Beimbach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1366

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Ganz menschenleer war die Gegend um Beimbach auch in vorrömischer Zeit nicht, denn auf der Gemarkung Beimbach wurden im Oberholz Grabhügelgruppen der Hallstattzeit entdeckt. Das Vorhandensein dieser Begräbnisstätten deutet nicht unbedingt auf eine dauerhafte Besiedlung hin, auch der Ortsname lässt vermuten, dass die Siedlung erst in späterer Zeit entstanden ist. Erstmals erscheint er in einer Rothenburger Urkunde von 1366 als »Beundbach« (1392 »Benndbach«). Die Vorsilbe »beund« bezeichnet ein eingefriedetes Grundstück, die Endsilbe »-bach« verweist auf eine hochmittelalterliche Ausbausiedlung, in der die Pfarrorganisation weitgehend abgeschlossen war; so hat Beimbach auch keinen eigenen Pfarrsprengel. In derselben Urkunde wird auch Oberndorf erstmals genannt, dessen Name und Lage darauf hindeutet, dass es als Ausbausiedlung von Beimbach her entstanden ist, mit dem es eine Gemeinde bildete. Aus den Schlossgütern – die 1531 rund 650 Morgen Äcker umfassten – wurde der Werdecker Hof im 16. Jahrhundert als herrschaftliche Domäne gegründet; er war im 18. Jahrhundert mit zwei Mannschaften besetzt und nach Gerabronn gepfarrt. In Lenkerstetten, 1306 lenkersteten, legten sowohl die Herren von Vellberg als auch Rothenburg Verwaltungseinrichtungen an, sodass der Ort in kleinerem Umfang Zentralfunktionen für die nähere Umgebung übernahm. Hier residierte der Rothenburger Schultheiß, der für die Untertanen außerhalb der Rothenburger Landhege zuständig war. 1510 kaufte Jörg von Vellberg eine Hofstatt (Roßwasen) von der Gemeinde, um eine Zehntscheuer zu bauen. Die Vellberg hatten 1409 zusammen mit der Feste Leofels die Zehntrechte unter anderem in Weckelweiler, Nieder- und Oberwinden, Lenkerstetten, Brettach, Oberndorf und Beimbach von Württemberg gekauft. In die Zehntscheuer sollten aber nur die Erträge der Zehnten von Lenkerstetten, Weckelweiler und Kleinbrettach eingefahren werden, die anderen Zehnten standen Jörg von Vellberg zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu. Der vellbergische Anteil ging Ende des 16. Jahrhunderts an Hohenlohe-Kirchberg, die hier bereits 1403 Leibeigene hatten. Der Ort war zwischen ihnen, Rothenburg und Brandenburg-Ansbach geteilt, wobei Hohenlohe die von Brandenburg beanspruchte hohe Obrigkeit bestritt. 1797 kam der ansbachische, 1803 der Rothenburger Teil an das hohenlohische Amt Kirchberg. Bevor die Vellberger 1502 die Höfe kauften, hatten die Seinsheim einige Lehengüter von den Grafen von Hohenlohe und Oettingen in Heroldhausen (1434 »Herotteshusen«). Die Vogtei hatte Hohenlohe, denen die vellbergischen Lehen 1598 heimfielen, wobei Wolfgang von Hohenlohe ein Drittel an die Stadt Hall übertrug. Da Hohenlohe-Kirchberg den Haller Anteil 1636 kaufte, gehörte ein Teil der Untertanen nach Kirchberg, der andere nach Bartenstein. Die hohe Obrigkeit lag mit der endgültigen Übernahme des Amts Werdeck bei der Markgrafschaft, ab 1797 bei Preußen. Der Anteil der Bartenstein fiel 1806 an Bayern, der ganze Ort kam 1810 an Württemberg. Kleinbrettheim trug wie Brettheim ursprünglich den Bachnamen »Brettach«, so dass die Ortsnennungen nicht immer eindeutig sind. Erst ab Ende des 15. Jahrhunderts wird der Ort bisweilen durch den Zusatz »klein« gekennzeichntet (1497 »Clainenbretten«, 1530 »Kleinpretach«). Der Ort gehörte ursprünglich zur Herrschaft Bebenburg. Den Zehnten kaufen 1409 die Herren von Vellberg zusammen mit der Feste Leofels von Württemberg, er ging 1598 an Hohenlohe-Kirchberg über. 1530 hatte Brandenburg-Ansbach acht Güter, darunter eine Mühle (1732 Bemberger Mühle), eines gehörte den Brüdern Hachmann, zwei den Herren von Wollmershausen (später Rittergut Amlishagen). Dazu kamen drei Vellberger Höfe – zwei davon öde –, die später Hohenlohe-Kirchberg kaufte. Die niedere Gerichtsbarkeit hatte jede Herrschaft auf ihrem Besitz, die Zehnten und alle anderen Rechte lagen bei Brandenburg. 1797 kam der Amlishagener, ein Jahr darauf der Kirchberger Teil an Preußen. Die Lauramühle wird 1434 als »lurenmuele« genannt, 1732 werden eine zu Amlishagen gehörige Obere Lauramühle und eine ansbachische Untere Lauramühle, die wohl mit der Rotmühle identisch ist, unterschieden. Bei Grabungen entdeckte man bei der Rotmühle das Fundament eines Siedehauses. Aus Resten der alten Salinengebäude entstand auch das Haus des Wohnplatzes Salzbrunnen.
Historische Namensformen:
  • Beindtbach 1383
  • Peinbach 1434
  • Beumbach 1434 [nach 1434]
  • Beundbach
  • Benndbach
Geschichte: Beimbach gehörte mit Oberndorf und der Lauramühle zu Burg und Herrschaft Werdeck und stammt somit aus dem Erbe der Grafen von Lobenhausen, den Nachfolgern der Maulachgaugrafen. 1220 nennt sich ein Konrad von Lobenhausen, der die Witwe Heinrichs von Hohenlohe heiratete, nach der Burg Werdeck. Über sie kamen Burg und Herrschaft um 1250 zunächst an die Braunecker Linie der Hohenloher. Ende des 14. Jahrhunderts gelang es Kraft III. von Hohenlohe für kurze Zeit durch Kauf und Tausch die Feste Werdeck zu erwerben, später fiel sie bei einer Erbteilung an Ulrich von Hohenlohe, der allerdings gezwungen war, sie 1386 an Haller Bürger zu verpfänden. Den Hohenlohern gelang es zwar, Werdeck wieder einzulösen, aber nur, um die Burg 1390 erneut an Johann von Leuchtenberg zu versetzen, der sie mit der gesamten Herrschaft Crailsheim 1399 an die Burggrafen von Nürnberg veräußerte. Die Burg blieb zunächst für die Burggrafen weiterhin Pfandobjekt: Für kurze Zeit war sie an die Ritter von Berlichingen verpfändet, ab 1469 immer wieder an die Herren von Vellberg. Erst ab 1530 verblieb die Herrschaft Werdeck im Besitz der Burggrafen von Nürnberg, später Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Ihnen gelang es auch, die oettingischen Besitzrechte in Beimbach – die wohl auch aus dem Lobenhausener Erbe stammten – an sich zu ziehen. Noch 1392 belehnten Friedrich und Ludwig von Oettingen Burkhard von Wollmershausen mit fünf Gütern zu Beimbach, ab 1483 gingen die Güter der Wollmershausener von Brandenburg zu Lehen. Im 14. und 15. Jahrhundert treten auch Rothenburger Bürger als Grundbesitzer in Beimbach auf: Aus dem Erbe ihres verstorbenen Mannes Heinrich Schilher übertrug Anna Pfitzinger 1366 zwei Höfe zu Oberndorf und einen zu Beimbach ihrem zweiten Mann Dietrich. 1442 meldete die Stadt Rothenburg dem Werdecker Amtmann, dass sich in Beimbach sechs und in Oberndorf zehn an die Stadt Rothenburg leistungspflichtige Personen befanden. Von den rothenburgischen Untertanen finden sich, ebenso wie von dem 1462 als wüst bezeichneten Hof des Klosters Comburg, im Lagerbuch des Amts Werdeck von 1531 keine Spuren mehr: Die Dorfherrschaft teilten sich Brandenburg und die von Wollmershausen. 1732 bildete Beimbach mit Oberndorf eine Gemeinde, der Wollmershausener Anteil war an die Familie Eisen übergegangen. Bevor 1810 alles an Württemberg fiel, ging 1803 der Rothenburger Anteil an Beimbach, Kleinbrettheim und Lenkerstetten, der Rest 1806 an Bayern. Die Burg Werdeck ist wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts von den Herren von Lobenhausen auf einem Sporn über der Flussschleife der Brettach gegründet worden. Die Entstehungszeit eines im Gelände nachzuweisenden Ringwalls ist schwer einzugrenzen, für eine vorgeschichtliche Datierung fehlen archäologische Befunde. Vorstellbar ist, dass die einfache Befestigung in früh- und hochmittelalterlicher Zeit als Fliehburg für die Bevölkerung der Umgebung genutzt wurde. Nach dem Übergang an die Burggrafen wurde die Burg Mittelpunkt und Verwaltungssitz eines gleichnamigen Amts bis zur Verlegung nach Gerabronn 1493. An Gebäuden gehörten 1531 zum Schloss Werdeck zwei Scheunen im Vorhof, im 18. Jahrhundert ist vom Schloss »ausser einigen alten Mauern« nichts mehr zu sehen. Beimbach gehörte bis 1938 Oberamt Gerabronn, dann Landkreis Crailsheim. Der Gemeinde-Bezirk wurde erst 1850 gebildet, dabei wurde Beimbach von Gerabronn abgetrennt.
Wirtschaft und Bevölkerung: Wenn in den Lagerbüchern und Ortsbeschreibungen für Beimbach, Oberndorf und Lauramühle vom 16. bis ins 18. Jahrhundert 13 Mannschaften oder Güter gezählt werden, kann man von einer Einwohnerzahl von ungefähr 60 Personen ausgehen. Um 1434 sind 8 Gulden Einkünfte von einem »guten« Jahrmarkt an Sankt Bartholomäustag (24. 8.) verzeichnet – immerhin genauso viel wie der Markt zu Gerabronn erbrachte. Der Beimbacher Markt war zu dieser Zeit nicht unbedeutend und bereits etabliert. Nach einer Notiz von 1694 hatte Beimbach im 15. Jahrhundert noch einen zweiten Markt. Anhand der Zolleinkünfte aus dem Urbar von 1531 lässt sich erschließen, dass vor allem mit Vieh gehandelt wurde, aber auch andere Händler und Krämer stellten ihre Stände auf. Während des Jahrmarkts hatte Brandenburg-Ansbach eine Schankstatt, die es entweder selbst betrieb oder verliehen hatte. Der Jahrmarkt dauerte im 16. Jahrhundert einen, 1732 zwei Tage. In der Mitte des 18. Jahrhunderts versuchte Ansbach aus dem erstmals 1698 genannten Salzbrunnen, einer Mineralquelle im Brettachtal, Salz zu gewinnen. Weil das heraussprudelnde Wasser zu schwach salzhaltig war, bohrte man in die Tiefe, um eine gesättigte Sole zu erhalten. Diese Unternehmungen scheiterten jedoch, sodass das Projekt 1800 aufgegeben wurde und die hierfür gebauten Sudhäuser verfielen.

Name: Burg/Schloss Werdeck (abgegangen)
Datum der Ersterwähnung: 1220

Ersterwähnung: 1421
Kirche und Schule: Kirchlich eigenständig wurde die Gemeinde Beimbach erst 1812, vorher war sie Filial von Lendsiedel, dessen Patronat die Herren von Vellberg seit 1409 als württembergisches Lehen innehatten. 1465 wurde eine Kaplanei errichtet und mit Lendsiedel zusammengeschlossen, der Kaplan wohnte in Lendsiedel. Eine Kapelle Sankt Bartholomäus ist seit 1421 bekannt. 1499 wurde eine Wehrkirche mit Chorturm erbaut, das Schiff 1751 erweitert und 1802 erneuert. Die Reformation der Mutterkirche führten die Vellberger 1544 unter Haller Einfluss ein. Seitdem war der Diakonus von Lendsiedel zugleich Pfarrer von Beimbach. Da die Markgrafen von Brandenburg 1563 eine Hälfte der Pfarrei und Kaplanei und 1614/15 die zweite erwarben, wurde die Pfarrei in die brandenburg-ansbachische Kirchenorganisation eingegliedert: 1579 gehörte sie zur Superintendentur Langenburg, 1653 Superintendentur Kirchberg, bis sie 1797 zum Dekanat Crailsheim kam. 1812 wurde eine eigene Pfarrei errichtet, doch zunächst von Gerabronn aus versorgt, erst 1826 eigener Pfarrer. Evangelische Pfarrkirche, früher Kapelle St. Bartholomäus, Friedhof früher ummauert. Turmchor mit spätgotischen Maßwerkfenstern und Schießscharten. Katholiken zu Rot am See.
Patrozinium: St. Bartholomäus
Ersterwähnung: 1421

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