Täferrot - Altgemeinde~Teilort
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Teilort |
Ersterwähnung: | 1293 |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | An der Einmündung der Rot in die Lein, beiderseits des Flüßchens, wächst der Ort den westlichen Hang hinauf. In dem locker gebauten Dorf sind beachtliche Fachwerkhäuser erhalten. In neuerer Zeit entstanden südlich die Wohngebiete »Banzenried« und »Brühl«. |
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Historische Namensformen: |
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Geschichte: | 1293 Roth, 1298 (Кор. 1348) villa Afrenrot (nach der Kirchenheiligen Afra und dem hier in die Lein einmündenden Flüßchen), 1360 und noch bis ins 16. Jahrhundert Rot(h), 1503 Teffenrot, 1525 Tefferrot. Frühzeitig, wohl aus Staufischer Hand, hatte Kloster Lorch in Täferrot Besitz. Seine hiesigen Güter werden 1293 unter denen genannt, die keine vogteilichen Leistungen an den Schirmherrn Württemberg zu erbringen hatten. Das staufische Ministerialengeschlecht der von Weinsberg, als dessen Stammsitz Lindach gilt, vertauschte 1298 Besitz und Patronatsrecht in Täferrot an das Reich; sie scheinen bald darauf an die von Rechberg gelangt zu sein. Diese verkauften Kirchensatz und Zubehör 1357 an Lorch, nachdem sie bereits 1329 Güter an die Kapelle ihrer Burg Bettringen vergabt hatten. Begütert waren auch Gmünder geistliche Anstalten. 1443 erreichte Lorch, daß die beiden Gotteszeller Güter seinem Täferroter Gericht unterstellt wurden. Später wurden diese an Lorch vertauscht. Unter gmündischer Hoheit verbheb nur ein waibelhubiges Gut, das die Reichsstadt 1557 von den Schenken von Limpurg ertauscht hatte, im übrigen war der Ort ganz lorchisch. Täferrot war Sitz eines lorchischen Amts (Ende 15. Jahrhundert »ampt zu Rot«), in das die weit verstreuten lorchischen Untertanen in zahlreichen Orten der näheren und weiteren Umgebung zählten. Durch die Reformation an Württemberg gekommen, wurde Täferrot nach Aufhebung des Klosteroberamt Lorch 1807 dem Oberamt Gmünd zugewiesen; seit 1938 Landkreis Schwäbisch Gmünd. Zählte 1807 bis um 1820 zur Schultheißerei Lindach, dann selbständig. |
Kirche und Religion
Ersterwähnung: | 1298 |
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Kirche und Schule: | Die Kirche (1493: St. Afra) ist 1298 erstmals genannt. Die Pfarrei hatte einen erheblichen Umfang. Eingepfarrt waren unter anderem Tonolzbronn und Ruppertshofen, seit der Reformation auch die weit verstreuten lorchischen Untertanen in den vielfach katholisch gebliebenen Orten der Umgebung. Die Reformation führte Württemberg als Schirmherr Lorchs ein. Den Kirchensatz hatten die von Rechberg 1357 an das Kloster verkauft. Während des 30 Jährigen Kriegs und noch bis 1652 war auch die Pfarrei Frickenhofen mit der zu Teil verbunden. Das Restitutionsedikt von 1629 verursachte eine vorübergehende Rekatholisierung des lorchischen Orts. — Evangelische Pfarrkirche in erhöht gelegenem, ummauertem Kirchhof, 1491/93 neu erbaut. Die Fundamente der Vorgängerkirche, von der der romanische Turmsockel erhalten ist, wurden 1966 aufgedeckt. Schiff mit Holzdecke, die wie die barocke Kanzel auf eine Renovation von 1683 zurückgeht. An den Füllungen der Emporen Malereien mit Szenen aus dem Leben Jesu und alttestamentlichen Motiven. Dreiseitig geschlossener Chor mit Netzrippengewölbe und spitzbogigen Maßwerkfenstern. In der linken Chorwand ein Sakramentshäuschen. Gotischer Kruzifix. Spätgotisches Chorgestühl mit eingeritzten, bemalten Brustbildern von Propheten, Königen und Frauen des Alten Testaments, mit Spruchbändern verziert. Bei Erneuerung der Kirche 1966 wurde hinter dem Chor eine Gruft mit Bestattung eines Ritters von Wassersherbach aufgefunden, eines Verwandten des Pfarrers Jäger, dessen Grabmal von 1607 an der Außenseite der Kirche eingelassen ist. Katholiken zu Leinzell. |
Patrozinium: | St. Afra |
Ersterwähnung: | 1493 |