Boll - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1155

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das mit dem Ortsteil Sehningen bereits zusammengewachsene Dorf liegt am Heim- und Pfuhlbach zu Füßen der die Filsalb begleitenden Braunjuravorberge. Durch neue Wohngebiete im Westen (»Eichhalde«, »Ried«, 1949/56) und Süden (»Obere Breite« 1972/73) baulich auch mit Bad Boll verbunden. Weitere Neubaugebiete aus Ein- und Mehrfamilienhäusern im Norden (»Aulenbronnen« 1962/63), Nordosten (»Gieß« 1966/67) und im Süden des Gemeindeteils Eckwälden (Boßlerweg 1965/66). Gewerbegebiet südöstlich Boll (»Dobel« 1950) und nördlich Eckwälden (1955).
Historische Namensformen:
  • Bolla 1155
  • Bolle unter der Egge 1321
Geschichte: 1155 Bolla, 1321 Bolle unter der Egge (bol = Hügel), wohl in der älteren Ausbauzeit des 7./8. Jahrhunderts entstanden. Abgegangen die Burg Landsöhr auf einem Vorsprung des südlich von Boll gelegenen Kornbergs; ihr zuzuordnen ist vielleicht eine teckische Ministerialenfamilie von Boll, der Personen von 1243 bis 1371 zugerechnet werden. Gericht und Obrigkeit in dem sicher altzähringischen Ort verkauften 1321 die Herzöge von Teck an Württemberg, während der Grundbesitz fast ganz dem Stift Boll, später dem Stift Oberhofen gehörte und erst durch die Reformation an Württemberg kam. Seither stets beim Amtsort Göppingen.

Name: Burg Landsöhr.

Ersterwähnung: 1155
Kirche und Schule: Das Stift, möglicherweise am Platz einer älteren geistlichen Niederlassung von einer zur Stauferfamilie zu zählenden Gräfin Berta (vielleicht Schwester von König Konrad III.) gegründet, war 1155 dem Hochstift Konstanz zinspflichtig und wurde 1464 dem Stift Oberhofen einverleibt. Die einstige Stifts-, jetzt evangelische Pfarrkirche (1286: St. Cyriakus) ist eine romanische, schmucklose, flachgedeckte Pfeilerbasilika, unter der eine Gangkrypta und eine tonnengewölbte Hallenkrypta wohl des 11. Jahrhunderts aufgedeckt wurde; Mittelschiff zum Chor verlängert, die niedrigen Seitenschiffe ursprünglich mit halbrunden Apsiden. Turm an der südwestlichen Ecke des Schiffs. Schlichte Arkaden auf profilierten Pfeilern mit gegliederten Kämpfern. Romanischer Taufstein und Weihwasserbecken (jetzt Opferstock). Spätgotische Steinkanzel mit Maßwerkdekor, hochbarocker Schalldeckel (1680/90). Katholische Kirche St. Cyriakus 1955 erbaut, Pfarrei seit 1965.
Patrozinium: St. Cyriakus
Ersterwähnung: 1286

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