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Auf alten Karten: Plan eines „Holz-Flotz-Canals in der Ortenau“ von 1757

Plan der Floßkanals in der Ortenau bei Fristett von Franz Joseph von Weis zu Neuenburg, 1757 [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H Freistett 6]
Plan der Floßkanals in der Ortenau bei Fristett von Franz Joseph von Weis zu Neuenburg, 1757 [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H Freistett 6]

Dargestellt ist der Kanal zwischen dem Rhein bei Freistett und der Acher, hier Feldbach bei Gamshurst. Außerdem zu sehen: ein Plan der proiectirten Statt und Residenz Neu-Freystetten mit Grundriss, schon bestehenden Gebäuden und einem Residenzschloss mit Park; ergänzend eine Nebenkarte mit den links- und rechtsrheinischen Regionen von Offendorf im Elsass bis zum Mummelsee, den Einzugsgebieten von Feldbach und Kanal, nebst politischen Grenzen und der Stollhofer Linie linea imperialis.

1736 war der letzte männliche Vertreter der Grafschaft Hanau-Lichtenberg verstorben, zu der Freistett gehörte. Erbe wurde Landgraf Ludwig von Hessen-Darmstadt. Bereits 1730 hatte der Straßburger Bankier Georg Daniel Kückh hier Grundbesitz zur Gründung einer Handelsgesellschaft erworben. 1745 sicherte er sich über den amtierenden Landgrafen das Stadt- und Marktrecht für die so entstandene Siedlung Neufreistett, in der vor allem Kaufleute und Handwerker wohnten, unter anderem auch eine jüdische Familie. Hauptgegenstand des Projekts war der rund sieben Kilometer lange Kanal, der eine Verbindung zwischen Schwarzwald und Rhein herstellen sollte. Auch ein Hafen war geplant. Rund zehn Jahre, bis 1753, wurde daran gearbeitet, doch musste der Bau auf Druck dreier Gemeinden, Renchen und dem benachbarten Ulm sowie Waldulm – diese Teil der Freistetter Waldgenossenschaft - eingestellt werden. Kurz darauf kam Kückh zu Tode. Etwa zwanzig Jahre später kaufte die Gemeinde Freistett seinen Besitz zurück. Die geplante Residenz wurde nicht verwirklicht. 1929 schlossen sich Freistett und Neufreistett zusammen. 1975 entstand unter Einbeziehung von Rheinbischofsheim die Stadt Rheinau. Das ehemalige Kückh‘sche Kompagniehaus ist heute Rathaus.

Mehr zum Thema Flößerei finden Sie im Artikel Flößer und ihre Sprache auf LEO-BW

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