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Wo der Hase läuft

 Ausschnitt aus der Grenzkarte zwischen Gersbach und Schwarzenbach im Südschwarzwald, 1767 [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H Gersbach 8]
Ausschnitt aus der Grenzkarte zwischen Gersbach und Schwarzenbach im Südschwarzwald, 1767 [Quelle: Landesarchiv BW, GLAK H Gersbach 8]

Zum Auftakt in die Karwoche zeigen wir eine Karte, die den Verlauf zwischen dem badischen Gersbach und dem zu St. Blasien gehörenden Schwarzenbach festhält. Vermerkt sind auch die angrenzenden Territorien von Schönau-Zell und Hauenstein. Zur Sicherung des Grenzverlaufs wurden Zeugen – meist Täfelchen aus Ton mit aufgebrachter Markierung – sowohl in den Boden eingelassen als auch auf der Karte vermerkt. Auf dieser Karte sind die entsprechenden Stellen nummeriert und sorgfältig beschrieben, beispielsweise Ab der Sennmatt oder Am Glieenkopf. Ferner wurden Sträßchen wie das Kaelber Gaeßle oder der Fehzenbacher Weeg berücksichtigt, rechts erscheint der Wehrbach. Als weitere Anhaltspunkte sind die Weiler Fehzenbach (heute Fetzenbach) und Schafners Au (Schaffnersau) mit symbolischem Türmchen zu sehen. Aus der Kartusche geht hervor, dass es sich um ein Werk Adam Diezers handelt, das aus dem Jahr 1767 stammt. Im Vergleich zu späteren Karten, die in sachlich-schlichter Form ausgeführt wurden, erlaubte sich der Zeichner einige spielerische Freiheiten. So erinnern Reh und Hase an die idyllischen Miniaturen in den Ende des 17. Jh. entstandenen Lagerbüchern des Benediktinerklosters Wiblingen. Im 18. Jh. erlebte die Benediktinerabtei St. Blasien eine Blütezeit, die unter anderem Fürstabt Martin Gerbert (1720-1793) zu verdanken war, bevor sie 1807 aufgelöst wurde. Schwarzenbach kam mit der Säkularisation 1805 an Baden.

Die Gesamtansicht der Karte finden Sie hier

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