Neuhausen an der Erms - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1089

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ortskern ist das ehemalige Weingärtnerdorf, Grund­riß ein Straßenkreuz. Bebauung der Metzinger Straße rechts der Erms seit 19. Jahrhundert. Anfänge des großen Neubaugebiets bis zur Bahnlinie um 1900, nach 1950 Erweite­rung talaufwärts und -abwärts. Außerdem zwei neue Wohngebiete auf der Tallehne im Südosten, direkt am Ort und 500 Meter abgesetzt, an der Straße nach Glems (Hartsied­lung). 1977 Straßendurchbruch im Zuge der Ortsdurchfahrt Вundestraße 28.
Historische Namensformen:
  • Niuwinhusin
Geschichte: 1089 (Chronik erste Hälfte 12. Jahrhundert, Корie 16. Jahrhundert) Niuwinhusin. Alemannische Reihengräber. Frühe Ausbausied­lung, wohl eher von Metzingen als von Dettingen, da noch im 15. Jahrhundert gemeinsame Weide mit Metzingen. Den Hauptgrundbesitz hatten die beiden Achalmgrafen Kuno und Liutold 1089 dem Kloster Zwiefalten bei dessen Stiftung geschenkt; auch ihre Dienst­leute und die verwandten Uracher Grafen stifteten in Neuhausen und Umgebung. Aus den Schenkungen an das Kloster ist je ein Fron- oder Herrenhof auf dem Kohlberg und im Dorf selbst bekannt. 1431 verkaufte Heinrich Truchseß zu Neuhausen seinen Anteil am Dorf sowie an Gericht und Vogtei, den schon sein Vater als Reichslehen von der Achalm her besessen hatte, an Zwiefalten. Nach diesem Kauf wurde das Gericht zu Neuhausen vom Kloster allein besetzt. Obergericht in Pfullingen, Appellationen gingen an den Abt und ab 1499 von diesem an das württembergische Hofgericht als letzte Instanz. Frevel und Einungen fielen dem Truchseß zu Neuhausen und dem Kloster hälftig zu. Württemberg fasste erst im Laufe des 15. Jahrhunderts Fuß im Ort. In einem Vertrag von 1499 gestand es dem Kloster noch alle Vogtei und Obrigkeit zu und begnügte sich mit einem Amt­mann zum Einzug seiner Einkünfte. Als Gegenleistung für den von Württemberg 1749 gewährten Loskauf von der Obervogtei trat das Kloster im Jahr darauf die Ortsherrschaft an das Herzogtum ab. Amt, später Oberamt Urach, 1938 Landkreis Reutlingen

Ersterwähnung: 1350 [Ende des 14. Jahrhunderts]
Kirche und Schule: Bis zur Reformation kirchlich zu Dettingen. Ende des 14. Jahrhunderts wird eine Kapelle Unserer Lieben Frau genannt. 1431 bestätigte der Bischof von Konstanz eine von der Einwohnerschaft gestiftete Priesterpfründe, die der Reutlinger Bürger Rät Rek schon 1417 mit einer ersten Schenkung angeregt hatte. Streitigkeiten mit dem in Dettingen eingerichteten Kappenherrenstift, dem die hiesige Kaplanei inkorporiert war, wurden 1486 dahingehend geschlichtet, dass die Dörfer Neuhausen und Glems nicht mehr in Dettingen ihr »Pfarrecht suchen« mussten. Gleichzeitig bekam Neuhausen auch einen eigenen Friedhof. Bei der Reformation 1534/37 wurde Neuhausen zur Pfarrei erhoben. Die heutige Kirche geht auf die alte Marienkapelle zurück, die um 1570 ausgebaut und den 12 Aposteln geweiht wurde. Weiterer Umbau in Rokokoformen 1754. Gemeindezentrum 1972. Katholiken nach Metzingen.
Patrozinium: Unserer Lieben Frau
Ersterwähnung: 1350 [Ende des 14. Jahrhunderts]

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