Oberschüpf - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1144

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Am südwestlichen Hangfuß über dem Schüpfbach erstreckt sich das im Ortskern dicht bebaute Dorf. Ein Neubaugebiet wurde 1971 im Оsten erschlossen.
Historische Namensformen:
  • Schippa 1144
Geschichte: Wohl seit der fränkischen Zeit besiedelt und nicht von Unterschüpf unterschieden. 1144 als Schippa durch den Adel sicher bezeugt. Ab 1324 mit Niedernschüpf auch der Name Oberschüpf zu erschließen. Abschnittsburg über dem Ort mit doppeltem, tiefem Graben, der quadratische Bergfried durch Grabung nachgewiesen, Sitz eines wichtigen Stauferministerialengeschlechts. Dieses bereits vor 1144 unter den Namen Pris und Kolbo in der Umgebung König Konrads III. zu fassen, verzweigte sich in Linien zu Klingenberg am Main, Neukastel in der Pfalz, Schüpf selbst und Limpurg über Schwäbisch Hall. Letztere führte das Schenkenamt weiter, nachdem es der Schüpfer Linie wegen Beteiligung am Aufstand Heinrichs (VII.) 1235 entzogen wurde. Der Schüpfer Zweig ist um 1261 erloschen. Als Inhaber der wohl längst geteilten Burg erscheinen 1324 die Lesche, 1381 die Mertin von Mergentheim. Lehensherr war mindestens seit 1235 Hohenlohe, die Oberlehenshoheit des Königs ging 1316 an Kurmainz über. Die Hälfte der hohenlohischen Rechte kam 1388 an Adel von Tottenheim, der vorher schon damit belehnt war. Die andere Hälfte gelangte schließlich nach Aussterben der Hohenlohe-Brauneck an die von Rosenberg, die sie 1413 innehatten. Beide Lehensträger durften diese jeweils unter bis zu vier Ganerben aufteilen. In den Auseinandersetzungen um Boxberg wurde die Burg zerstört, und anschließend versuchten die Rosenberg, sich der ganzen Herrschaft zu bemächtigen, mußten sich aber doch wieder mit den Tottenheim einigen. Die rosenbergische Hälfte fiel 1632 an Mainz, wurde aber 1638 an die Grafen von Hatzfeld ausgegeben. 1794 übernahm sie Mainz selbst. Die tottenheimische Hälfte wurde unter den mit von Leyen verheirateten Erbtöchtern nochmals geteilt - 1/4 war bis 1610 in der Hand der mit den Rosenberg verwandten und verschwägerten von Dienheim - und zersplitterte rasch weiter. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts belegbar war die Zent Königshofen für die ganze Herrschaft Schüpf zuständig. 1690 waren Ortsherren Hatzfeld zu 1/2, von Hoheneck Erben zu 1/4 (später Graf Fugger), von Seyfried Erben zu 1/8, von Gemmingen zu 1/8. Die Zugehörigkeit der adligen Anteile zum Reichsritterschaftskanton im Odenwald blieb umstritten. Tatsächlich waren die landeshoheitlichen Rechte seit dem 17. Jahrhundert zwischen Kurmainz und den Ortsherren in komplizierter Weise geteilt. Wohl alte, 1470 nochmals vermehrte Würzburger Ansprüche waren dadurch berücksichtigt, daß Lengenrieden als würzburgisches Lehen galt. 1803 fiel der Mainzer Anteil an Leiningen, 1806 geriet die ganze Herrschaft unter die Souveränität Badens, das jetzt auch die Lehenshoheit über die den Ganerben verbliebenen Teile übernahm. Amtszugehörigkeit 1810 — 1924 wie Boxberg, seither zu Tauberbischofsheim.

Ersterwähnung: 1450 [um 1450]
Kirche und Schule: Kirchlich zu Pfarrei Unterschüpf, um 1450 eine Frühmesse gestiftet. Präsentationsrecht bei Hohenlohe. Evangelische Marienkirche im Kern romanisch. Chorturm mit Fachwerkobergeschoß. Fenster im Langhaus 18. Jahrhundert. 1920 — 1927 eigene evangelische Pfarrei, dann wieder Filialkirchengemeinde von Unterschüpf. Dorthin auch die Katholiken eingepfarrt.
Patrozinium: St. Maria

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