Württemberg, Magdalene Wilhelmine 

Andere Namensformen:
  • geb. von Württemberg
Geburtsdatum/-ort: 07.11.1677;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 30.10.1742;  Durlach, begr. in der Schloßkirche Pforzheim
Beruf/Funktion:
  • Markgräfin
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 27.6.1742, Karl Wilhelm von Baden-Durlach
Eltern: Vater: Herzog Wilhelm Ludwig von Württemberg
Mutter: Magdalena Sibylla, geb. Landgräfin von Hessen-Darmstadt
Geschwister: 2, Eberhardina Luisa (11.10.1675-25.3.1707)
Eberhard Ludwig (18.9.1676-31.10.1733)
Kinder: 3, Karl Magnus, Friedrich, Auguste Magdalene
GND-ID: GND/1017918082

Biografie: Manfred Waßner (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 173.

Da ihr Vater im Jahr ihrer Geburt starb, wurde sie gemeinsam mit ihren Geschwister unter Aufsicht des Herzog-Administrators Friedrich Carl erzogen. Früh scheint sie musische Neigungen entwickelt zu haben. Am 27. Juni 1697 heiratete sie in Stuttgart den badischen Erbprinzen Karl Wilhelm von Baden-Durlach. Die Heirat war Teil eines doppelten Ehebündnisses zwischen Baden und Württemberg, denn im gleichen Jahr heiratete ihr Bruder Eberhard Ludwig Johanna Elisabeth, die Schwester Karl Wilhelms. Neben hohen Geldsummen als Heiratsgut erhielt Magdalene Wilhelmine Amt und Schloß Graben als Wittum. Wie die anderen badischen Schlösser und Residenzen war jedoch auch Graben in den Kriegen mit Frankreich beschädigt und zerstört worden. Nur die markgräfliche Residenz in Durlach und der Hof in Basel blieben bewohnbar. Während des Spanischen Erbfolgekriegs suchte sie zeitweise im heimatlichen Stuttgart Zuflucht. Zum württembergischen Hof unterhielt sie auch später noch enge Kontakte.
Magdalene Wilhelmine brachte drei Kinder zur Welt. 1701 wurde Karl Magnus geboren, 1703 Friedrich und 1706 die Tochter Auguste Magdalene. Nur der zweite Sohn Friedrich überlebte das Kindesalter. Das Verhältnis zu ihrem Mann Karl Wilhelm war stets kühl und verschlechterte sich weiter, nachdem er 1709 die Regierung übernommen hatte und mit der Planung Karlsruhes begann. Als Karl Wilhelm 1719 sein neues Schloß bezog, blieb Magdalene Wilhelmine in Durlach zurück. Nachdem ihr Sohn Friedrich 1732 gestorben war, kümmerte sich die Markgräfin um dessen unmündige Söhne Karl Friedrich und Wilhelm Ludwig. Als 1732 der Polnische Erbfolgekrieg auch über Baden-Durlach hereinbrach, suchte Markgraf Karl Wilhelm in Basel Schutz und ließ Frau und Enkelkinder in Durlach zurück. Magdalene Wilhelmine wurde dadurch für vier Jahre zur Regentin der Markgrafschaft und sie verstand es, das Land mit Umsicht zu regieren und vor größeren Schäden zu bewahren. Nach dem Tod Karl Wilhelms 1738 übernahm sie gemeinsam mit dem Neffen des Markgrafen, Karl August, die Vormundschaftsregierung für ihre unmündigen Enkel. Sie starb im Durlacher Schloß, wo sie einen großen Teil ihres Lebens zugebracht hatte.
Quellen: HStA Stuttgart, Bestand G 187.
GLA Karlsruhe, Bestand 46.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Die Markgräfin Magdalena Wilhelmine von Baden-Durlach, in: Evangelisches Kirchen- und Volksblatt 1888 Nr. 7 und 8.
Henning Siedentopf, Eine Komposition Purcells im Klavierbuch einer württembergischen Prinzessin, in: Deutsche Musikforschung 31 (1978), S. 446–450.
Hans Leopold Zollner, Sie war keine Xanthippe. Ehrenrettung für eine Markgräfin, in: Aufbruch 13 (1977) Nr. 36, S. 8.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)