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Ramsar-Gebiete in Baden-Württemberg

Naturschutzgebiet Taubergießen, im Vordergrund links Rhinau (Frankreich), am Horizont die Gemeinde Rust - Quelle LMZ BW
Naturschutzgebiet Taubergießen, im Vordergrund links Rhinau (Frankreich), am Horizont die Gemeinde Rust [Quelle: Landesmedienzentrum BW]

Die sogenannte Ramsar-Konvention ist ein globales Abkommen, das nach der iranischen Kleinstadt Ramsar am Kaspischen Meer benannt ist, in dem das „Übereinkommen über den Schutz von Feuchtgebieten" am 2. Februar 1971 beschlossen wurde.

Es handelt sich um das älteste und bedeutendste globale Naturschutzabkommen, das bisher von 168 Staaten unterzeichnet wurde. Deutschland ist dem Ramsar-Abkommen 1976 beigetreten und hat bisher 35 Ramsar-Gebiete benannt.

Das “Montreux-Verzeichnis” ist das wichtigste Instrument der Konvention. Hier werden die Feuchtgebiete aufgelistet, in denen eine nachteilige und langfristige Veränderung der ökologischen Verhältnisse stattgefunden hat, stattfindet oder sehr wahrscheinlich stattfinden wird. Diese Gebiete brauchen demzufolge höchste Aufmerksamkeit und sofortige Schutzmaßnahmen. In Deutschland befindet sich momentan keines der Schutzgebiete auf der Montreux-Liste.

In Baden-Württemberg liegen die drei Ramsar-Gebiete Wollmatinger Ried und Mindelsee sowie seit August 2008 das grenzübergreifende Ramsar-Gebiet Oberrhein/Rhin supérieur.

Das Wollmatinger Ried am Bodenseeufer westlich von Konstanz das größte Ramsar-Schutzgebiet. Über 290 Vogelarten wurden in dem knapp 800 ha großen Schutzgebiet gezählt, 330 Großschmetterlingsarten und 50 Libellenarten. Auch die Pflanzenwelt ist wertvoll und vielfältig.

Der Rheingletscher hinterließ in der hügeligen Grundmoränenlandschaft des Bodanrücks vor etwa 14.000 Jahren viele wassergefüllte Geländemulden, in denen Moore entstanden. Das größte ist das Mindelseemoor. Bereits seit 1938 steht der Mindelsee und seine Umgebung unter Naturschutz.

Das gesamte Ramsar-Gebiet Oberrhein – Rhin supérieur erstreckt sich zwischen Basel/Ville-Neuf und Weil am Rhein im Süden auf beiden Seiten des Rheins über rund 190 Kilometer bis nach Karlsruhe. Der Oberrhein wurde auf baden-württembergischer und elsässischer Seite vom Sekretariat der Ramsar-Konvention am 28. August 2008 wegen seiner überragenden Naturausstattung, seiner kulturellen Bedeutung und seiner hydrologischen Funktionen als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung und weltweit 10. grenzübergreifendes Ramsar-Gebiet anerkannt.

In diesem Jahr entfällt pandemiebedingt die eigentlich vorgesehene zentrale Fest-Veranstaltung zur Ramsar-Konvention am 2. Februar. Dafür bietet sich die Möglichkeit das Ramsar-Gebiet Oberrhein auf deutscher und französischer Seite in einer Exkursionswoche noch bis zum Sonntag, dem 6. Februar, unter dem Motto „Handeln für Feuchtgebiete“ unter fachkundiger Begleitung hautnah zu erleben. Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. (JH)

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