Mahlberg - Altgemeinde~Teilort
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Teilort |
Ersterwähnung: | 1215 |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Die kleine Stadt liegt auf einem niederen, in die Oberrheinebene ragenden Ausläufer der Vorberge, dessen spornartiger westlicher Teil das Schloß trägt. Östlich unterhalb des Schlosses schließt mit unregelmäßig-gitterförmigem Straßennetz die Altstadt an den Marktplatz an. Das ehemalige Dorf Mahlberg liegt im Nordwesten unterhalb des Schlosses, erst in neuerer Zeit baulich mit der Stadt verbunden. Die Neubauentwicklung hält sich vorzugsweise östlich der Straße Kippenheim-Orschweier. |
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Historische Namensformen: |
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Geschichte: | 1215 Malberch (?), 1218 Malberg. Ortsnamen wohl von Mal = Zeichen, Gerichtsstätte. Reihengräberfriedhof. Unterschieden werden die Stadt Mahlberg (Neugründung östlich der Burg) und das Dorf Mahlberg, die Vorgängersiedlung westlich der Burg. 1215-1232 nobilis Merbot de Mahlberg, fraglich, ob hierhergehörig. Später vereinzelte Adelsnennungen, entweder Burgvögte (wie der Ministeriale Konrad 1218) bzw. Schultheißen oder in der Stadt ansässige Ritter. Mahlberg wurde als Bamberger Lehen der Zähringer 1218 von Friedrich II. in Besitz genommen. Er verlieh der neben einer wohl älteren Burg entstandenen Siedlung vor 1223 das Marktrecht und erhob sie zur Stadt. 1242 im Reichssteuerverzeichnis. Straßburger Bundesgenossen eroberten 1246 Mahlberg, wohl die Geroldsecker, die 1252 im Besitz von Mahlberg waren. Während die Belehnung des Bischofs von Straßburg durch Bamberg 1263 folgenlos blieb, konnten die Geroldsekker, die sich 1265 von Konradin mit Mahlberg belehnen ließen, Mahlberg als Reichslehen (so 1312) behaupten. Bei der Teilung des Familienbesitzes 1277 fiel Mahlberg an die Linie Lahr-Geroldseck. Mahlberg war vor 1277 zeitweise Dingstätte der Ortenau, wohl daher nannten sich die Geroldsecker im 14. Jahrhundert auch Grafen von Mahlberg. Doch verlor Mahlberg schon früh seine Vorrangstellung an Lahr. 1426 mit der Herrschaft an Moers-Saarwerden; seit 1442/97 unter dem Kondominat Moers-Saarwerden/Baden, diente Mahlberg zeitweise als Residenz bzw. Alterssitz der Grafen von Moers. Bei der Realteilung 1629 wurde Mahlberg Zentrum der gleichnamigen Herrschaft von Baden-Baden. Die auf einem Vulkanfelsen über der Stadt errichtete Burg wurde 1642 zerstört, das heutige Schloß 1646 und in den Folgejahren neu gebaut (nur Mauerreste zeigen noch Buckelquader des 13. Jahrhunderts). Durch die Zerstörung der Stadt 1677 nur die »Landschreiberei«, vielleicht im Kern noch aus dem 15. Jahrhundert, erhalten. Mahlberg, das zu keiner wirtschaftlichen Entfaltung kam, blieb Ackerbürgerstadt. Die Herrschaft Mahlberg fiel 1771 an Baden-Durlach. 1803-1809 war Mahlberg Sitz eines Oberamtes, seit 1810 gehörte es zum Amt, 1939 Landkreis Lahr; 1973 Ortenaukreis. Mahlberg war Mitglied der Kippenheimer Waldgenossenschaft und erhielt 1807 seinen Anteil an diesem Wald. 1950 wurde Mahlberg wieder zur Stadt erhoben, nachdem es diese Eigenschaft 1935 verloren hatte. |
Ersterwähnung als Stadt: | 1223 [vor 1223] |
Burgen und Schlösser
Name: | Burg |
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Kirche und Religion
Ersterwähnung: | 1666 |
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Kirche und Schule: | Die Stadt Mahlberg lag im Sprengel der Kippenheimer Pfarrei, deren Filiale die beim Schloß gelegene Katharinenkapelle (1666) war. Seit der Reformation diente sie den Protestanten, 1629-1803 den Katholiken, seit 1804 wieder der evangelischen Gemeinde. Die auf das 12. Jahrhundert zurückgehende Zentralkirche mit kleinem Chor wurde 1689 erneuert (Glockenturm von 1891); sie ist heute evangelische Pfarrkirche für Mahlberg, Grafenhausen, Kappel und Rust. In Mahlberg bestand 1672/83-1803 ein Kapuzinerkloster, seine 1683 geweihte Kirche St. Leopold wurde 1804 den Katholiken zugesprochen, 1831 zur Pfarrkirche erhoben. An ihrer Stelle wurde 1871/74 eine neuromanische Basilika errichtet. Orschweier ist Filiale dieser Pfarrei. 1804 wurde im ehemaligen Kapuzinerkloster eine Lateinschule aufgemacht, 1841 in eine Höhere Bürgerschule umgewandelt, 1850 geschlossen. |
Patrozinium: | Katharina |
Ersterwähnung: | 1666 |