Brüche, Ernst Carl Reinhold 

Geburtsdatum/-ort: 28.03.1900; Hamburg
Sterbedatum/-ort: 08.02.1985;  Gundelsheim bei Mosbach
Beruf/Funktion:
  • Physiker
Kurzbiografie:

19061918 Uhlenhornstor-Oberrealschule in Hamburg, ab 1913 Reformrealgymnasium in Zoppot; Notreifezeugnis im Juni 1919 nach einjährigem Militärdienst

19191924 Studium an der TH Danzig, SS 1919–WS 1920/21 Elektrotechnik, danach Physik und Mathematik. Vordiplom 1921 und Diplom mit Auszeichnung 1924

19221928 Assistent am Physikalischen Institut

1926 II Promotion mit „sehr gut“ zum Dr. Ing.: „Über das Flächen- und Fadenmanometer“

1927 VI Habilitation für das Fach Technische und Experimentelle Physik: „Wirkungsquerschnitt und Molekülbau“

1928 IV1945 IV Leiter des Physikalischen Laboratoriums am neugegründeten Forschungsinstitut der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, AEG, Berlin

1943 Honorarprofessor an der Universität Berlin mit Lehrauftrag Elektronik; Direktor und Prokurist der AEG

1943 X Gründung der Zeitschrift Physikalische Blätter, Herausgeber der Bde. 1, 1944, bis 28, 1972

1944 VI1945 II Direktor des Verlagerungsbetriebes der AEG in Schönberg, Schlesien

1946 IIV Gründung der Süddeutschen Laboratorien GmbH, SDL, in Mosbach; Leitung des mit amerikanischer Lizenz errichteten Forschungsinstituts und Aufbau der Laboratorien bis zum Ende 1951

1947 XI Gründung der Physik-GmbH als Gesellschaft zur Förderung der Physikalischen Wissenschaft im April 1949 mit amerikanischer Verlagslizenz

1952 Gründung des Physikalischen Laboratoriums Mosbach, PLM, und des Trägervereins Arbeitsgemeinschaft für Elektronenoptik e.V.

1972 XII Auslösung des PLV und Übergabe der Physikalischen Blätter an den neuen Herausgeber

Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Auszeichnungen: Ehrungen: Preis der Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung (1940); Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften (1941); Bundesverdienstkreuz 1. Kl. (1970); Goldene Max-Born-Medaille der Gesellschaft für Verantwortung in der Wissenschaft (1972); Ehrenbürger der Kreisstadt Mosbach (1972)
Verheiratet:

1929 (Berlin) Dorothee, geb. Lilienthal (1905–1984), Physikerin


Eltern:

Vater: Franz Louis Ernst (1865–1910), Apotheker und Besitzer einer pharmazeutischen Fabrik

Mutter: Elise Clara, geb. Welde (1867–1925)


Geschwister:

keine


Kinder:

3; Erika (geb. 1932), verh. Schwab, Künstlerin, Barbara (geb. 1935), verh. Moghissi, Apothekerin, und Hannelore (geb. 1937), verh. Conrad, Apothekerin

GND-ID: GND/116726997

Biografie: Alexander Kipnis (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 7 (2019), 69-76

Brüche stellt eine bemerkenswerte Figur in der Geschichte der Naturwissenschaft Deutschlands im 20. Jahrhundert dar. Er war Pionier der Elektronenoptik, der entscheidende Beiträge zur Entstehung und Entwicklung der Elektronenmikroskopie erbrachte, und wirkte erfolgreich als wissenschaftlicher Publizist, besonders als Gründer und jahrzehntelanger Herausgeber der international angesehenen Zeitschrift Physikalische Blätter.

Brüche wurde als einziges Kind eines Pharmazeuten und Besitzers einer pharmazeutischen Fabrik, in Hamburg geboren. Früh interessierte sich Brüche für die Arbeit seines Vaters, wobei ihn dessen Forschungsmikroskop besonders beeindruckte, durch das er schauen durfte. Als er zehn Jahren war, starb der Vater und seine Mutter verkaufte das Unternehmen und zog mit dem einzigen Sohn zu Verwandten ihres Mannes nach Bromberg (heute Bydgoszcz, Polen) in Schlesien, 1913 nach Zoppot (heute Sopot) bei Danzig. Das Mikroskop des Vaters nahm sie für ihren Sohn mit und als Brüche in Zoppot das Realreformgymnasium besuchte, erregte er das Staunen seiner Klassenkameraden und sogar der Lehrer, indem er das Mikroskop mit selbstgebauter Bogenlampe als Projektionsmikroskop einsetzte. Darin lässt sich schon die ausgeprägte publizistische Wirkkraft Brüches erkennen, die er auch später bei wissenschaftlichen Veranstaltungen und Demonstrationen zu entfalten wusste. 1931 ließ er zum Beispiel einen Film über das Polarlicht drehen, der mehrere Jahre in Deutschland wie im benachbarten Ausland gezeigt wurde; 1932 gründete er eine Filmsammlung deutscher Physiker und 1935 gab er eine Bildnis-Sammlung „Aus der Geschichte der Berliner Physik“ heraus. „Mir wurde um 1917 klar, dass mein Berufsgang mich in die Naturwissenschaften und Technik führen würde“ (Nachlass Brüche, Sign. 54), erinnerte sich Brüche nach dem II. Weltkrieg.

Nach der Unterprima wurde er im Juni 1918 zum Militär einberufen, kam aber nicht zum Feldeinsatz. Während dieses unerfreulichsten Jahrs seines Lebens, wie er im Tagebuch festhält, entwickelte sich seine Abneigung gegen den Militärdienst. Nach der Entlassung im Juni 1919 wurde ihm die sog. „Notreife“ zuerkannt. Brüche ging in das naheliegende Danzig und immatrikulierte sich an der TH im Fach Elektrotechnik.

Im SS 1921 war Carl Ramsauer als ordentlicher Professor für Physik und Direktor des Physikalischen Instituts nach Danzig gekommen und baute Physik zum selbständigen Studienfach aus. So kam Brüche zu Ramsauer. Nach drei Monaten Probezeit als Hilfsassistent nahm ihn Ramsauer als seinen Studenten auf und ließ ihn auch weiter für sich arbeiten. 1924 bestand Brüche das Examen und wurde als Diplomingenieur Institutsassistent. Damals zeigte sich seine ausgeprägte Neigung und sein Geschick beim Experimentieren. Für Messungen geringer Drucke bei reaktionsfähigen und aggressiven Gasen konstruierte er ein Manometer, über das er im September 1925 beim III. Deutschen Physiker- Tag in Danzig vortrug. Anfang 1926 wurde er mit dieser Arbeit promoviert.

Danach arbeitete Brüche zusammen mit einigen jüngeren Diplomanden, darunter Dorothee Lilienthal. Sie wurde Brüches „bester Studienerfolg“ (Zachmann, 1960, S. 254); denn aus ihr wurde seine Lebens- und Arbeitsgefährtin. Die Forschungen im Physikalischen Institut waren noch auf den in Heidelberg entdeckten „Ramsauer-Effekt“ konzentriert, einer durch die Wellennatur von Elektronen bedingten anomalen Zusammenwirkung langsamer Elektronen mit Gasen, womit auch Brüches Dissertation im Zusammenhang gestanden hatte. Der Einsatz des neuentwickelten Instruments ermöglichte Druckmessungen in chemisch reaktionsfähigen Gasen, deren Zusammenwirkung mit Elektronen bisher nicht hatte beobachtet werden können. So konnten Untersuchungen des Ramsauer-Effekts auf andere Gase erweitert werden. Die Ergebnisse daraus bildeten die Grundlage von Brüches Habilitationsschrift, die er 1927 der Fakultät vorlegte. „Er hat unter weitgehender Verbesserung der ganzen Methodik die Querschnittkurven für eine große Reihe von Gasen aufgenommen, darunter auch für CO2 [… und] den von mir zuerst nur für Argon und die schwereren Edelgase gefundenen Effekt als eine Allgemeinerscheinung nachgewiesen und darüber hinaus wertvolle Zusammenhänge zwischen Wirkungsdurchschnitt und Molekülbau aufgedeckt.“ (Annalen der Physik 83, 1927, 1129 f.), erläutert Ramsauers Gutachten.

Ende 1927 erhielt Ramsauer das Angebot, ein großes Forschungsinstitut für die AEG in Berlin einzurichten und zu leiten. Mit mehreren anderen Mitarbeitern folgte ihm Brüche und wurde Leiter des Laboratoriums für Allgemeine Physik. Seine Braut Dorothee Lilienthal wurde wissenschaftliche Mitarbeiterin. Sechs Jahre lang gehörte Brüche noch dem Lehrkörper der TH Danzig als beurlaubter Privatdozent an. Auf Anregung von Ramsauer machte Brüche einen Versuch, sich an die Berliner Universität umzuhabilitieren, der jedoch scheiterte: Sein Antrag wurde 1937 abgelehnt, weil er „keine Verdienste um die Bewegung“ (Nachlass Brüche, Sign. 54) vorweisen konnte, was den Tatsachen entsprach; denn Brüche stand dem Regime immer kritisch gegenüber und trat nie in die NSDAP ein. Sein Tagebuch vermerkt zum 27. Juli 1934: „O, freies Deutschland, wo bist Du hingelangt? Sind wir wirklich alle so minderwertige Kreaturen, dass wir selbst in unseren Gedanken und Anschauungen ‚geführt‘ werden müssen? Kann es so sein, dass ich einen offensichtlichen Fehler, den ‚die Führer‘ machen, nicht sehen darf ohne mich der Gefahr auszusetzen, meine Stellung zu verlieren und womöglich ins Konzentrationslager zu kommen?“ (Nachlass Brüche Sign. 66). Allerdings war Brüche vom Anschluss Österreichs begeistert, stellte Hitler in eine Reihe mit Luther, Friedrich den Großen und Bismarck und hielt ihn für ein „Genie“ (ebd., Eintrag vom 18. März 1938).

Während der ersten drei Jahre in Berlin setzte Brüche seine Forschungen auf dem Gebiet der „Atomchemie“, d. h. Erforschung des Molekülbaus mittels langsamer Elektronen fort, woran auch Ramsauer großes Interesse zeigte. Dabei wurde eine seltsame Erscheinung beobachtet: Sehr dünne sichtbare Elektronenstrahlen, sog. „Fadenstrahlen“, die wegen der Ionisation von Gasmolekülen durch Zusammenstöße mit Elektronen entstanden; denn die aus Molekülen geschlagenen Elektronen bilden einen leuchtenden Schirm für den Elektronenstrahl. Brüche verstand die Bedeutung dieser Erscheinung sofort als: „eine besondere Art von Elektronenstrahlen […], die zur Bearbeitung wissenschaftlicher und technischer Probleme verschiedener Art von Wert sein kann“ (1930, Fadenförmige.., S. 125). So fasste er die Arbeiten über die Atomchemie zusammen und wandte sich dem neu erschlossenen Forschungsgebiet zu.

Die erste Anwendung entstand im Zusammenhang mit den Arbeiten norwegischer Forscher, wo die Beugung der kosmischen Elektronenstrahlen im magnetischen Feld der Erde zur Erklärung des Polarlichtes analysiert wurde. Brüche ersann Modellexperimente mit sichtbar leuchtenden Elektronenstrahlen, die diese Theorie bestätigten. Aufgrund dieser Arbeit erhielt er eine Einladung des Präsidenten der Norwegischen Geophysikalischen Gesellschaft, in Norwegen Vorträge über seine Experimente zu halten und das Nordlicht im Observatorium Tromsö aus eigener Erfahrung kennenzulernen. Während der fünfwöchiger Vortragsreise im Frühjahr 1931 zusammen mit seiner Frau begeisterte Brüche die dortigen Zuhörer mit seinen Demonstrationen. Gleichzeitig entstand der obenerwähnte Film über Polarlicht.

Mit diesem „kosmischen“ Abstecher eröffnete Brüche ein breites Forschungsfeld, das er als „Geometrische Elektronenoptik“ bezeichnete, analog zur lange bekannten, üblichen geometrischen Optik der Lichtlehre: „Wie dem Lichtstrahl eine geometrische Optik mit Brechung und Reflexion, so kann man dem Elektronenstrahl eine Lehre zur Seite stellen, in der die magnetische Ablenkung der Brechung, die elektrische der Reflexion des Lichtes entspricht.“ (1930, Strahlen …, S. 23) Es handelte sich hier um Steuerung, Lenkung und Konzentration von Elektronenstrahlen, deren Wellennatur bereits entdeckt war. Begründung und Ausbau der Geometrischen Elektronenoptik wurde zum Hauptinhalt der Arbeit Brüches während der nächsten Jahre. Grundlegende Forschungen Brüches und seiner Mitarbeiter dazu führten zu vielen Erfindungen. Von Brüche stammten über 60 Patente – einschließlich eines Elektronenmikroskops. Es ist kaum festzustellen, wer den Begriff Elektronenmikroskop einführte, der 1932 gleichzeitig in zwei Artikeln erschien, von Brüche und von Ernst Ruska (1906–1988). Ruska hatte 1931 die magnetische Fokussierung von Elektronenströmen vorgeschlagen und auf diesem Prinzip das erste „Übermikroskop“ an der TH Berlin aufgebaut. Zwischen beiden Gruppen „gab es stürmische Auseinandersetzungen, an denen Brüche mit jugendlichem Temperament regen Anteil hatte“ (Karsten, 1985, S. 134). Die Brüche-Gruppe hat zahlreiche elektronenoptische Geräte erfunden und gebaut, darunter 1939 das erste Elektronenmikroskop mit elektrostatischer Fokussierung von Elektronenstrahlen. Anfang 1940 wurde dieses Instrument dem Robert-Koch-Institut in Berlin für die bakteriologischen Forschungsarbeiten übergeben. Es ist sicher, dass von jener Konkurrenz „gegenseitige Wirkung und Befruchtung“ ausging (Lin Quing, 1995, S. 130).

Inzwischen hatten sich aber die Bedingungen verändert, und Ramsauer und Brüche standen vor Problemen der Kriegswirtschaft und des Erhalts der Forschung unter Kriegsverhältnissen. Ramsauer, ab 1940 Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, DPG, kümmerte sich sehr um die Rettung der Physik als Grundlagenwissenschaft und der Physiker-Zunft. Anfang 1943 lud er Brüche ein, zu diesem Zweck eine Informationsstelle der DPG einzurichten und zu leiten. Brüche nahm an und schlug vor, dazu eine neue „physiko-politische“ Zeitschrift (1972, 25 Jahre, S. 3) herauszugeben, angesichts des herrschenden Papiermangels und des immer näher rückenden Untergangs ein wahrhaft kühnes Unternehmen. Als einer der führenden Industriephysiker setzte er jedoch auf Unterstützung des Rüstungsministers Albert Speer und konnte sogar das Propagandaministerium überzeugen, dass die neue Zeitschrift dienlich sei. Das erste Heft mit dem bezeichnenden Motto auf dem Titelblatt „Forschung tut not“ erschien erst im Mai 1944, die 1. Auflage vom Januar war durch einen Luftangriff vernichtet worden, weswegen neugedruckt werden musste. In der mit dem 1. Oktober 1943 gezeichneten Einführung des Herausgebers hatte Brüche mutig die Notwendigkeit formuliert „das Fundament wieder herzustellen, auf dem Deutschland zu seiner naturwissenschaftlich-technischen Größe wuchs“ (1944, Zur Einführung, S. 2).

Mitte 1944 war das Forschungsinstitut der AEG aus dem zerbombten Berlin nach Schönberg bei Görlitz verlegt worden. Anfang 1945 erhielt Brüche dann einen AEG-Auftrag, im Westen Deutschlands einen Ort zu suchen für den Wiederaufbau des Instituts. Die Suche dauerte über das Kriegsende hinaus. Nach der Prüfung der Bedingungen zunächst in kleinen Städten wie Hof und Heimbrecht, dann in Frankfurt am Main und Stuttgart, wählte er Mosbach, „tief beeindruckt von dem unversehrten alten Städtchen“ (Nachlass Brüche, Sign. 48) und fand dort einen freundlichen Empfang beim Bürgermeister.

In seinen autobiographischen Notizen aus dem Jahr 1945 bemerkte Brüche: „Meine Mutter […] hinterließ mir ihr bewegliches Temperament und den schwäbischen Unternehmensgeist“ (Nachlass Brüche, Sign. 54). Diese beiden Eigenschaften traten schon früher hervor, am stärksten aber wohl in der Nachkriegszeit. Brüche arbeitete gleichzeitig in zwei Richtungen: Elektronenoptik und Publizistik. Zuerst ging es um die Erlaubnis der Amerikaner für diese Tätigkeit. Im Sommer 1945 füllte Brüche den amerikanischen Fragebogen zur Entnazifizierung aus. Da er kein Parteimitglied gewesen war, erhielt er rasch seine Entlastung. Das endgültige Spruchkammerverfahren vom April 1947 endete mit dem Urteil: „nicht betroffen“ (Nachlass Brüche, Sign. 48). Im Oktober wurde die vorläufige Arbeitserlaubnis zur Einrichtung eines wissenschaftlichen Instituts und für wissenschaftlich-literarische und verlegerische Tätigkeit erteilt. „Ich habe mich in die Höhle des Löwen gewagt“ und „Voller Erfolg“ lauten Tagebucheinträge Brüches vom 8. und 9. Oktober 1945 (Nachlass Brüche, Sign. 66).

Die Aufgabe, der sich Brüche nun stellte, war der Wiederaufbau der Elektronenmikroskopie in Deutschland. Langjährige Mitarbeiter schlossen sich ihm wieder an und nach vielen Mühen wurde Anfang 1946 das Unternehmen Süddeutsche Laboratorien, SDL, gegründet, das Brüche zunächst alleinverantwortlich in amerikanischer Lizenz führte, bis er es im April 1946 als GmbH unter Teilnahme von AEG und Zeiss umorganisierte. So entstand in Mosbach „eine Pflegestelle der Elektronenmikroskopie“ (1950, Eröffnungsrede, S. 185). Anschließend gründete Brüche im November 1947 zusammen mit seiner Frau die Physik-GmbH mit dem Ziel der Förderung der Physikalischen Wissenschaft und dem Vorhaben, eine verlegerische Basis für sich zu schaffen. Angebote vom November 1945 in Frankreich und ab Ende 1946 in den USA zu arbeiten, lehnte Brüche ab. Mosbach blieb seine Wirkungsstätte, wo die 1949 gegründete Deutsche Gesellschaft für Elektronenmikroskopie unter Vorsitz Brüches im April 1950 tagte. Dort wurde das erste Elektronenmikroskop der Bundesrepublik gebaut. Als 1951 die AEG ihre Teilnahme an der Elektronenmikroskopie aufkündigte und Zeiss diese Arbeiten in Oberkochen konzentrierte, schied Brüche aus der AEG aus, löste die SDL auf und erweiterte seine Physik-GmbH durch das Physikalische Laboratorium Mosbach „mit dem Ziel […], auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie die Verbindungsstelle zwischen der rein wissenschaftlichen und der angewandten Forschung zu haben und der Industrie mit Rat und Untersuchung behilflich zu sein“ (1962, Anwendungsbeispiele ..., S. 3). Zur Sicherung der finanziellen Lage des PLM veranlasste Brüche die Gründung eines Trägervereins, der bis heute existierenden „Arbeitsgemeinschaft für Elektronenoptik e. V.“ Nach vielfacher Verbesserung, war das erste Elektronenmikroskop Ende 1953 im PLM einsatzbereit. Damals waren solch kostspielige Geräte „noch Einzelinstrumente zur Lösung solcher Fragen, die gleichsam als Vorposten vor der allgemeinen wissenschaftlichen Front stehen“ (1950, Zur Entwicklung der instrumentalen Physik, S. 362). Ende 1954 waren ca. 2000 elektronenmikroskopische Aufnahmen gemacht. Das PLM stand vor allem der Wirtschaft in Baden-Württemberg mit seinem Elektronenmikroskop und seinen Erfahrungen zur Verfügung. Die Forschung Brüches lenkte seine Arbeit auf Fragen, die wissenschaftliche wie wirtschaftliche Aspekte hatten, und damit hauptsächlich auf „grundsätzliche Probleme eines Gebietes“ (1956, Das Physikalische Laboratorium Mosbach, S. 23) ausgerichtet waren. In einer Übersicht nannte Brüche zwei charakteristische Beispiele: zum einen wurden gründliche Arbeiten für die Glasindustrie durchgeführt, wodurch der Feinmechanismus des Glaspolierens erklärt wurde, dann wurde das Glänzen der Metalle untersucht. Elektronenmikroskopische Untersuchungen über Abbau von Metalloberflächen bei mechanischen, chemischen und galvanischen Verfahren brachten ganz neue Ergebnisse über Mechanismen dieser Vorgänge und zur Verbesserung von technologischen Prozessen. „Die Herstellung einer glänzenden Metalloberfläche ist ebenso wie das Polieren des Glases eine wirtschaftswichtige Frage“ (ebd., S. 29).

Brüche leitete das PLM bis zum Ruhestand. Da sich weder ein geeigneter Nachfolger finden ließ, noch die weitere finanzielle Förderung des Laboratoriums gesichert war, wurde es dann aufgelöst, was einmal mehr deutlich macht, dass die lange Existenz des PLM nur dem persönlichen Einsatz Brüches zu verdanken war. Brüche konnte dem Bildarchiv der Arbeitsgemeinschaft für Elektronenoptik über 6000 elektronmikroskopische Aufnahmen übergeben.

Dies stellt jedoch nur eine Seite der damaligen Aktivitäten Brüches dar. Noch wichtiger war ihm seine publizistische Arbeit. Von Anfang an bemühte er sich, seine Zeitschrift „Physikalische Blätter“ wieder herauszugeben. Bereits im September 1945 erschien er vor dem amerikanischen Abwehrdienst C.I.C., Counter Intelligence Corps, mit allen Heften der Zeitschrift und erhielt dessen Bescheinigung, dass seine Zeitschrift „politisch neutral“ (Nachlass Brüche, Sign. 50) sei. Mit großer Energie und Beharrlichkeit konnte Brüche im März 1946 die Zeitschrift wieder herausbringen. Der erste Satz ihres ersten Hefts, das 1946 den Titel „Neue Physikalische Blätter“ trug, lautete: „Die ‚Neuen Physikalischen Blätter‘ wollen der Erhaltung und Entwicklung des naturwissenschaftlichen Lebens in Deutschland dienen. Sie sehen in der Pflege der Wissenschaft in Zusammenarbeit mit anderen Völkern einen der Wege zur Gesundung Deutschlands“.

Die ersten Jahre stellten einen permanenten Überlebenskampf dar. Das Problem, einen neuen Verleger zu finden, wurde gelöst, indem Brüche selbst im April 1949 mit amerikanischer Lizenz den Physik-Verlag GmbH in Mosbach gründete und seine Zeitschrift selbst verlegte. Zu überwinden war damals auch der Widerstand vieler Physiker, die es für wichtiger hielten, die traditionellen Fachzeitschriften so schnell wie möglich wiederaufzubauen und alle Kräfte allein auf die rein wissenschaftliche Arbeit konzentrierten. Brüche dagegen erstrebte ein Gesprächsforum für Physiker und andere Naturwissenschaftler, „eine Zeitschrift, die den Frack wissenschaftlicher Enge ganz ausgezogen hatte und ohne vornehme halssteifige Würde und wissenschaftliche Gespreiztheit plauderte“ (1964, 20 Jahre…, S. 609). Dieses Konzept erwies sich als richtig, wie die große Popularität zeigt, die die Physikalischen Blätter gewannen. „Bei aller Anerkennung der Mitarbeit sind die Physikalischen Blätter von Anfang an das Werk eines Einzelnen“ (Hermann, 1969, S. 551) gewesen. Brüche verstand es, namhafte Autoren heranzuziehen und Sachverständige zur Beratung in Fachfragen zu gewinnen. Er wirkte nicht nur als Herausgeber, sondern schrieb, was sich in den Titeln widerspiegelt, auch selbst und bearbeitete ganz verschiedene Themen: über Personen und Ereignisse aus der Geschichte der Naturwissenschaft und Technik, warf Fragen der Elektronen- und Lichtoptik auf und berichtete über laufende Veranstaltungen in Naturwissenschaft und Technik. Vor allem aber setzte er sich mit dem Problem Naturwissenschaft und Gesellschaft auseinander und scheute sich auch nicht, die Staatspolitik in Fragen der Entwicklung und Unterstützung der Naturwissenschaften kritisch zu kommentieren. Wichtig blieb ihm die Idee der Verantwortung. „Durch überfachliche Beiträge über ‚Naturwissenschaft und Gesellschaft‘ soll in dieser Zeitschrift die Aufmerksamkeit für die Problematik unserer Zeit wachgehalten und zu bewussterer Übernahme von Verantwortung für die Gefahren durch Wissenschaft und Technik angeregt werden“ schrieb er 1971. (Auf dem Weg zu überfachlicher Verantwortung, S. 6)

Einen besonderen Teil seiner Publikationen bildeten kleine elegante Essays, die seit 1951 unter der Rubrik „Ceterum censeo“ die letzte Seite jedes Hefts bildeten. Dies waren seine Meinungsäußerungen über verschiedenste Themen, von Weltraumfahrten und „mondsüchtigen Staatsrechtlern“ über den Nobelpreis an Leonid Pasternak und dessen Verfolgungen bis zu Diskussionen mit Lesern. In der ersten von über 250 „Letzten Seiten“ legte Brüche dar, „dass für unsere Wissenschaft das ‚l’art pour l’art‘ zu überwinden ist; dass jede Kränkung der Freiheit und Gültigkeit unserer Wissenschaft anzuprangern ist; dass jeder freudig-ernste Adept mit Nachdruck der Pseudowissenschaft ein Veto zu gebieten hat; dass sich die Übertreibung des Ernstes hierzulande zu einer wunderlichen Leidenschaft entwickelt hat; dass die sich mehrende Sprachverwirrung zwischen Ost und West kein unaufhaltsames Naturereignis ist“ (1951, Zum siebenten Jahrgang, 48). So wurden „Die Physikalischen Blätter […] zu einer unersetzlichen Dokumentation des physikalischen Lebens – und des Lebens der Physiker – in Deutschland“ (Hermann, 1969, S. 547), mehr noch: sie bilden nicht nur eine Fundgrube für die Historiker der Physik und der gesamten Naturwissenschaft, sie sind auch eine wichtige Quelle für Erforscher der Zeitgeschichte. Ende 1972 legte Brüche seine Zeitschrift in andere Hände und löste gleichzeitig seinen Verlag auf. Eine Zeit lang arbeitete er noch literarisch, verfasste zum Beispiel 1978 mit seiner Frau „Das Buch Mosbach“, schrieb also über die Stadt, die seine zweite Heimat geworden war. Es fand gute Aufnahme und erschien 1983 in verbesserter und ergänzter 2. Auflage. Brüche starb kurz vor seinem 85. Geburtstag bald nach dem Tod seiner Frau.

Die Tätigkeit Brüches lässt zwei verschiedene Abschnitte mit den Übergangsjahren 1943/45 erkennen. Während der ersten Periode wirkte Brüche als Forscher auf dem Gebiet der Physik. Seine Publikationen aus dieser Zeit – insgesamt ca. 135, darunter zwei fundamentale Monographien – sind hauptsächlich der Physik der Elektronen gewidmet mit großen Pionierleistungen in der Elektronenoptik. Während der zweiten Periode wirkte Brüche vornehmlich als Unternehmer und Publizist. Die über 400 Publikationen der späten Jahre gehören mit Ausnahme von ca. 20 Artikeln über elektronenmikroskopische Untersuchungen zur Gattung wissenschaftlichen Publizistik. Hauptleistung dieser Zeit war die Gründung und Herausgabe der Physikalischen Blätter, die den Namen Brüche in der wissenschaftlichen Publizistik verewigten. Beides sichert ihm den Platz in der Geschichte deutschen Wissenschaft.

Quellen:

A des Technoseums Mannheim, Nachlass Ernst Brüche

Werke: Hilfsapparate für Vakuum- und Gasarbeiten, in: Zeitschrift für technische Physik 5, 1924, 141–143; Das Flächenmanometer, ein verbessertes Quarzfadenmanometer, in: Physikalische Zeitschrift 26, 1925, 717–719; Über das Flächen- und Fadenmanometer, in: Annalen der Physik [4] 79, 1926, 695–733; Über den Querschnitt von Chlorwasserstoff- und Stickstoffmolekülen gegenüber langsamen Elektronen, ebd. 81, 1926, 537–571, 82, 1927, 912–946; Über die Querschnittskurve des Chlorwasserstoffes gegenüber langsamen Elektronen und ihren Vergleich mit der Argonkurve, in: Annalen der Physik [4] 82, 1927, 25–38; Wirkungsquerschnitt der Gasmoleküle, in: Naturwissenschaften 15, 1927, 408 f.; Wirkungsquerschnitt und Molekülbau, in: Annalen der Physik [4] 83, 1927, 1065–1128; Über die Elektronen-Durchlässigkeit der Materie, in: Jahrbuch des Forschungs-Instituts der AEG 1, 1928–1929, 159–163; Neue Wege und neue experimentelle Hilfsmittel der Atomchemie, in: Naturwissenschaften 17, 1929, 252–254; Freie Elektronen als Sonden des Baues der Molekeln, in: Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften 8, 1929, 185–228; Wirkungsquerschnitt und Molekülbau in der Kohlenwasserstoffreihe: CH4 – C2H6 – C3H8 – C4H10, in: Annalen der Physik [5] 4, 1930, 387–408; Wirkungsquerschnitt und Molekülbau der Isomere von C4H10, ebd. 5, 1930, 281–295; (mit W. Ende) Fadenförmige, sichtbare Elektronenstrahlen, in: Jahrbuch des Forschungs-Instituts der AEG 2, 1930, 125–127; (mit W. Ende) Demonstrationsversuche zu Störmers Polarlichttheorie, ebd., 156–168; Modellversuche mit sichtbaren Elektronenstrahlen zu Störmers Theorie des Polarlichtes und des „Weltraumechos“, in: Naturwissenschaften 18, 1930, 1085–1093; Störmers Polarlichttheorie in Experimenten, in: Zeitschrift für Astrophysik 2, 1930, 30–69; Strahlen langsamer Elektronen und ihre technische Anwendung, in: W. Petersen (Hg.), Forschung und Technik, 1930, 23–46; Wo erreichen kosmische Elektronenstrahlen die Erdkugel, in: Physikalische Zeitschrift 32, 1931, 31–33; Gaskonzentrierte Elektronenstrahlen und ihre Anwendung, in: Jahrbuch des Forschungs-Instituts der AEG 3, 1931–1932, Geometrische Elektronenoptik, ebd., 111–124; Elektronenmikroskop, in: Naturwissenschaften 20, 1932, 49; (mit H. Johannson) Elektronenoptik und Elektronenmikroskop, ebd., 353–358; Elektronenstrahl und Gasentladung, in: Annalen der Physik [5] 16, 1933, 377–403; (mit. O. Scherzer) Geometrische Elektronenoptik, 1934; Das Elektronenmikroskop und seine Anwendung, insbesondere zum Studium von dünnen Schichten auf Metallen, in: Kolloid-Zs. 69, 1934, 389–394; Fortschritte auf dem Gebiet der geometrischen Elektronenoptik, in: Jahrbuch des Forschungs-Instituts der AEG 4, 1933/1935, 25–46; (mit W. Henneberg) Geometrische Elektronenoptik, in: Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften 15, 1936, 365–421; (mit A. Recknagel) Über Modelle elektrischer und magnetischer Felder der Elektronenoptik, in: Zeitschrift für technische Physik17, 1936, 126–134; (mit A. Recknagel) Bemerkungen über die Erzeugung schneller Ladungsträger in Wechselfeldern, ebd., 184–186; Experimentelle Elektronenoptik und ihre Anwendungen, in: H. Busch, Ernst Brüche (Hgg.) Beiträge zur Elektronenoptik, 1937, 6–13; Ein neues, einfaches Übermikroskop und seine Anwendung in der Bakteriologie, in: Naturwissenschaften 27, 1939, 809–811; Systematik der Elektronengeräte, in: C. Ramsauer (Hg.), Das freie Elektron in Physik und Technik, 1940, 133–155; Vom Fadenstrahl zur Hochvakuum-Röhre, in: Jahrbuch der AEG-Forschung 8, 1941, 130–143; (mit A. Recknagel) Elektronengeräte. Prinzipien und Systematik, 1941; Die Auflösungsgrenze des EmissionsElektronenmikroskops, in: Kolloid-Zs. 100, 1942, 192–206; Zum Entstehen des Elektronenmikroskops, in: Physikalische Zeitschrift 44, 1943, 176–180; Zur Einführung, in: Physikalische Blätter 1, 1944, 2–4; Forschung tut not, ebd. 5; Grundlagenforschung im Kriege, ebd. 112–115; Der Eid des Homo Sapiens, ebd. 2, 1946, H. 2, 1 f.; Das naturwissenschaftliche Gymnasium, ein Versuch, ebd. 4–8, 56–59; Hundertjahrfeier der Physikalischen Gesellschaft, ebd. 2–4; Messung kleiner Größen mit Elektronen, ebd. 3, 1947, 114–117; Max Planck und die Physikalische Gesellschaft, ebd. 4, 1948, 152–160; Carl Ramsauer zum 70. Geburtstag, ebd. 5, 1949, 51–53; Neues vom Elektronenmikroskop, in: Umschau 49, 1949, 399–401; Zur Entwicklung der instrumentellen Physik, in: Physikalische Blätter 6, 1950, 360–363; Ein Besuch in Berlin, ebd. 404–409; Eröffnungsansprache des Vorsitzenden bei der zweiten Tagung der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie, April 1950, in: Optik 7, 1950, 185–191; Zum siebenten Jahrgang, in: Physikalische Blätter 7, 1951, 48; Zur Rationalisierung im Zeitschriftenwesen, ebd. 313–316; Über wissenschaftliche Zeitschriften, ebd. 8, 1952, 122–130; Mikroskopie mit kurzwelliger Strahlung, ebd. 207–216; Zwei-Schritt-Mikroskopie, ebd. 313–322; Über die Organisation in der Wissenschaft, ebd. 9, 1953, 171–174; Bericht über Wünschelrute, geopathische Reize und Entstörungsgeräte, in: Naturwissenschaftliche Rundschau 7, 1954, 367–377, 454– 465; Glas hat eine „weiche“ Oberfläche. Untersuchungen im Elektronenmikroskop, in: Umschau 55, 1955, 140–142; (mit G. Schimmel) Über die Härte der Glasoberfläche, in: Zeitschrift für angewandte Physik 7, 1955, 378–385; Das Physikalische Laboratorium Mosbach, in: Das Physikalische Laboratorium Mosbach: Beiträge über die Anwendung des Elektronenmikroskops in der Technik, 1956, 23–34; (mit H. Poppa) Zur Frage der Rayleigh-Beilby-Schicht bei Glas, in: Zeitschrift für angewandte Physik 8, 1956, 486–492; Abschied von Carl Ramsauer, in: Physikalische Blätter 12, 1956, 49–54; Erinnerungen an Karl Scheel, ebd. 511–516; Gedanken zum 25-jährigen Bestehen des Elektronenmikroskops, ebd. 13, 1957, 483–500; 25 Jahre Elektronenmikroskop, in: Naturwissenschaften 44, 1957, 601–610; (mit H. Poppa) Beobachtungen von Abbauerscheinungen an Metallkristalliten, in: Zeitschrift für Metallkunde 49, 1958, 17–21; Von „negativen“ Kristallen, in: Physikalische Blätter 14, 1958, 552–555; Le progrès et l’homme. Rückschau eines Physikers auf die Weltausstellung Brüssel, ebd. 1958, 15, 1959, 28–33; (mit J. Demny) Eine besondere Wachstumsform von Kristallen, in: Naturwissenschaften 46, 1959, 225; (mit J. Demny) Goldkristallamellen als Schraubenflächen, in: Zeitschrift für Naturforschung 14a, 1959, 351–354; Mosbachs Große Zeit. Aus der Vergangenheit der alten Reichsstadt am Odenwald, 1959; Zur Problematik der Wünschelrute, o. J.[1960], 2. Aufl. 1962; Die „Religion“ des Ostens, in: Physikalische Blätter 16, 1960, 304; 100 Jahre Spektralanalyse, ebd. 320–323; Aus der Vergangenheit der Physikalischen Gesellschaften I–VI, ebd. 499–505, 616–621, 17, 1961, 27–33, 120–127, 225–232, 400–410; (mit K.-J. Schulze) Elektronenmikroskopische Beobachtungen an schnell gewachsenen Spinell-Einkristallen, in: Zeitschrift für Naturforschung 16a, 1961, 20–24, 24a–25a; Die Physiker. Komödie von Friedrich Dürrenmatt: eine Besprechung der Weltuntergangsfarce aus zweiter Hand, in: Physikalische Blätter 18, 1962, 169–172; Gipfeltreffen der Physiker. Eindrücke von der 4. Tagung der Nobelpreisträger für Physik in Lindau, ebd. 409–422; Anwendungsbeispiele der Elektronenmikroskopie, 1962; Blick in das Forschungsministerium, in: Physikalische Blätter 19, 1963, 262–269; 20 Jahre Physikalische Blätter, ebd. 20, 1964, 609–615; (Hg.) Sonne steh still: 400 Jahre Galileo Galilei, 1964; Gespräch in der Neujahrsnacht mit Herrn Professor Georg Christoph Lichtenberg, in: Physikalische Blätter 21, 1965, 2–9; Ernst Abbe und sein Werk, ebd. 261–264; Röhren für Licht und Elektronen, ebd. 22, 1966, 19–26; Unser Geheimrat Scheel (1866–1936), ebd. 121–128; Dr. Werner Siemens. Gedanken zu seinem 150. Geburtstag, ebd. 556–568; Forschungsreise durch das Gebiet der Elektronenoptik, in: Optik 24, 1966/67, 290–295; Ereignisreiche Jahre in der Berliner Physik, in: Physikalische Blätter 23, 1967, 417–424; Das „umgekehrte“ Elektronenmikroskop, ebd. 24, 1968, 308–316; Das Angebot des Kardinals, ebd. 358–363; Festkörperoberflächen unter dem Raster-Elektronenmikroskop, in: Umschau 68, 1968, 497 f.; Die Wandlung in der Oberflächenabbildung, in: Physikalische Blätter 25, 1969, 310–315; Ein Jahr nach dem Angebot des Kardinals, ebd. 316–323; Unsere Wege in die Zukunft, ebd. 26, 1970, 2–6; Auf dem Weg zu überfachlicher Verantwortung, ebd. 27, 1971, 1–6; (mit H. J. Dudek) Papier: Hilfsmittel der Wissenschaft, ebd. 357–362; Einer ungewissen Zukunft entgegen, ebd. 28, 1972, 3–10; 25 Jahre Physik Verlag in Mosbach, ebd., Anlage zu Heft 12, 1–16; Erinnerungen an Carl Ramsauer, ebd. 32, 1976, 405–408; (mit Dorothee Brüche) Das Mosbach-Buch: Studie über die Entwicklung der alten Reichsstadt und Pfalzgrafenresidenz am Rande des Odenwalds zur großen Kreisstadt unter Bevorzugung der Renaissance- und Barockzeit, 1978, 2. Aufl. 1983.
Nachweis: Bildnachweise: Foto (1959) S. 66, BildA des Technoseums Mannheim. – weitere Fotos ebd.: 1951, Gruppenfotos; Gruppenfoto 1926 in: Physikalische Blätter 24, 1968, 318; Foto, 1962, in: Das Mosbach-Buch, 1983, 317 (vgl. Literatur).

Literatur:

Poggendorffs Biographisch-literarisches Handwörterbuch VI, Teil 1, 1936, 349, VIIa, Teil 1, 1956, 284 f., VIII, Teil 1, 1999, 584–586; H. Borsch, Dem Herausgeber zum 60. Geburtstag, in: Physikalische Blätter 16, 1960, 145 f.; E. Zachmann, Erinnerungen aus den zwanziger Jahren, ebd. 251–254; O. Scherzer, Ernst Brüche 65 Jahre, in: Optik 22, 1965, 249–251 (mit Bildnachweis); Armin Hermann, 25 Jahre Physikalische Blätter, ebd. 25, 1969, 547–551; J. Eggert, „Ceterum censeo“ – ein zeitgeschichtlicher Rückblick auf dreihundert „Letzte Seiten“, ebd. 29, 1973, 51–58; Ernst Brüche zum 75. Geburtstag, ebd. 31, 1975, 120 (mit Bildnachweis); Ernst Brüche zum Achtzigsten, ebd. 36, 1980, Nr. 3, 1962 (Festnummer mit Bildnachweis S. 58); Anonym, Ernst Brüche gestorben, ebd. 41, 1985, 70; M. Kersten, Erinnerungen an Ernst Brüche, ebd. 134 f. (mit Bildnachweis); Swantje Middeldorff, Ernst Brüche und die Geschichte der Physikalischen Blätter 1944–1974, Diplomarbeit (Geschichte der Naturwissenschaften) Hamburg, 1993; E. Dreisigacker und H. Rechenberg, Karl Scheel, Ernst Brüche und die Publikationsorgane, in: Physikalische Blätter 51, 1995, F135–F142; Lin Qing, Zur Frühgeschichte des Elektronenmikroskops, 1995; H. Rechenberg, Vom „Übermikroskop“ zu den Physikalischen Blättern, Erinnerung an Ernst Brüche zum 100 Geburtstag, in: Physikalische Blätter 56, 2000, Nr. 3, 73–77 (mit Bildnachweis).

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