Der Sandstein-Odenwald
(Naturraum Nr. 144)
Der Naturraum des Sandstein-Odenwaldes, auch Buntsandstein-Odenwald genannt, erstreckt sich über den östlichen, hochflächenartigen Teil des Odenwaldes. Er umfasst sowohl den zu Baden-Württemberg gehörenden Teil des Sandstein-Odenwaldes als auch den baden-württembergischen Teil des Vorderen oder kristallinen Odenwaldes. Die Landschaft des Sandstein-Odenwaldes wird durch langgestreckte Rücken und teilweise tief eingeschnittene Täler gebildet, während sich der Vordere Odenwald durch ein sehr vielgestaltiges Relief auszeichnet. Der Sandstein-Odenwald besteht aus mesozoischen Sandstein-Sedimenten. Im Westen grenzt er an das kristalline Grundgebirge, im Nordosten an den Spessart, im Osten und Süden an die Muschelkalkformationen des Baulandes und des Kraichgaus. Im Vorderen Odenwald, der größtenteils direkt zum Rhein entwässert, ist das Gewässernetz offensichtlich dichter als im Sandstein-Odenwald, dessen Abflüsse weitgehend zu Neckar und Main gerichtet sind.
Das Gebiet des Sandstein-Odenwaldes lässt sich naturräumlich weiter untergliedern in den Kleinen Odenwald, den hinteren Sandstein-Odenwald und den zentralen Sandstein-Odenwald. Der Kleine Odenwald erstreckt sich südlich des Neckars und wird überwiegend durch den Oberen Buntsandstein geprägt. Der hintere Sandstein-Odenwald verläuft nördlich des Neckars bis zur Linie Itter-Mudau und besteht meist ebenfalls aus dem Oberen Buntsandstein, während sich der zentrale Sandstein-Odenwald nördlich der Gewässerlinie Itter-Mudau erstreckt und durch den Hauptbuntsandstein ausgeformt ist. Charakteristisch sind vor allem der am Rand der Oberrheinniederung aufragende Odenwaldhang, die Erhebungen von Königstuhl (566 m über NN) und Katzenbuckel (626 über NN) sowie die großen Flusstäler von Neckar und Erfa.
Den Naturraum des Sandstein-Odenwalds dominieren ausgedehnte Waldgebiete. Außerhalb der Forste zeigen die Flächen des Kleinen Odenwaldes gute Voraussetzungen für den Ertragsobstbau. Das Neckartal zeichnet sich durch fruchtbare Auenböden aus. Im hinteren Sandstein-Odenwald, mit hohem Fichtenanteil im Baumbestand, treten an einigen Hängen Blockströme auf – durch Erosion entstandene Gesteinsblöcke, die hangabwärts wandern. Deutlich sichtbar im Landschaftsbild sind die alten Rodungsinseln. Der zentrale Sandstein-Odenwald zeigt sich stark zertalt und überwiegend bewaldet. Auf den Hochflächen kommen sowohl staunasse wie auch trockene Böden vor. Insgesamt nimmt der Wald mehr als zwei Drittel der Fläche des Naturraums ein. Im gesamten Gebiet werden Naturstein, Naturwerkstein und Ziegeleirohstoffe abgebaut.
Die Siedlungen liegen überwiegend in den geschützten flachen Quellmulden oder Talweitungen. Mit ihrem Anteil von über 5 Prozent an der Gesamtfläche und einer Bevölkerungszahl von 150 Einwohnern/qkm ist das Gebiet relativ dicht bewohnt. Rund 20 Prozent der Fläche werden Verdichtungsräumen zugerechnet. Eberbach nimmt die Funktion eines regionalen Mittelzentrums ein. Der Naturraum Sandstein-Odenwald ist Bestandteil des Naturparks Odenwald und weist eine hohe Frequentierung durch Erholungssuchende auf.
Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.