Bussen - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Offingen
Ersterwähnung: 0805

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Weiler dicht unterhalb der Kuppe des Berges, von Ende des 16. Jahrhunderts an entstanden.
Geschichte: Der Bussenberg ist 805 (in Bussin, in Pussone) zusammen mit einer Kirche (basilica) erstmals genannt (892 atrium Sankt Laudegarii). Aus dem Besitz der sogenannten Bertholde vorübergehend an Kloster Sankt Gallen, später an Kloster Reichenau, das jedoch nachweisbar um 1300 lediglich die »vordere Burg« und die Kirche zu verleihen hatte. Diese Burg, um 1300 österreichischer Lehensbesitz, wird später nicht mehr erwähnt. Als Hochadelssitz könnte die »hintere Burg« im 11. Jahrhundert entstanden und in der Folgezeit Mittel­punkt einer Adelsherrschaft gewesen sein, mit der die Vogtei über den Reichenauer Besitz in der Umgebung verbunden war. Im 13. Jahrhundert Sitz von Rittern, vielleicht Reichsministerialen. Um 1300 Eigen der Herrschaft Habsburg. Als Vorbesitzer werden die Grafen von Veringen und die Grafen von Grüningen-Landau vermutet. Mehrfach verpfändet, 1314 an die Grafen von Hohenberg, nach 1352 an von Ellerbach und 1387 an die Truchsessen von Waldburg, die sie samt der Herrschaft fortan besaßen, nach 1454 als mannserbliche Inhabung. Vor der »hinteren Burg« lagen noch zwei Niederadelsburgen, österreichische Lehen, wohl im 15. Jahrhundert bereits abgegangen. Die Herrschaft Bussen wurde 1786 an die Fürsten von Thurn und Taxis verkauft. Der Verwaltungssitz war Mitte 16. Jahrhunderts schon nach Dürmentingen übertragen. Die Burg wurde 1633 abgebrannt. Aussichtsturm auf den Resten des Bergfrieds von 1869. Kirche und Pfarrei 805 (?), 1229; Sankt Leodegar 892 (?), Sankt Johannes Baptist 1432, Schmerzhafte Muttergottes und Johannes Baptists. 1693. Patronat Kloster Reichenau. Die Pfarrei hatte einen ausgedehnten Sprengel. Seit dem 17. Jahrhundert erhielt der Bussen Bedeutung als Wallfahrtsort zur Schmerzhaften Muttergottes. Die katholische Pfarrkirche Sankt Johannes Baptist wurde 1960/61 erneuert und erweitert, vom spätgotischen Bau blieben dabei Turm und Chor erhalten.

Name: Burg
Datum der Ersterwähnung: 1300 [um]
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