von Pistorius, Theodor Gottlieb Andreas 

Andere Namensformen:
  • (württ. Personaladel)
Geburtsdatum/-ort: 1861-11-12;  Tübingen
Sterbedatum/-ort: 1939-01-31;  Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Staatsminister der Finanzen, Universitätsprof.
Kurzbiografie: 1868–1870 Volksschule Tübingen
1870–1877 Realanstalt Tübingen
1878–1881 Praktikant im Postdienst, anschließend im mittleren Postdienst tätig
1883–1886 nach Prüfung für den mittleren Postdienst Studium der Rechts- und Staatswiss. in Tübingen
1886 I. Höhere Finanzdienstprüfung
1887 II. Höhere Finanzdienstprüfung
1889 Finanzamtmann
1890 Promotion (Univ. Tübingen)
1892 Kollegial-, 1894 Finanzassessor im Finanzministerium
1898 Finanzrat (Ministerialassessor) im Finanzministerium
1902 Ministerialrat und Vortragender Rat ebda.
Nov. 1910 Ministerialdirektor und Stellv. des Finanzministers
13.4.1914–8.11.1918 Kgl. Württ. Staatsminister der Finanzen (mit dem Prädikat Exzellenz) und
Württ. Bevollmächtigter zum Bundesrat in Berlin
8.–11.11.1918 Finanzminister der ersten parlamentarischen Regierung (Kabinett Liesching) Württembergs
1920–1929 o. Honorarprof. für Finanzwiss. und des Staatsrechts an der Univ. Tübingen, ab 1922 mit den Rechten eines o. Prof.
1920–1932 (zugleich) o. Prof. der Staats- und Wirtschaftswiss. an der TH Stuttgart
1928–1934 Studienleiter der Württ. Verwaltungsakademie Stuttgart
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Auszeichnungen: Ehrungen u. Auszeichnungen: Ritterkreuz I. Kl. des Friedrichsordens (1900); Ritterkreuz des Ordens der Württ. Krone (1904); Ehrenkreuz des Ordens der Württ. Krone (1908); Kgl. Bayer. Verdienstorden II. Kl. vom Hl. Michael (1908); Kommenturkreuz II. Kl. des Friedrichsordens (1912); Dr. jur. h.c. (Univ. Tübingen) (1929); Ehrenbürger der TH Stuttgart (1932)
Mitgliedschaften: Ausschussmitglied des Württ. Geschichts- und Altertumsvereins (1920–1939); Mitglied des Hauptausschusses des Vereins für Socialpolitik; ao. Mitglied des Verwaltungsausschusses der Zentralstelle für die Landwirtschaft; o. Mitglied der Württ. Kommission für Landesgeschichte (1931–1936)
Verheiratet: 15.6.1895 (Stuttgart) Mina Ottilie Mathilde Kuhn (* 28.3.1870 Reutlingen, † 13.9.1944 Stuttgart, bei Luftangriff), Tochter des Wilhelm Kuhn (* 10.10.1845), Prof. am Stuttgarter Realgymnasium
Eltern: Vater: Christof Gottlieb Andreas Joseph Pistorius (* 28.11.1828 Ulm/Donau, † 1.2.1907 Tübingen), Secklermeister, Kappenmacher und Bandagist in Tübingen
Mutter: Christina Katharina, geb. Karrer (* 1832 Tübingen, † 1.12.1889 Tübingen)
Geschwister: Katharina Friederike (* 22.3.1854 Tübingen), verh. 2.8.1879 mit Friedrich Wilhelm Ferdinand Klett, Graveur und Stempelfabrikant in Karlsruhe
Kinder: 3: 2 Söhne (davon einer gefallen im Ersten Weltkrieg); 1 Tochter
GND-ID: GND/116192801

Biografie: In: Württembergische Biographien 2 (2011), 207-209
Werke: (Auswahl) Die Staatsgerichtshöfe und die Ministerverantwortlichkeit nach heutigem deutschen Staatsrecht, 1891; Die Ministerverantwortlichkeit in Württemberg und der württ. Staatsgerichtshof im geschichtlichen Rückblick, in: Württ. Jbb. 1893, 71–95; Gesetz über die Einkommensteuer in Württemberg nebst Ausführungsbestimmungen und einem Anhang betr. die Kapitalsteuer, 1903; Ueber die Rechtskraft im Einkommensteuerbeschwerdeverfahren und Verwandtes, 1908; (als „Th. Pistorius“) Frankenfahrten, in: Besondere Beilage des Staatsanzeigers Nr. 20 vom 1.11.1909, 316–320, Nr. 21 vom 15.11.1909, 321–332 und Nr. 22 vom 1.12.1909, 337–348; (als „Th. Pistorius“) Wanderungen und Betrachtungen entlang der württ. Grenze, in: ebda. Nr. 11 vom 1.7.1913, 161–167, Nr. 12 vom 15.7.1913, 180–188 Nr. 13 vom 1.8.1913, 193–202, und Nr. 14 vom 15.8.1913, 217–221; Der Untergang des Abendlandes, in: ebda. Nr. 4 vom 1.5.1919, 65–81; Presse und Gemeinwirtschaft, in: ebda. Nr. 2 vom 29.2.1920, 39 ff.; Staat und Wirtschaft, in: ebda. Nr. 3 vom 31.3.1920, 41–55, und Nr. 4 vom 15.4.1920, 57–71; Zur Kulturgeschichte des Mittelalters, in: ebda. Nr. 7 vom 30.6.1920, 139–144; Deutschlands wirtschaftliche Zukunft, in: ebda. Nr. 4, 20.4.1922, 84–101; Staats- und Verwaltungskunde, 1926, 2. Aufl. 1928, 3. Aufl. 1931; Sturm über dem Land. Ein Mahnwort, in: Stuttgarter Neues Tagblatt Nr. 184, 21.4.1932, 2; Die letzten Tage des Königreichs Württemberg. Mit Lebenserinnerungen und Lebensbekenntnissen von seinem letzten Finanzminister, dem nachmaligen Hochschullehrer Prof. Dr. und Dr e. h. Theodor von Pistorius, 1935.
Nachweis: Bildnachweise: Marcon/Strecker (vgl. Literatur), 439.

Literatur: Wer ist’s? 6 (1912), 1211; Wer ist’s? 9 (1928), 1188; Kürschner 1931, 2231; ZWLG 3 (1939), 235–239 (K. Weller); Immo Eberl/Helmut Marcon (Bearbb.), 150 Jahre Promotion an der Wirtschaftswiss. Fakultät der Univ. Tübingen, 1984, 32, Nr. 102; DBE 7 (1998), 681; NDB 20, 2001, 487 ff. (Frank Raberg); Helmut Marcon/Heinrich Strecker (Hgg. und Bearbb.), 200 Jahre Wirtschafts- und Staatswiss. an der Eberhard- Karls-Univ. Tübingen. Leben und Werk der Prof. …, in zwei Bänden, Bd. 1, 2004, 438–444 (mit sehr ausführlichen Angaben zu Werken und Literatur).
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