Geschichte: | Anfang 12. Jahrhundert Bocchesberg, 1163 Bockesberc, Burgname von Personenname Buggo. Anfang der Siedlung war Wanshofen, ein Ausbauort von Wölchingen her. Wohl zu diesem gehören die 350 m nördlich von Boxberg aufgefundenen Gräber des 7. Jahrhunderts, eine weitere Siedlung deuten Funde von Plattengräbern im evangelischen Pfarrgarten an. Die Burg, wohl im 11. Jahrhundert errichtet, gehörte der Familie der Edelherren von Boxberg, nächsten Verwandten der Herren von Bebenburg und der Herren von Krautheim. Sie waren mit den Hohenlohe verschwägert und Anhänger der Staufer. Boxberg selbst ging vom Hochstift Würzburg zu Lehen als Ausstattung des Kämmereiamtes. In Boxberg saßen, ebenfalls nach der Burg genannte, Ministeriale. Das edelfreie Geschlecht ist letztmals 1317 bezeugt. Die Burg und die zugehörigen Herrschaftsrechte waren 1239 teilweise im Besitz der Herren von Krautheim, die ihre Rechte an die Hohenlohe abtraten. 1287 veräußerte Kraft von Hohenlohe als Vormund des Kraft, Gerhard und Konrad von Boxberg die Burg samt suburbium den Johannitern von Wölchingen, die in der Folgezeit den Sitz ihrer Kommende hierher verlegten, doch bereits 1381 Boxberg wieder an die Ritter von Rosenberg verkauften. Eventuell hatten diese schon vor dem Verkauf gewisse Anrechte. Erstmals 1322 wird Boxberg als Stadt erwähnt. Diese ist also vom Adel gegründet. Die Anlage lehnt sich an die Burg, hat unregelmäßig trapezförmigen Umriß mit drei Toren und einer in Talrichtung durchlaufenden, in der Mitte kaum verbreiterten Hauptstraße. Die Rosenberger beherrschten Boxberg als Ganerbiat, von dem 3/4 im späten 14. Jahrhundert der Pfalz zu Lehen aufgetragen wurden. 1470 verbündeten sich Kurpfalz, Kurmainz und das Hochstift Würzburg gegen die Übergriffe der Rosenberger und brachen deren Burgen und Befestigungen. Bis 1477 wurde die Herrschaft von den drei Fürsten ausgeübt, dann den Rosenberg wieder, zu 3/4 als pfälzisches Lehen, zurückgegeben. Nachdem bereits 1521 ein Teil der Familie seine Rechte an die Pfalz abgetreten hatte, eroberte der Schwäbische Bund 1523 im Vorgehen gegen den geächteten Melchior von Rosenberg die Stadt und zerstörte die Burg. Anschließend wurde sie an Kurpfalz verkauft. 1546 im Schmalkaldischen Krieg gab Karl V. Burg, Stadt und Amt wieder an Albrecht von Rosenberg. 1552 zu Verhandlungen mit der Pfalz gezwungen, einigte dieser sich 1561 durch einen Vergleich mit dem Kurfürsten, der ihm Teile einiger Amtsdörfer zu Lehen überließ und eine Geldentschädigung zahlte. 1588 wurde für das ganze Amt eine Zentordnung erlassen. Boxberg wurde 1691 an den Bischof von Würzburg verpfändet, 1732 ausgelöst und bis 1740 nochmals an den Deutschen Orden verpfändet. 1803 fiel Boxberg ans Fürstentum Leiningen, das 1806 unter badische Souveränität geriet. Die nach 1521 nochmals aufgebaute Burg war seit dem Dreißigjährigen Krieg in Verfall. Ihren runden, hohen Bergfried verlor sie erst im 19. Jahrhundert. 1857 die ganze Anlage auf Abbruch verkauft. Boxberg war Sitz eines pfälzischen Oberamtes, blieb Amtsitz auch unter Leiningen und Baden, bis das Bezirksamt 1857 mit Krautheim zusammengelegt wurde. Bereits 1864 wiedererrichtet, erlebte es 1872 die Zusammenlegung mit Tauberbischofsheim und wurde nach einer Wiederherstellung von 1898 endgültig 1924 aufgeteilt. Das 1935 verlorene Stadtrecht wurde 1950 wieder verliehen. |