Nonnenweier - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0845 [zzu 845 (Fälschung 1003, im Kern echt)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Grundriß des weitläufigen Dorfes orientiert sich an drei im Norden zusammenlaufenden Straßen, an denen die großen, ursprünglich bäuerlichen Hakenhöfe stehen. Im Süden eine ältere Siedlungserweiterung mit kleineren Höfen in einem Straßenzwickel. Sonst werden die großen Freiflächen zwischen den Straßen erst in jüngster Zeit mit Wohnhäusern aufgefüllt.
Historische Namensformen:
  • Nunnenwilre 0845 [zu 845 (Fälschung 1003, im Kern echt)]
Geschichte: Zu 845 Nunnenwilre (Fälschung 1003, im Kern echt). Als Ort der ersten Ausbaustufe auch durch Reihengräber im Ortsbereich bezeugt. Der Name nach den späteren Besitzern. Nonnenweier soll 845 von Kaiser Lothar an St. Stephan in Straßburg geschenkt worden sein, mit dem es 1003 an das Bistum überging. 1316 verkaufte Bertold von Windeck Nonnenweier an den Bischof von Straßburg, doch war es Mitte 14. Jahrhundert wieder an die Windecker verliehen. Seit Ende des Jahrhunderts wurde Nonnenweier zur straßburgischen Herrschaft Ettenheim gerechnet und mit dieser 1401 an die Stadt Straßburg verpfändet. Aber auch die Geroldsecker besaßen Nonnenweier wenigstens zum Teil und zwar als Reichslehen. Um 1350 kam der geroldseckische Anteil an Nonnenweier mit Allmannsweier und Wittenweier als Heiratsgut an den Grafen von Werdenberg, nach verschiedenen Zwischenstationen 1501 an die Stadt Straßburg, die nun ganz Nonnenweier in ihrer Hand hatte. 1663 verkaufte die Stadt Nonnenweier ganz und je ein Drittel von Allmannsweier und Wittenweier an Johann Jakob von der Grün, der für diese kleine Herrschaft ein einfaches Schloß errichtete. Nonnenweier ging 1698 an von Rathsamhausen über, die um 1750 ein neues Schloß erbauten, 1790 an Böcklin von Böcklinsau, 1805 an Montprison. Landeshoheit beim Ritterschaftsbezirk Ortenau. 1806 an Baden, Bezirksamt (1939 Landkreis) Lahr.

Ersterwähnung: 1270
Kirche und Schule: Ein Pfarrer erstmals 1270 genannt. Das Patrozinium ist unbekannt. Das Patronatsrecht lag beim Kloster St. Stephan, nach der Reformation (um 1550) bei der Stadt Straßburg, nach 1663 bei den Ortsherren und deren Nachfolgern und erlosch 1956. Die heutige evangelische Pfarrkirche ist ein Neubau von 1906/07 anstelle einer ursprünglich romanischen Chorturmkirche des 12. Jahrhundert Die Katholiken zur Pfarrei Ottenheim. Seit 1851 im ehemaligen rathsamhausenschen Schloß ein evangelisches Mutterhaus von Kinderpflegerinnen, seit 1917 evangelisches Diakonissenhaus für Kinderpflege und Gemeindediakonie.
Patrozinium: St. Stephan
Ersterwähnung: 1550 [um 1550]
Jüdische Gemeinde: Jüdische Gemeinde im Rabbinat Schmieheim, hatte 1875 233 Mitglieder. Synagoge erstmals 1771 erwähnt, sie wurde um 1750 errichtet und 1938 zerstört. 1880 Juden-Friedhof.

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