Kippenheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0762 [zu 762 Chipinheim (Корialüberliferung 12./15. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ursprünglich wohl kurzes, beiderseits der Straße gereihtes Dorf am unteren Hang des Seelbergs zur Schwarzwaldrandniederung, heute im Kern verdichtet und nach allen Seiten erweitert. Neue Wohngebiete auf gitterförmigem Grundriß entstanden insbesondere im Westen auf ebenem Gelände.
Historische Namensformen:
  • Kippenheim 1007
Geschichte: Zu 762 Chipinheim (Корialüberliferung 12./15. Jahrhundert), ca. 1007 Kippenheim, von Personenname. Siedlung der ältesten Schicht. Zur Kippenheimer Mark gehörten Kippenheim, Kippenheimweiler, Schmieheim und die Stadt Mahlberg. Nach Kippenheim nannten sich um 1070 Anno, miles; 1197 und 1262 ein Dietrich; seit dem 14. Jahrhundert Träger dieses Namens im Straßburger, Freiburger, Offenburger und Kenzinger Patriziat. 762 schenkte Bischof Eddo seinem Kloster Ettenheimmünster den Besitz des Domstifts in Kippenheim. Von dem ettichonischen Graf Hugo erhielt das Bistum zu Beginn des 10. Jahrhundert einen Hof und ½ Kirchensatz. Größeren Besitz hatten die Klöster Ettenheimmünster, Schuttern und Tennenbach. Kippenheim, das 1277 bei der geroldseckischen Teilung an Lahr fiel, war immer eng mit Mahlberg verbunden und wie dieses Reichslehen, daher ist Herkunft aus zähringischem Besitz (Bamberger Lehen) anzunehmen. Geschichte wie Mahlberg (Verwaltungsraum Ettenheim). 17./18. Jahrhundert badisches Amt Mahlberg, ab 1810 Amt Ettenheim, 1924 Bezirksamt, 1939 Landkreis Lahr. 1807 Aufteilung des Genossenschaftswaldes und Gemarkungsvergrößerung. 1829 Stiftung eines Spitals, später Krankenhaus. Rathaus von 1610. 1677 Zerstörung des Dorfes.

Ersterwähnung: 1007
Kirche und Schule: Kippenheim war eine der frühen Pfarreien der Ortenau, ihr Sprengel umfaßte die Orte der Kippenheimer Mark bis zum Rennweg im Schwarzwald. Um 1007 soll das halbe Patronat im Besitz des Thomasstiftes in Straßburg gewesen sein, jedoch hatte 1145 und 1185 das Kloster St. Trudpert den ganzen Pfarrsatz inne. Im 14. Jahrhundert wurde das Patronat vom Bischof von Straßburg an verschiedene Adelige verliehen, 1412 aber dem Domkapitel inkorporiert und von Geroldseck das Präsentationsrecht für einen Vikar zugestanden. Nach 1627 Gegenreformation in Kippenheim, daher 1651-1691 Simultankirche St. Mauritius; seither evangelische Pfarrkirche. Ursprünglich romanische Chorturmkirche, Turm Ende 12. Jahrhundert, Langhaus und polygonaler Ostchor von 1501, das Langhaus im 18. Jahrhundert erneuert, Turmhaube 18. Jahrhundert. Zur evangelischen Pfarrei gehört noch Kippenheimweiler. Katholische Pfarrkirche St. Mauritius, 1961/62 erbaut. Der Sprengel umfaßt Kippenheim, Kippenheimweiler und Schmieheim.
Patrozinium: St. Mauritius
Ersterwähnung: 1651
Jüdische Gemeinde: Im 19. und 20. Jahrhundert Judengemeinde (1875 305 Juden = 15,6% der Bevölkerung). Synagoge von 1793 wurde 1938 demoliert, heute profaniert.

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