Dischingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1212

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Mit stattlichen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, die Kirche im Mittelpunkt, befindet sich das stadtähnliche Großdorf am Schnittpunkt mehrerer Straßen auf der Talsohle der Egau. Neuere Wohngebiete entstanden am Hang im Westen beziehungsweise Nordwesten und Südwesten in den Gebieten »Am Zwinkelweg« (1964), »Aschenfeld« (1965/1973), Fleinheimer/Branntweinstraße (1966), »Am Eisbühl«, »In den Wannen« (1978), »Bitterburg« (1958), »Unterm Wasserberg« (1977), »Am Kellerberg« (1969), ferner im Norden »Friedhofstraße« (1973), »Alte Egau« (1974) und im Osten beziehungsweise Südosten »Am Spitzberg« (1970), »Ballmertshofer Straße« (1971).
Historische Namensformen:
  • Tischingen 1212
  • Tissingen 1291
Geschichte: 1212 Tischingen, 1291 Tissingen (Personenname). Siedlung der ältesten Schicht mit mehreren Reihengräberfriedhöfen; Funde alemannischer Runenfibeln. Um 1050 schenkte Mangold von Werd dem neuen Kloster Heiligkreuz in Donauwörth Güter in Dischingen; auch die Klöster Lorch, Kaisheim und Neresheim hatten Besitz. Aus dem Ortsadel stammte der Eichstätter Bischof Heinrich von Dischingen (1228 — 1232). Dischingen gehörte zu der nahegelegenen Burg Trugenhofen. Streitigkeiten mit der Herrschaft Katzenstein wegen der Gerichtsbarkeit zu Dischingen wurden 1334 geschlichtet. 1365 kam sie über mehrere Hände (von Helfenstein 1361, von Riedheim) durch Kauf an die von Hürnheim-Katzenstein. 1366 verlieh Karl IV. Marktrechte für Dischingen sowie die Hochgerichtsbarkeit. 1428 verkaufte die Erbin der Hürnheim-Katzenstein, Gertraud von Weineck, die Herrschaft mit allem Zubehör an die von Westernach, die 1510 die pfalz-neuburgische Landeshoheit anerkennen mußten. 1544 kam sie an die von Leonrod und 1663 durch Heirat an die Schenken von Castell, 1734 durch Kauf an die Fürsten von Thurn und Taxis, die 1773 die Herrschaft »Markttischingen« aus der kurpfälzischen Landeshoheit loskauften. In Trugenhofen-Dischingen entstand ein Oberamt für allen taxisschen Besitz der Gegend. Dischingen kam 1806 unter bayerische, 1810 unter württembergische Hoheit und gehörte bis 1938 zum Oberamt Neresheim. — 1525 schloß sich der Ortsherr von Dischingen, Eytel von Westernach, den aufständischen Bauern an. 1634 war das schwedische Hauptquartier vor der Nördlinger Schlacht bei Dischingen. 1768 Reichspoststelle Dischingen errichtet. 1764 Papiermühle, zuvor schon Flachs-, Hanf- und Wollspinnanstalt mit Tuchmanufaktur, als unrentabel bald wieder eingestellt.

Name: Auf dem Eisbühl Reste der Ortsadelsburg (?) (Wallgraben).

Ersterwähnung: 1352
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche St. Johannes Baptist wurde 1352 erstmals genannt. Das Patronat stand den Hürnheim zu Katzenstein, seit 1428 der Ortsherrschaft zu. 1556 führte der damalige Ortsherr Philipp von Leonrod auf Betreiben des Pfalzgrafen Ottheinrich die Reformation ein, die 1613 rückgängig gemacht wurde. Katholische Pfarrkirche, in ummauertem Kirchhof, 1769/71 von Dossenberger um die Wende vom Rokoko zum Klassizismus erbaut. Saalbau mit nischenartigen Ausweitungen der Seitenwände. Originale Ausstattung mit Stukkaturen von Th. Schaidhauf, Deckenfresken von G.P. Lucello, Hochaltarblatt von Enzensberger. Geschnitzte Bänke. Eleganter, hoher Turm am Chor (48 m). Renovierungen 1892 und 1963/68. Südlich des Dorfes Wallfahrtskapelle zu den 14 Nothelfern in Frühbarock (1666), hoch- und spätbarock erneuert. 1727 Willibaldskapelle genannt; Gotthardskapelle im Mittelalter bezeugt. Evangelische zu Neresheim (Ostalbkreis).
Patrozinium: St. Johannes Baptist / Wallfahrtskapelle zu den 14 Nothelfern / St. Willibald (Kapelle) / St. Gotthard (Kapelle)

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