Waiblingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0885

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Am linken Talhang der Rems, die östlich und nördlich die Altstadt umfließt. Ihre engen Straßen steigen den nördlichen Hang einer Muschelkalkanhöhe empor. Neue Wohngebiete umgeben seit Ende des Zweiten Weltkriegs den ovalen Altstadtkern beiderseits des Flusses, darunter die Rinnenäckersiedlung (1950/55), »Galgenberg« (ab 1970), »Korber Höhe« (u.a. Hochhäuser, 1970ff.), »Wasserstubensiedlung« (1955), »Hoher Rain« (1960ff.). Zwischen den Eisenbahnanlagen und der Bundesstraße 14 entstanden die Gewerbegebiete »Eisental« (1970ff.), »Heerstraße« (1955), »Ameisenbühl« (1955), »Schmaler Pfad« (1972) im Süden bzw. Südwesten und Westen des Stadtgebiets.
Historische Namensformen:
  • Uueibelingen 0885
  • Waipilinga 0907
  • Uveibelingen 1080
Geschichte: 885 Uueibelingen, 907 Waipilinga, 1080 Uveibelingen (von waibel = Gerichtsbeamter oder Personenname). Vier Gräberfelder, daher Siedlung der ältesten Schicht mit nachträglicher Konzentration. Die karolingische Pfalz, in der Karl III. 885 urkundete und 887 einen Hoftag abhielt, wurde wohl nach 746 aus konfisziertem alemannischem Herzog- oder Hochadelsbesitz geschaffen. Nur noch ein Aufenthalt von Ludwig IV. dem Kind nachgewiesen. 1080 übergab Heinrich IV. am Vorabend der Schlacht gegen den Gegenkönig Rudolf v. Rheinfelden Güter in Waiblingen und Winterbach der Domkirche in Speyer. Es handelte sich demnach wohl um salisches Eigengut, das über Gisela, Gemahlin Konrads II. an das salische Haus gekommen war. Otto von Freising nennt daher die Salier die »Heinriche von Waiblingen«. 1101 ist Waiblingen nicht mehr in speyrischem Besitz, blieb aber in der Stauferzeit ein wichtiger Punkt in der Auseinandersetzung mit den Welfen. Besonders wichtig war für die Staufer der symbolische Wert von Waiblingen, da hier für sie die Verbindung zu Saliern und Karolingern anknüpfte. Wahrscheinlich schon um 1200, sicher vor 1253 kam Waiblingen an Württemberg; um 1250 wurde es Stadt. 1297 ist ein gräfliches Schloss innerhalb des Mauerrings bezeugt. Unter württembergischer Herrschaft wurde Waiblingen Amts- und Hofstadt und ist seit dem 14. Jahrhundert stets Mittelpunkt eines Amts oder Kreises. In den Kämpfen mit Rudolf von Habsburg konnte Graf Eberhard der Erlauchte 1286/87 Waiblingen halten. 1463-1475 waren Stadt und Amt an die Kurpfalz verpfändet. 1634 wurde die Stadt völlig niedergebrannt. Weitere neun Brandkatastrophen zwischen 1771 und 1784. Personen: Jakob Andreä, 1528-1590, Kanzler und Propst in Tübingen, Vater der Konkordienformel.
Ersterwähnung als Stadt: 1250
Wirtschaft und Bevölkerung: Ackerbau war bis ins 19. Jahrhundert der Haupterwerbszweig. Alte Gewerbe sind Gerberei und Holzflößerei. Die Industrialisierung begann in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Name: Schloss Waiblingen.
Datum der Ersterwähnung: 1297

Ersterwähnung: 1225
Kirche und Schule: Waiblingen war wohl schon früh kirchlicher Mittelpunkt. Die außerhalb der Stadt, also wohl am Platz der dörflichen Siedlung gelegene Michaelskirche (so 1452) war die Mutterkirche eines großen Sprengels; er umfasste noch im frühen 14. Jahrhundert Groß- und Kleinheppach, Endersbach, Neustadt, Korb, Hohenacker, Strümpfelbach und Hegnach. 1225 wird ein Pfarrer genannt. Die 1269 erstmals erwähnte Nikolauskapelle (Patronat: Württemberg) »in der Mauer« erhielt vielleicht im Spätmittelalter Pfarrechte, sie wurde 1488 als Kirche ausgebaut. Eine Marienkapelle auf dem Friedhof neben der Michaelskirche von 1496 diente den Beginen, die vor dem Fellbacher Tor ein Haus hatten, als Gottesdienstraum. Evangelische Pfarrkirche (Michelskirche) außerhalb der Altstadt auf dem ehemaligen Kirchhof. Einst stark befestigt. Das Langhaus, 1470/80 erbaut, ist eine dreischiffige Staffelhalle der Stuttgarter Schule unter Aberlin Jörg. Kanzel von 1484; Chor um 1440/50 von Hans von Landau. Derzeit fünf Pfarrstellen. Nonnenkirchle bei der Michaelskirche auf dem ehemaligen Kirchhof 1496 von Hans Ulmer als zweigeschossige Beinhauskapelle erbaut. Kleine oder innere Kirche 1488 erbaut. Siechenkapelle östlich der Stadt für die Insassen des Siechen- und Blatternhauses, gotisch. Katholisches Oratorium 1897 erbaut, 1907 erweitert. 1953 Kirche St. Antonius, 1971 weitere Kirche zum Hl. Geist erbaut. 1899 Expositurvikariat, 1917 Pfarrei. Ein lateinischer Knabenschulmeister ist bereits 1267, eine Judenschule 1350 erwähnt.
Patrozinium: St. Nikolaus
Ersterwähnung: 1269
Jüdische Gemeinde: Eine Judenschule 1350 erwähnt.

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