Seith, Karl Gotthold
Geburtsdatum/-ort: | 22.12.1890; Langensee-Elbenschwand, Kreis Lörrach |
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Sterbedatum/-ort: | 10.02.1963; Schopfheim |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | 1896 Volksschule in Weisweil 1900-1906 Realschule Kenzingen, Oberrealschule Freiburg 1906-1909 Lehrerseminar in Karlsruhe, Abschluß mit dem „Berger-Preis“ 1909-1912 Unterlehrer in Riegel, Freiburg und Wieslet 1912 Militärdienst in Freiburg 1913-1914 Übungsschullehrer in Freiburg 1914-1918 Kriegsteilnehmer, Leutnant 1919-1925 Hauptlehrer in Schlächtenhaus-Hofen 1925-1938 Hauptlehrer an der Landwirtschaftlichen Fortbildungsschule in Schopfheim 1939-1941 Rektor in Lörrach 1941-1944 Dozent an der Lehrerbildungsanstalt Karlsruhe 1944-1945 Kriegsdienst als Offizier 1946 Entlassung aus dem Schuldienst 1948-1953 Hauptlehrer in Wehr, aus Gesundheitsgründen vorzeitiger Ruhestand |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: ev. Verheiratet: 1916 Elsa Maria, geb. Thimig Eltern: Vater: Gotthold August Seith (1864-1946) Hauptlehrer Mutter: Maria Elisabeth Friederike, geb. Langenegger (1863-1946) Geschwister: 12, davon 8 im Kindesalter gestorben Kinder: 4: Gretel (geb. 1917), Konrektorin in Schopfheim Elisabeth (1920-1983), Kindergärtnerin in Steinen Otto (geb. 1927), Regierungslandwirtschaftsdirektor in Haslach Verena (geb. 1929), Krankengymnastin in Schopfheim |
GND-ID: | GND/117472158 |
Biografie
Biografie: | Paul Rothmund (Autor) Aus: Badische Biographien NF 3 (1990), 250-251 Seith stammte aus einer alten badischen Lehrerfamilie. Sein besonderes Interesse gehörte dem praktischen Geschichtsunterricht, in den er die Orts- und Heimatgeschichte einbezog. Seinem unablässigen Wirken war es mit zuzuschreiben, daß der Wert und die Methode der Heimatkunde als Unterrichtsgrundsatz und nicht nur als Unterrichtsfach Eingang in den Lehrplan fand. Neben seiner Tätigkeit an der Schule studierte er an der Universität Basel Geschichte, Philosophie, Erziehungs- und Musikwissenschaft. Die Badische Historische Kommission beauftragte ihn 1923 als Pfleger der Gemeindearchive und als Denkmalpfleger im Amtsbezirk Schopfheim. In mehrjähriger Arbeit erstellte er ein Verzeichnis der erhaltenswerten Denkmäler des Amtsbezirks. In den Gemeindearchiven stieß er auf drei ihn besonders interessierende Probleme: den Bauernkrieg, die Einwanderung und Auswanderung im Markgräflerland und dessen Landstände. Als Ergebnis seiner Studien erschien 1926 eine Quellenarbeit „Das Markgräflerland und die Markgräfler im Bauernkrieg des Jahres 1525“. 1927 wurde er Kustos des im Aufbau begriffenen Heimatmuseums in Schopfheim. 1928 gründete er die „Arbeitsgemeinschaft zur Pflege der Geschichte des Markgräflerlandes“, die ab 1929 die historische Zeitschrift „Das Markgräflerland“ herausgab, deren Schriftleiter Seith bis 1963 war. – Langjährige familiengeschichtliche Forschungen galten der Einwanderung von Schweizern in das Markgräflerland von 1648-1730 und der Auswanderung von Kaiserstühlern, Hochbergern und Markgräflern nach Rumänien in den Jahren 1742-1751. 1930 unternahm er darum eine mehrwöchige Studienreise nach Siebenbürgen. Auf Antrag von Geheimrat Obser wurde er 1935 Förderndes (d. h. korrespondierendes) Mitglied der Badischen Historischen Kommission. Ab 1939 war er verantwortlicher Schriftleiter der in loser Folge erscheinenden „Markgräfler Jahrbücher“ sowie Mitarbeiter am „Deutschen Städtebuch“ wie auch – seit Ende der 50er Jahre – am Handbuch der Historischen Stätten, Band Baden-Württemberg. Auch an den Gemeindechroniken von Egringen, Müllheim und Neuenweg, bei den Festschriften zu Hebels 200. Geburtstag und zur 700-Jahrfeier von Schopfheim wirkte er mit. 1954 wurde Seith als Korrespondierendes Mitglied in die Kommission für geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg berufen. Seit 1938 arbeitete er an der Stadtgeschichte von Schopfheim, die nach seinem Tode unter dem Titel „Beiträge zur Geschichte der Stadt Schopfheim“ erschien. Als besondere Auszeichnung für sein heimatgeschichtliches Wirken wurde ihm 1961 die Hebel-Plakette verliehen. |
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Werke: | (Auswahl) Das Kloster Weitenau, in: BH 10, 1923, 4249; Wesen und Bedeutung der landständischen Einrichtung des Markgräflerlandes am Ausgang des Mittelalters, in: Basler Jb. 1927, 147-166; Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, in: Das Markgräflerland 3, 1931/32, 1-30; Die Auswanderung aus dem Markgräflerland nach Siebenbürgen in den Jahren 1742 bis 1751, zusammen mit Prof. Dr. J. Künzig 1940/41; Hebelgedenken in Schopfheim 1960, 24 S. – Weitere ca. 300 Beiträge in Zeitschriften, Zeitungen und Jahrbüchern, davon ca. 90, das Wichtigste, in BbG 9 (Register), 246 mit Verweisen auf Bde. I-VIII. |
Nachweis: | Bildnachweise: Fotos Stadt Schopfheim, Familienbesitz. |
Literatur + Links
Literatur: | Nachrufe von: Emil Baader, in: Die Markgrafschaft 8, 1956, Nr. 1; Fritz Fischer, in: ebda. 13, 1961, Heft 2; Albert Eisele, in: ebda, 15, 1963, Heft 3; Hermann Schäfer, in: Das Markgräflerland 25, 1963, Heft 1, 2-5; August Feßler, in: ebda. 28, 1966, 59-63. |
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