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Sommerresidenzen

Schloss Hegne, Lithographie von 1832, Quelle Landesarchiv BW, GLAK
Schloss Hegne, Lithographie von 1832, Quelle Landesarchiv BW, GLAK

Nicht nur die weltlichen Fürsten ließen sich Sommersitze errichten, wie beispielsweise die Schlösser Schwetzingen oder Solitude. Auch viele Bischöfe suchten in der warmen Jahreszeit luftige Orte auf. So entstand um 1617 aus der Burg Rosenegg bei Rielasingen, benannt nach dem gleichnamigen Adelsgeschlecht, ein Sommerschloss für Jakob Fugger, Bischof des Hochstiftes Konstanz. Anfang des 17. Jh. war es gelungen, die wichtigsten Rechte an Rosenegg und Rielasingen für das Hochstift zu sichern. Kurz nach der Fertigstellung der Niederlassung, in der auch Amtsgeschäfte erledigt wurden, brach der Dreißigjährige Krieg aus. Württembergische Truppen, die auf dem Hohentwiel stationiert waren, besetzten 1632 neben Hohenkrähen und Mägdeberg das Schloss Rosenegg. Nach Protest und vorläufigem Rückzug folgte 1639 die Zerstörung. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden die Steine des im Vergleich zu den benachbarten Festungen wohl kleineren Anwesens abgebrochen und als Baumaterial, so für das heute noch erhaltene Hofgut, verwendet. Das einstige Schloss geriet in Vergessenheit, doch bietet die Anhöhe einen schönen Blick auf die Umgebung bis zu den Alpen. Rielasingen und Rosenegg blieben bis zur Übernahme durch Baden im Jahr 1803 im Besitz des Hochstifts. 

Das unter Kardinal Andreas von Österreich Ende des 16. Jh. ausgebaute Schloss Hegne direkt am Bodensee ist bis heute erhalten, wenngleich in seiner Wahrnehmung durch den Verkehr der hier verlaufenden B33 beeinträchtigt. Bis zur Säkularisation Anfang des 19. Jh. blieb das Schloss ebenfalls im Besitz der Kirche, wurde anschließend badische Domäne und kam in den 1890er Jahren an die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz, die neben dem Kloster eine Haushaltsschule mit Internat einrichteten. Beim Besuch des Klosterareals, das auch einen Gästetrakt einschließt, überrascht die trotz der Uferstraße geruhsame Atmosphäre. 

Zum Weiterlesen:

beide Titel von Michael Losse.

 

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