Rheinbischofsheim - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0845 [845 (Fälschung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ausgedehntes, dicht bebautes Haufendorf auf einem Niederterrassenrest. Im Grundriss ist die ursprünglich straßendorfartige Anlage im östlichen Ortsteil noch gut zu erkennen. Im Norden modernes Neubaugebiet.
Historische Namensformen:
  • Biscofsheim 0845 [845 (Fälschung 12. Jahrhundert)]
  • Bischovescheim 1274
  • Bischofsheim zum Hohensteg 1574
  • Rheinbischofsheim 1813
Geschichte: 845 (Fälschung 12. Jahrhundert) Biscofsheim, 1274 Bischovescheim, später auch Bischofsheim zum Hohensteg (1574) oder Rheinbischofsheim (1813). Früher Ort, nach Besitz des Bischofs von Straßburg benannt. Der Dinghof des Straßburger Domkapitels wurde 1441 an die Lichtenberger verkauft. Bereits 1274 war Ludwig von Lichtenberg im Besitz von Rheinbischofsheim, das 1295 unter den Straßburger Lehen der Lichtenberger aufgezählt ist. Rheinbischofsheim erscheint seit Mitte 15. Jahrhundert als eigenes Gericht im Amt Lichtenau mit den Orten Freistett, Hausgereut, Holzhausen, Linx, Hohbühn, Diersheim; Bodersweier, Leutesheim und Zierolshofen (letztere drei: Verwaltungsraum und Gemeinde Kehl). Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers 1480 fiel Rheinbischofsheim mit der ganzen Herrschaft an die Grafen von Hanau, 1736 an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. 1429 wurde Rheinbischofsheim durch Straßburger Bürger zerstört, ebenso mehrfach in den Kriegen des 17./18. Jahrhundert durch die Franzosen. Nach 1650 zeitweise Residenz der Grafen von Hanau-Lichtenberg, die 1700 das Schloss erbauten (1845 abgebrochen, nur noch ein Turm vorhanden, am Platz des heutigen Rathauses) und 1654 das Marktrecht verliehen, auf das die Gemeinde 1745 zugunsten von Neufreistett (siehe Freistett) verzichtete. Mitte 18. Jahrhundert wurde Rheinbischofsheim Amtssitz (statt Lichtenau). 1803 an Baden, Amtssitz bis 1856, dann Bezirksamt Kork, 1881 Bezirksamt, 1939 Landkreis Kehl. Nach Rheinbischofsheim wurden 1973 Hausgereut, 1974 Diersheim, Holzhausen und Linx, 1975 Hönau eingemeindet. 1975 schlossen sich Freistett und Rheinbischofsheim zur Gemeinde mit dem Namen Rheinau zusammen.

Name: Schloß
Datum der Ersterwähnung: 1700

Ersterwähnung: 1218
Kirche und Schule: Die 1218 mit einem Pleban erstgenannte Kirche war 1484 St. Johannes der Täufer und dem heiliger Adelphus (Einfluß des Kloster Neuweiler im Elsaß) geweiht. Der Pfarrsprengel umfaßte bis 1579 auch Freistett. Das Patronat stand dem Bischof zu, es war um 1400 an Reinbold von Müllnheim verliehen. Seit 1569 evangelische Pfarrei mit Hausgereut und Holzhausen. 1873/76 die evangelische Pfarrkirche als Zentralbau mit Südwest-Turm in neuromanischen Stil erbaut. Die katholische Kirche St. Johannes der Täufer von 1863 ist Filiale der Pfarrei Hönau.
Patrozinium: St. Johannes der Täufer
Ersterwähnung: 1484

Suche
Durchschnitt (1 Stimme)
Kommentare
Hallo,
betrifft: Biscofsheim 0845 (Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, Bd. 6, Stuttgart 1982, S. 413) nur in diesem Band hier wird von dieser Erstnennung gesprochen, sonst gibt es keine Hinweise zu 845. Weis jemand was das für ein Dokument war, diese Fälschung?
00
Vielen Dank für Ihr Interesse an LEO-BW! Auf Anfrage unserer Redaktion hat sich das Generallandesarchiv in Karlsruhe der Sache angenommen. Die Kollegen konnten leider keine weiteren Hinweise finden.
00