Boxberg - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1100 [Anfang 12. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das Städtchen im badischen Bauland liegt am Eintritt eines Seitentälchens ins Umpfertal. Sein Grundriß in der Form eines unregelmäßigen Vierecks zeigt eine durchgehende, am Marktplatz verbreiterte Hauptstraße. Stadterweiterungen durch geschlossene Neubaugebiete erfolgten vor allem nach Оsten und Südwesten (1956/64), sowie Industrieansiedlungen (1963, 1977) östlich der Stadt.
Historische Namensformen:
  • Bocchesberg 1100 [Anfang 12. Jahrhundert]
  • Bockesberc 1163
Geschichte: Anfang 12. Jahrhundert Bocchesberg, 1163 Bockesberc, Burgname von Personenname Buggo. Anfang der Siedlung war Wanshofen, ein Ausbauort von Wölchingen her. Wohl zu diesem gehören die 350 m nördlich von Boxberg aufgefundenen Gräber des 7. Jahrhunderts, eine weitere Siedlung deuten Funde von Plattengräbern im evangelischen Pfarrgarten an. Die Burg, wohl im 11. Jahrhundert errichtet, gehörte der Familie der Edelherren von Boxberg, nächsten Verwandten der Herren von Bebenburg und der Herren von Krautheim. Sie waren mit den Hohenlohe verschwägert und Anhänger der Staufer. Boxberg selbst ging vom Hochstift Würzburg zu Lehen als Ausstattung des Kämmereiamtes. In Boxberg saßen, ebenfalls nach der Burg genannte, Ministeriale. Das edelfreie Geschlecht ist letztmals 1317 bezeugt. Die Burg und die zugehörigen Herrschaftsrechte waren 1239 teilweise im Besitz der Herren von Krautheim, die ihre Rechte an die Hohenlohe abtraten. 1287 veräußerte Kraft von Hohenlohe als Vormund des Kraft, Gerhard und Konrad von Boxberg die Burg samt suburbium den Johannitern von Wölchingen, die in der Folgezeit den Sitz ihrer Kommende hierher verlegten, doch bereits 1381 Boxberg wieder an die Ritter von Rosenberg verkauften. Eventuell hatten diese schon vor dem Verkauf gewisse Anrechte. Erstmals 1322 wird Boxberg als Stadt erwähnt. Diese ist also vom Adel gegründet. Die Anlage lehnt sich an die Burg, hat unregelmäßig trapezförmigen Umriß mit drei Toren und einer in Talrichtung durchlaufenden, in der Mitte kaum verbreiterten Hauptstraße. Die Rosenberger beherrschten Boxberg als Ganerbiat, von dem 3/4 im späten 14. Jahrhundert der Pfalz zu Lehen aufgetragen wurden. 1470 verbündeten sich Kurpfalz, Kurmainz und das Hochstift Würzburg gegen die Übergriffe der Rosenberger und brachen deren Burgen und Befestigungen. Bis 1477 wurde die Herrschaft von den drei Fürsten ausgeübt, dann den Rosenberg wieder, zu 3/4 als pfälzisches Lehen, zurückgegeben. Nachdem bereits 1521 ein Teil der Familie seine Rechte an die Pfalz abgetreten hatte, eroberte der Schwäbische Bund 1523 im Vorgehen gegen den geächteten Melchior von Rosenberg die Stadt und zerstörte die Burg. Anschließend wurde sie an Kurpfalz verkauft. 1546 im Schmalkaldischen Krieg gab Karl V. Burg, Stadt und Amt wieder an Albrecht von Rosenberg. 1552 zu Verhandlungen mit der Pfalz gezwungen, einigte dieser sich 1561 durch einen Vergleich mit dem Kurfürsten, der ihm Teile einiger Amtsdörfer zu Lehen überließ und eine Geldentschädigung zahlte. 1588 wurde für das ganze Amt eine Zentordnung erlassen. Boxberg wurde 1691 an den Bischof von Würzburg verpfändet, 1732 ausgelöst und bis 1740 nochmals an den Deutschen Orden verpfändet. 1803 fiel Boxberg ans Fürstentum Leiningen, das 1806 unter badische Souveränität geriet. Die nach 1521 nochmals aufgebaute Burg war seit dem Dreißigjährigen Krieg in Verfall. Ihren runden, hohen Bergfried verlor sie erst im 19. Jahrhundert. 1857 die ganze Anlage auf Abbruch verkauft. Boxberg war Sitz eines pfälzischen Oberamtes, blieb Amtsitz auch unter Leiningen und Baden, bis das Bezirksamt 1857 mit Krautheim zusammengelegt wurde. Bereits 1864 wiedererrichtet, erlebte es 1872 die Zusammenlegung mit Tauberbischofsheim und wurde nach einer Wiederherstellung von 1898 endgültig 1924 aufgeteilt. Das 1935 verlorene Stadtrecht wurde 1950 wieder verliehen.
Ersterwähnung als Stadt: 1322

Name: ehemalige Burg Boxberg
Datum der Ersterwähnung: 1000 [im 11. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1192
Kirche und Schule: Die alte Mutterpfarrei von Boxberg ist Wölchingen. Eine Burgkapelle wird bereits 1192 genannt, um 1450 eine Frühmesse, aber keine Pfarrei. Nach der Reformation der Pfarrsitz nach Boxberg benannt. Um 1653 endgültig dorthin verlegt. Die Kirche blieb in Wölchingen. Die Pfarrei versieht auch Angeltürn. 1687 erhielten die Katholiken eine Pfarrei und Gottesdienst in der Burgkapelle. 1709 wurde die Kirche St. Aquilinus in der Stadt erbaut, um 1740 erweitert. Saal mit durch Sakristei- und Logeneinbauten eingezogenem Rechteck-Chor. Barocke Ausstattung. Der Turm erst von 1898. Zum Sprengel gehörten Wölchingen, Schweigern, Bobstadt und Epplingen.
Patrozinium: St. Aquilinus
Ersterwähnung: 1709
Jüdische Gemeinde: Juden nur zwischen 1722 und 1872 belegt.

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