Weißenau - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Eschach
Ersterwähnung: 1152

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ehemaliges Kloster. Anschließend heute großes neues Wohngebiet am Südrand der Stadt Ravens­burg.
Historische Namensformen:
  • Owe
  • Augia
  • Augia minor
  • Minderaw
Geschichte: 1152 Owe, 1161 Augia, 1214 Augia minor, 1357 in der Minderaw, seit dem 14. Jahrhundert auch Weißenau (nach dem weißen Habit der Prämonstratensermönche). Prämonstratenserkloster 1145 von dem welfischen Ministerialen Gebizo von Ravensburg (oder Bigenburg) als Filiation des Klosters Rot an der Rot gestiftet. Zunächst Propstei, seit 1257 Abtei. 1283 erhielt Weißenau von König Rudolf von Habsburg eine Heilig Blut-Reliquie. 1487 wurde es unter die Schirmvogtei des Landvogts gestellt. Das Kloster übte selbst die Niedergerichtsbarkeit in einem Teil seiner Grundherrschaft aus. 1803 säkularisiert und an die Grafen von Sternberg-Manderscheid, die die Herrschaft Weißenau. 1835 an Württemberg verkauften. Seither Staatsdomäne. 1839 zum Teil an den Sankt Galler Fabrikanten G. H. Erpf verkauft, der 1840 eine Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt einrichtete. 1851/ 52 wieder Staatseigentum. Seit 1889/92 Psychiatrische Heil- und Pflegeanstalt. Die ehemalige Klosterkirche Sankt Peter und Paul ist heute katholische Pfarrkirche. Zu deren Sprengel gehören außer Weißenau die Orte Fidazhofen, Höllholz, Mariatal, Torkenweiler, Weiherstobel und Weingartshof. 1163 geweiht, 1628/31 neuer Chor, 1717/24 Neubau der übrigen Kirche durch Franz Beer als Wandpfeilerbasilika im Vorarlberger Stil mit Doppelturmfassade. Instandsetzung 1949/51 (in­nen) und 1977/78 (außen). Wertvolle Ausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert (Chorgestühl, Hoch­altar, Kreuzaltar, Kanzel, Orgel von Holzhay, Fresken von Stauder und Hafner). Madonna der Ulmer Schule um 1485. 1708 bis 1784 barocke Um- und Neubauten des gesamten Klosterbe­reichs. Kellergebäude gegenüber der Kirche noch von 1527. An der Allee nach Mariatal zwei Kapellen von 1752 (restauriert 1975). Seit 1973 Umbau der Klostergebäude für die Zwecke des Landeskrankenhauses, dabei Restaurierung der wenigen im originalen Zustand erhaltenen Räume.
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