Waibstadt - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0795 [Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der mittelalterliche Stadtkern, eine dicht bebaute und ursprünglich befestigte Marktsiedlung mit in Nord-Süd-Richtung verlaufender Hauptstraße, Marktplatz und unregelmäßig rippenförmigem Grundriss, links des Schwarzbachs, an der Einmündung eines kleinen südlichen Nebentals. Neubaugebiete fast rings um den Stadtkern sowie im Norden und Nordwesten am rechtsseitigen Hang des Schwarzbachtals.
Historische Namensformen:
  • Weibestat 0795 [Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert]
Geschichte: 795 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert) Weibestat, vielleicht von weiba, Gerichtsbezirk. Wenn auch bisher kein Friedhof gefunden, Siedlung doch bis ins 6./7. Jahrhundert zurückgehend. Kleinerer Lorscher und schon früh Wormser Besitz, 873 weitere Schenkungen an das Wormser Stift Neuhausen. Um 1100 edelfreies Geschlecht, vom späten 12. bis ins 14. Jahrhundert Niederadel, ursprünglich Wormser Ministeriale, von den späten Staufern in den Reichsdienst übernommen. Hinweise auf eine Burg sehr unsicher (vgl. aber Gemeinde Neidenstein). Von den Hohenstaufen Waibstadt zur Stadt ausgebaut, 1241 erstmals als Reichsstadt erwähnt, damals gerade abgebrannt. Unregelmäßiger Stadtgrundriss mit fünfeckigem Bering. Oberes und unteres Tor im Süden und Norden, im 19. Jahrhundert samt der ganzen Befestigung abgetragen. Das wohl von Anfang an Wimpfener Recht 1347 erneut verliehen. Die Stadt vor 1330 als Reichspfand an den Bischof von Speyer. Vom Hochstift mehrmals weiterverpfändet, 1382 an Worms, 1394 an von Hirschhorn, 1427 an von Helmstatt. Die bischöfliche Herrschaft von Kurpfalz 1609, gestützt auf ein Auslösungsprivileg von 1331, angefochten, die Stadt besetzt und erst 1615 wieder herausgegeben. Nach dem 30jährigen Krieg versuchte die Stadt vergebens die Selbstauslösung, Prozesse darum liefen bis 1774. Als eigene Stadtschultheißerei war Waibstadt nur lose mit dem bischöflichen Amt Kislau verbunden. 1803 badisch, bis 1810 Sitz eines eigenen Oberamts, dann zum Amt Neckarbischofsheim, ab 1857 zu Sinsheim.
Ersterwähnung als Stadt: 1241

Ersterwähnung: 0873
Kirche und Schule: Die Kirche, 873 erwähnt, hatte Marien- und Johannespatrozinium (1496) und war alte Mutterkirche für Epfenbach, Spechbach und Eschelbronn, länger blieben Filialen Neidenstein und Daisbach. Der Kirchensatz stand dem Wormser Weihbischof zu. 1609-1615 versuchte die Pfalz die Einführung reformierten Gottesdienstes. Neugotische katholische Kirche von 1864. Evangelische Kirche von 1910. Evangelische Filialkirchengemeinde von Daisbach.
Patrozinium: Heiligen Maria und Johannes
Ersterwähnung: 1496
Jüdische Gemeinde: 1337-1448/49 Judengemeinde, 1648-1671 und wieder um 1700 Juden in der Stadt. Gemeinde 1937 aufgelöst, Synagoge verkauft. Großer Judenfriedhof (seit 17. Jahrhundert) im Mühlbergwald.

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)