Lichtental - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1243

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Im Kern mittelalterliche Klostersiedlung im Oostal südöstlich der Altstadt. Jüngere Siedlungserweiterungen ließen Lichtental bereits im 19. Jahrhundert mit der Altstadt baulich verwachsen. Weitere Siedlungsausdehnung an den unteren Talhängen sowie im Oostal in Richtung Oberbeuern und im Grobbachtal in Richtung Geroldsau.
Historische Namensformen:
  • Lucida Vallis 1243
  • Beuren 1245
  • Lichtindal 1312
Geschichte: 1243 Lucida Vallis, 1245 Beuren, 1312 Lichtindal. Der monastische Name und der Name der Ausbausiedlung Beuren, d. h. zu den Häusern, wo das Kloster gegründet wurde, bis heute nebeneinander im Gebrauch. Beuren lag in der Mark Baden. Markgrafenwitwe Irmingard stiftete um 1243 das Kloster auf Gut des Ministerialen Albert Vogt von Wöllhausen. Es wurde mit Zisterzienserinnen aus Kloster Wald (Hohenzollern) besiedelt, unterstand zunächst der Aufsicht des Maulbronner Abtes, später der des Abtes von Neuburg im Elsaß und anderer Zisterzienserabteien. Die Markgrafen leisteten die Hauptausstattung im Bereich ihres Territoriums, vor allem zahlreiche Patronatsrechte. Außer der niederen Jurisdiktion in Beuren umfasste der Bereich der Klosterherrschaft unter badischer Oberhoheit seit 1288 auch Geroldsau. Die Reformation beeinträchtigte den Konvent, dessen Durchschnittsstärke auf 60 Glieder festgelegt war, nur vorübergehend durch das Verbot der Neuaufnahme unter Markgraf Philipp I. 1570 wurde das Kloster Friedenweiler, 1575 Mariahof bei Neudingen dem intakt gebliebenen Lichtental unterstellt. Trotz Freigabe zur Säkularisation hob 1803 Kurfürst Friedrich von Baden das Kloster nicht auf, änderte aber seine wirtschaftlichen Grundlagen und öffnete die Kirche 1809 dem Pfarrgottesdienst. 1865 entstand aber eine eigene Pfarrkirche St. Bonifatius. Seit 1909 ist Lichtental mit allen Nebenorten in Baden-Baden eingemeindet. Dem Konvent wurde 1809 die Volksschule für Mädchen in Beuren übertragen. Bis 1940 unterhielt das Kloster auch eine höhere Mädchenschule. 1959 zweite katholische Kirche St. Joseph, 1969 Pfarrei. 1936 evangelische Pfarrei errichtet, 1962 Lutherpfarrei.

Ersterwähnung: 1243
Kirche und Schule: Das Kloster in einer Schleife der Oos angelegt und trotz anderer Sage stets zur Diözese Speyer gehörig, im Außenbereich mit zahlreichen Wirtschaftsgebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts sowie Kirche, Abtei und Konventsgebäude gegliedert. Die einschiffige Klosterkirche, auf noch zur Gründungszeit ganz romanisch gehaltenen Umfassungsmauern, besteht aus einem weiten Chor der Zeit um 1300, dem Langhaus mit dahinter um ein Geschoss erhöht gelegenem Frauenchor um 1470, letzterer im 18. Jahrhundert ausgebaut. Nach der Renovation von 1968 alle Einbauten beseitigt, Kanzel um 1600 verblieben. Im Nonnenchor Schrein eines Flügelaltars von J. Kern (1496). Glasfenster von E. Wächter. Die übrigen Teile wie viele andere alte Ausstattungsstücke der Kirche jetzt in der Fürstenkapelle. Diese 1288 erbaut, rechteckiger Saal mit eingezogenem polygonalem Chor und neugotisch umgestalteter Fassade. An ihr drei Figuren aus Kloster Allerheiligen. Im Innern jetzt Grabmal der Klosterstifterin von Wölfelin von Rufach (um 1330), seit alters die Gräber der Markgrafen bis 1372, bemerkenswert das Rudolfs IV. und Rudolfs VI.; Flügelaltar (heilige Sippe) von 1503, die Flügel des Nonnenchoraltars und weitere Altartafeln und Plastiken. Die Gebäude von Abtei und Konvent um 1730 von Peter Thumb in einfacher Form gebaut.

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