hatten. Baur setzte seine Vorlesungen in den nächsten Jahren als Privatdozent fort. 1903 wurde er – obwohl vom württembergischen Kultminister als „waschechter Ultramontaner“ bezeichnet – außerordentlicher Professor für scholastische Philosophie, erst 1920 ordentlicher Professor.
Ungeklärt ist Baurs Rolle im „Fall“ Wilhelm Koch (1874 – 1955), Kollege im Repetentenkollegium und seit 1905 außerordentlicher Professor auf dem Lehrstuhl für Dogmatik und Apologetik. Baur und Koch galten „in akademischen und außerakademischen Kreisen“ als schärfste Konkurrenten und es war ein offenes Geheimnis, dass Baur ebenfalls auf den Lehrstuhl hoffte. Er stand mit dem intransigenten Rottenburger Regens Benedikt Rieg (1858 – 1941) in Kontakt, der Koch schließlich aufgrund von Modernismus-Vorwürfen zu Fall brachte. Zwar konnte Baur im Juni 1916 tatsächlich – neben seinem philosophischen Lehrauftrag – den Lehrauftrag für Dogmatik und Apologetik übernehmen, die Professur wurde 1919 allerdings mit dem Oberpfälzer Karl Adam (1876 – 1966) besetzt. Möglich, dass die Verleihung der theologischen Ehrendoktorwürde (1919) Baur in gewissem Sinne entschädigen sollte. 1925 folgte er einem Ruf der Philosophischen Fakultät nach Breslau auf den Lehrstuhl, den vor ihm sein Mentor Clemens Baeumker (1853 – 1924) und Matthias Baumgartner (1865 – 1933) innegehabt hatten. Im September erfolgte die Übersiedelung, im Oktober konnte Baur im Rahmen der Breslauer Görrestagung bereits die ersten Gäste empfangen. In Breslau wurde Baur rasch Mittelpunkt eines größeren Freundeskreises. Allerdings fühlte er sich nach 1933 an der nationalsozialistisch stark durchsetzten Universität nicht mehr wohl. 1936 emeritiert, verließ Baur Breslau, kehrte aber bezeichnenderweise nicht nach Tübingen oder Stuttgart zurück, sondern ließ sich zusammen mit seiner Schwester Amalie, die ihm seit 1903 den Haushalt führte, in Starnberg nieder. Hier, in der unmittelbaren Umgebung Münchens und seiner Bibliotheken, und doch in einer gewissen Abgeschiedenheit, widmete er sich weiterhin der wissenschaftlichen Arbeit.
Auf Anregung Baeumkers und gefördert durch Bischof Paul Wilhelm Keppler (1852 – 1926) hatte sich Baur während seiner Tübinger Repetentenzeit zielstrebig der scholastischen Philosophie zugewandt. 1903 edierte er eine textkritische Ausgabe der Schrift „De divisione philosophiae“ von Dominicus Gundissalinus (12. Jahrhundert), der als Vermittler der griechisch-arabischen Wissenschaft gilt. Durch ein königliches Stipendium sowie durch ein Stipendium der Görresgesellschaft war es Baur möglich gewesen, Studienreisen nach Rom, Paris, London, Oxford und Cambridge zu unternehmen, um die erforderlichen Handschriften einzusehen. In dieser Publikation – wie auch später – verband Baur die sorgfältige Edition eines für die Wissenschaftsgeschichte wichtigen Textes mit einer quellenkritisch und ideengeschichtlich orientierten Analyse. Von Grabmann wurde das Werk als „unentbehrliches Hilfsmittel“ für alle bezeichnet, die sich mit den Problemen der mittelalterlichen Wissenschaftslehre befassen. Der philosophiegeschichtlichen Thematik blieb Baur auch treu, als er sich nach der Herausgabe seiner zweibändigen Metaphysik Robert Grosseteste (gestorben 1253) zuwandte, auf den er bereits während seiner Studien zu Gundissalinus aufmerksam geworden war. Wiederum von Baeumker angeregt, gab er 1912 die philosophischen Werke Grossetestes heraus, die er in Dankbarkeit Georg Hertling (1843 – 1919) widmete. 1917 folgte eine nähere Untersuchung der Philosophie Grossetestes. Baur arbeitet zunächst die naturwissenschaftlichen Anschauungen heraus, dann das Neben- und Miteinander aristotelischer und augustinischer Denkmotive. Das Forschertalent Baurs erhielt neuen Antrieb, als Ernst Hoffmann (1880 – 1952) ihn 1930 zur Mitarbeit an der Cusanus-Ausgabe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften einlud. Neben den beiden Textausgaben, die Baur noch fertigstellen konnte, hinterließ er bei seinem plötzlichen Tod (Herzschlag) Vorarbeiten für die Edition von „De non alius“ sowie einen „Handapparat für die philosophischen Begriffe des Cusanus“.
Baur war ein ausgesprochen vielseitiger, umtriebiger und zupackender Mensch, ein Vollblut-Akteur, intellektuell wie sozial begabt, mit breiten Interessen, politisch denkend, der aber in einer gewissen Weise auch kompromisslos seine Interessen verfolgte. Über seine engeren fachwissenschaftlichen Interessen hinaus engagierte er sich auf verschiedensten Gebieten. So übernahm er etwa im November 1906 die (ehrenamtliche) Redaktion und Leitung des Organs des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins („Archiv für christliche Kunst“), für das er sich zumindest bis 1914 stark einsetzte und viele Beiträge schrieb. Im Ersten Weltkrieg war Baur zunächst als Feldgeistlicher an der Front in Flandern eingesetzt (seine Vertretung in Tübingen übernahm Repetent Dr. Severin Aicher), dann als Kriegsgefangenenseelsorger in Stuttgart; er wurde mehrfach militärisch ausgezeichnet. Auch theologisch setzte er sich mit Krieg und Kriegsseelsorge auseinander. Politisch dem Zentrum zugehörig, ließ Baur sich 1919 über die Landesliste (Platz 17) in die württembergische Verfassunggebende Landesversammlung wählen, 1920 bis 1925 gehörte er für den Wahlbezirk Ravensburg-Tettnang dem Württembergischen Landtag an und saß für seine Partei von 1922 bis 1924 im Staatsrechtlichen Ausschuss, im Schulausschuss und im Kirchenausschuss. 1924 bis 1925 war er der Vorsitzende des Büchereiausschusses und gehörte dem Rechtsausschuss sowie dem Fraktionsvorstand an. Eine engere Freundschaft verband ihn seither mit dem nachmaligen Staatspräsidenten Eugen Bolz (1881 – 1945).
Quellen: AWT D 13.1 – 1 c; StAL E 211 II Bü 104; Bü 104 a; DAR G 1. 7. 1; UAT 205/17; 184/222 – 223; 184/80; BA Berlin R 4901/13258.
Werke: Das Vater Unser, in: HPBl 123 (1899/I), 429-446; Die Ausbreitung der Bettelorden in der Diöcese Konstanz, in: FDA 28 (1900), 1-101; 29 (1901), 1-107; Handwerkerordnung des Klosters Roth O. Praemonstrat. aus dem Jahre 1666, in: Diözesan- Archiv von Schwaben 18 (1900), 108-111; Dominicus Gundissalinus. De divisione philosophiae, hg. und philosophiegeschichtlich untersucht. Nebst einer Geschichte der philosophischen Einleitung bis zum Ende der Scholastik (Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters IV/2-3), 1903; Friedrich Nietzsche. Vortrag, gehalten zu Stuttgart am 15. März 1904 und in erweiterter Form hg. (Populär-wissenschaftliche Vorträge 5), 1904; Substanzbegriff und Aktualitätsphilosophie, 1904; Substanzbegriff und Aktualitätsphilosophie, in: PhJb 17 (1904), 113-131, 291-307, 429-437; Die methodische Behandlung des Substanzproblems bei Thomas von Aquin und Kant, in: ThQ 87 (1905), 37-78; Der gegenwärtige Stand der Philosophie, in: PhJb 20 (1907), 1-21, 156-177; Heinrich Detzel. Pfarrer in St. Christina bei Ravensburg, in: AchrK 25 (1907), 1-3; Was wir sollen und wollen. Zum 25. Jubiläum unseres „Archivs“, in: ebda., 3-5, 13-15; Die neuen Glasgemälde in der Stadtpfarrkirche Schramberg, in: ebda., 18-22; Gedanken über Beleuchtungsanlagen in Kirchen, in: ebda., 32-35, 40-43, 51-54, 61-66; Erwiderung, in: ebda., 67; Glasfenster für ärmere Kirchen, in: ebda., 80-83; Ein neuer Altarleuchter, in: ebda., 91 f.; Neue Krippendarstellungen in der Kirche, in: ebda., 109-111, 125-127; Metaphysik, 2 Bde., 1908, (Philosophische Handbibliothek 6), 2. Aufl. 1922, 3. Aufl. 1935; Katholische Kirchenkunst und moderne Kunst, in: AchrK 26 (1908), 1-4, 16-19, 28-30; AchrK 27 (1909), 1-3, 19-22, 33-35, 46-49, 56-58; Zur Baugeschichte der Stiftskirche in Tübingen, in: AchrK 26 (1908), 40 f.; Die neuen Kirchenfenster der katholischen Garnisonskirche in Ulm a. D., in: ebda., 57-59; Die christliche Kunst auf der Ausstellung in München, in: ebda., 100-103, 109-112; Eine neue Weihnachtskrippe, in: ebda., 124-126; Neue Meisterwerke kirchlicher Plastik von Professor Busch, in: AchrK 27 (1909), 25-28, 38-40; Ein Prachtstück der Metallurgie, in: ebda., 75-77; Zum Weimarer Kirchenschatz im XI. Jahrhundert, in: ebda., 92; Die Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf 1909, in: ebda., 93-95, 107-112; AchrK 28 (1910), 16-18, 29-31; Ein heiß umstrittenes Marienbild. Die „Madonna mit der Wickenblüte“, in: AchrK 27 (1909), 113-115; AchrK 28 (1910), 10 f.; Das philosophische Lebenswerk des Robert Grosseteste, Bischofs von Lincoln (1253), in: Hermann Grauert, Görres in Straßburg. Fünf Vorträge von der Generalversammlung der Görresgesellschaft zu Metz, 1910, 58-82; Der Kreuzweg von Gebhard Fugel, in: AchrK 28 (1910), 4-8; Die Fugelschen Fresken in der kath. Stadtpfarrkirche zu Ravensburg, in: ebda., 65f., 73-76, 81 f., 92-95; Die neue katholische Stadtpfarrkirche in Cannstatt, in: ebda., 116-120; Der Einfluss des Orients auf die Ausbildung der christlichen Kunst des Abendlandes, in: AchrK 29 (1911), 53-56, 65-68, 73-76, 85-88; Neue kirchliche Arbeiten in Edelmetall, in: ebda., 82-84; Einige kritische Randbemerkungen zur Ausstellung kirchlicher Kunst Schwabens und zur Generalversammlung des Diözesankunstvereins (1911), in: ebda., 97-103, 105-107; Die philosophischen Werke des Robert Grosseteste, Bischofs von Lincoln (Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters 9), 1912; Die Forderung einer Weiterbildung der Religion auf ihre Grundlagen untersucht (Apologetische Tagesfragen 12), 1912; Charakterbildung. Vorträge über den Jakobusbrief, 1912 (zus. mit Adolf Remmele); Neue kirchliche Metallarbeiten, in: AchrK 30 (1912), 13-16, 21-23; Ueber den Bau und die Ausstattung katholischer Kirchen, in: ebda., 41 f., 55-57; Das Licht in der Naturphilosophie des Robert Grosseteste, in: Abhandlungen aus dem Gebiete der Philosophie und ihrer Geschichte. Eine Festgabe zum 70. Geburtstag Georg Freiherrn von Hertling gewidmet von seinen Schülern und Verehrern. Mit einem Bildnis von Georg Freiherr von Hertling, 1913, 41-55; Die Lehre vom Naturrecht bei Bonaventura, in: Joseph Geyser (Hg.), Studien zur Geschichte der Philosophie. Festgabe zum 60. Geburtstag Clemens Baeumker gewidmet von seinen Schülern und Freunden (Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters. Supplementbd. 1), 1913, 217-239; Die Baptisterien im altchristlichen Syrien, in: AchrK 31 (1913), 4-7, 16-18; Tempelmaße, in: ebda., 52-54, 57-60, 65-70, 77-79; Unsere Aufgaben gegenüber der kirchlichen Kunst, in: ebda., 85-88, 95-98, 106-111; Christus, der König der Zeiten. Vorträge über den Philipperbrief, 1914; Friedhofsanlage und Friedhofskunst, 1914; Der Einfluss des Robert Grosseteste auf die wissenschaftliche Richtung des Roger Bacon, in: Andrew G. Little (Ed.), Roger Bacon Essays. Contributed by various writers on the occasion of the commemoration of the 7. centenary of his birth, 1914, 34 – 54; Einige Merksätze zur Frage der elektrischen Kirchenbeleuchtung, in: AchrK 32 (1914), 21 f.; Eine für die christliche Kunst bedeutsame Verfügung, in: ebda., 22 f.; Friedhofsanlage und Friedhofskunst, in: ebda., 53-55, 61-65, 73-75, 81-83, 89-92, 97-99, 105-109; Untersuchungen über die Vergöttlichungslehre in der Theologie der griechischen Väter, in: ThQ 98 (1916), 467-491; 99 (1917/1918), 225-252; Kriegspredigt und Predigt im Kriege. Vortrag, gehalten auf der Konferenz der katholischen Feldgeistlichen der 6. Armee in Lille am 25. November 1915, in: ThGl 8 (1916), 1-18; Einige grundsätzliche Gedanken über die Kriegsseelsorge im Felde, in: ebda., 201-211; Nach dem Kriege, in: ebda., 379-400; Das Ideal des Feldpredigers, in: ThGl 9 (1917), 201-206; Die Philosophie des Robert Grosseteste, Bischofs von Lincoln († 1253) (Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters. Texte und Untersuchungen XVIII/4 – 6), 1917; Völkerrechtliches zur Kriegsseelsorge, in: ThGl 10 (1918), 109-132; Untersuchungen über die Vergötterungslehre, in: ThQ 100 (1919), 426-447; 101 (1920), 28-64; 101 (1920), 155-186; Päpstliche Enzykliken und ihre Stellung zur Politik (Schriften zur deutschen Politik 5), 1923 (zus. mit Karl Rieder); Zum württembergischen Gesetz über die Kirchen. Eine Erwiderung, in: HPBl 171 (1923/I), 343-354; Geschichte des kirchlichen Pfründewesens in der Reichsstadt Buchhorn, in: FDA 53 (1925), 145-242; 54 (1926), 55-105; 58 (1931), 99-180; Thomas von Aquin als Philosoph, in: ThQ 106 (1925), 249-266; 107 (1926), 8-38; S. Thomae Aquinatis, De ente et essentia. Opusculum. Ad octo codicum manu scriptorum (saec. XIII et XIV) nec non editiones pianae fidem in usum scholarum (Opuscula et textus historiam ecclesiae eiusque vitam atque doctrinam illustrantia. Series scholastic et mystica 1), 1926, 2. Aufl. 1933; Logik und Erkenntnislehre, 1927, 2. Aufl. 1930; Die württembergische Schulpolitik im neunzehnten Jahrhundert (Schule und Bildung 1), 1928; Psychologie, 1928, 3. Aufl. 1932; Joseph Geyser als Metaphysiker, in: Fritz Joachim von Rintelen (Hg.), Philosophia perennis. Abhandlungen zu ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Festgabe Josef Geyser zum 60. Geburtstag, 1930, 1176-1195; 84-105; Albert der Große, in: Jahresbericht der Görres-Gesellschaft 1931/32, 1933; Die Form der wissenschaftlichen Kritik bei Thomas von Aquin, in: Albert Lang u. a. (Hg.), Aus der Geisteswelt des Mittelalters. Studien und Texte Martin Grabmann zur Vollendung des 60. Lebensjahres von Freunden und Schülern gewidmet (Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters. Supplementbd. 3), 1935, 688-700; Idiota de sapientia, de mente, de staticis experimentis (Nicolai de Cusa opera omnia 5), 1937; De beryllo (Nicolai de Cusa opera omnia 11,1), 1940; III. Marginalien. 1. Nicolaus Cusanus und Ps[eudo]Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkungen des Cusanus. Vorgelegt von Ernst Hoffmann (Nicolaus Cusanus-Texte 3,1: Marginalien; Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Phil.-Hist. Kl. 1940/41,4), 1941; Directio speculantis seu de non aliud (Nicolai de Cusa opera omnia 13), 1944. – Zahlreiche Artikel verfasste Baur außerdem für: Michael Buchberger (Hg.), Kirchliches Handlexikon. Ein Nachschlagebuch über das Gesamtgebiet der Theologie und ihrer Hilfswissenschaften, 2 Bde., 1907-1912. Außerdem Rezensionen, u. a. in ThQ (vgl. Register), PhJb (1904-1906, 1912, 1917) und ThRv (1903, 1905, 1907, 1909). Baur war Fachleiter für Philosophie bei der ersten Auflage des LThK 1 (1929) – 10 (1938), für das er auch zahlreiche philosophie historische Artikel verfasste.

Literatur: Martin Grabmann, Ludwig Baur und die geschichtliche Erforschung der mittelalterlichen Philosophie. Ein Gedenkblatt zu seinem 70. Geburtstag, in: PhJb 54 (1941), 137-141; Josef Koch, Ludwig Baur †, in: HJ 62-69 (1949), 903-905; Alfons Hufnagel, Ludwig Baur 1871 – 1943, in: ThQ 150 (1970), 99-101; Max Seckler, Theologie vor Gericht. Der Fall Wilhelm Koch. Ein Bericht, 1972; Georg May, Mit Katholiken zu besetzende Professuren an der Universität Tübingen von 1817 bis 1945. Ein Beitrag zur Ausbildung der Studierenden katholischer Theologie, zur Verwirklichung der Parität an der württembergischen Landesuniversität und zur katholischen Bewegung (Kanonistische Studien und Texte 28), 1975, 590 ff.; Rudolf Reinhardt, Zu den Auseinandersetzungen um den „Modernismus“ an der Universität Tübingen, in: ders. (Hg.), Tübinger Theologen und ihre Theologie (Contubernium 16), 1977, 271-352; Max Helmut Waldmann, Verzeichnis der Geistlichen der Diözese Rottenburg-Stuttgart von 1874 bis 1983, 1984, 75; Markus Fiederer, Ein Bischof im Zwielicht und zwei Fakultäten im Widerstreit. Die Fürstbischöflich-Speyerische Stiftung an der Universität Tübingen (1788 – 1846), in: RJKG 16 (1997), 127-172, hier 169; Brigitte Lob, Albert Schmitt OSB, Abt in Grüssau und Wimpfen. Sein kirchenpolitisches Handeln in der Weimarer Republik und im Dritten Reich (Forschungen und Quellen zur Kirchen- und Kulturgeschichte Ostdeutschlands 31), 2000; Raberg, Biogr. Handbuch, 33 f.; Christian Tilitzki, Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich, 2002; Norbert Kapferer, Die Nazifizierung der Philosophie an der Universität Breslau 1933 – 1945 (Philosophie: Forschung und Wissenschaft 3), 2002, 119, 121 f., 147-150, 160, 195; Dominik Burkard, Theologie und Gesellschaft im Umbruch. Die Katholisch-Theologische Fakultät Tübingen in der Weimarer Republik, in: RJKG 24 (2005), 51-85; Hubert Wolf, Die Affäre Sproll. Die Rottenburger Bischofswahl von 1926/27 und ihre Hintergründe, 2009; Dominik Burkard, Joannes Baptista Sproll. Bischof im Widerstand (Mensch – Zeit – Geschichte), 2013, 15, 22; Dominik Burkard, Die Katholiken und der Erste Weltkrieg. Legitimationen – Argumente – Rechtfertigungen, in: Lea Herberg (Hg.), Theologie und Erster Weltkrieg (Erfurter Theologische Studien), 2016, 5-55, hier 45-52; Dominik Burkard, Religion gegen Politik? Staatspräsident Bolz, Bischof Sproll und die „Entpolitisierung“ der Kirche im Nationalsozialismus, 2017.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)