Bad Krozingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0807

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Siedlungskern bildet ein dicht bebautes Haufendorf beiderseits der В 3 unmittelbar südlich des Neumagen. Westlich des alten Dorfes und der Bahnlinie Freiburg—Basel die ausgedehnten Kuranlagen mit Kurhaus, Kurpark und Kurkliniken. Im Norden und Оsten des Siedlungskerns großflächige Erweiterungen mit teils locker bebauten Wohngebieten, die sich nördlich des Neumagen bis Oberkrozingen und südlich des Flusses bis Kerns erstrecken. Die nördliche Begrenzung des Siedlungsgebiets bildet die Bahnlinie nach Staufen, in deren Nachbarschaft ein kleines Industrie- und Gewerb­gebiet entstand.
Historische Namensformen:
  • villa Scrozzinca
  • Crocingen 1100 [12. Jahrhundert]
Geschichte: In der villa Scrozzinca (von Personenname), 12. Jahrhundert Crocingen, wurde 807 eine Schenkung von Besitz in Eschbach, Herten und Eichen an Kloster St. Gallen beurkundet. Im Ortsbereich und auf der Gemarkung sieben Begräbnisplätze des 6.-8. Jahrhunderts. Die ältere Siedlung ist Oberkrozingen mit dem Ortsteil Kems. Nach Kems nannte sich im Hochmittelalter ein ritterliches Geschlecht, das bis ins 16. Jahrhundert blühte und ursprünglich wohl in der mittelalterlichen Ortsburg (einiges Mauerwerk erhalten) residierte. Den St. Ulrichshof mit der Kapelle in Oberkrozingen besaß das Kloster Beuron, den Dinghof in Niederk. das Kloster St. Trudpert unter Vogtei der Herren von Staufen. Beide Orte hatten je eigenen Zwing und Bann. 1325 verkauften die Herren von Staufen die Gerichtsbarkeit in beiden Orten an die Schnewlin, die 1429 auch durch die österreichische Landesherrschaft belehnt wurden. 1433 Belehnung der Herren von Neuenfels mit beiden K, 1542 Verkauf an die Schnewlin von Landeck. Über die Herren von Schauenburg (1624) kam die Ortsherrschaft 1660 an die Herren von Pfirt zu Biengen, die 1818 ausstarben. Seit 1806 gehörte Kems zum badischen Amtsbezirk Staufen, 1936 Bezirksamt/Landkreis Müllheim. In Kems hatte die reichste breisgauische Kaufmannsfamilie des früheren 18. Jh., die aus Savoyen stammenden Litschgi, ihren Sitz in einem Bürgerhaus städtischer Bauart. Erweiterte Bedeutung erhielt der Ort durch die 1911 erbohrte Thermalquelle.

Ersterwähnung: 1159 [1159 (Fälschung 13. Jahrhundert)]
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche zu 1159 (Fälschung 13. Jh.) genannt: das Patronat hatte, offenbar in Nachfolge des Klosters Murbach, Kloster St. Trudpert, dem die Kirche 1256/60 auch inkorporiert wurde. Jetziger Kirchenbau von 1710, später erweitert. Im 15. Jahrhundert bestanden an der St. Albanskirche in Kems zwei Kaplaneien, die auch höheren Unterricht mittelloser Schüler übernahmen. Die katholische Pfarrei umfaßt Bad Krozingen und Oberkrozingen. In der auf dem St. Ulrichshof in Oberkrozingen stehenden Kapelle (»Glöcklehofkapelle«) wurden 1936 Wandmalereien aufgedeckt, die dem 10. Jahrhundert zugeschrieben wer­den und Beziehungen zur Kunst der Reichenau aufweisen. Die St. Fridolinskapelle in Kems besitzt einen Schnitzaltar mit einer Marienkrönung von 1602, früher in der Propsteikapelle. Die Evangelischen wurden seit 1901 von Gallenweiler und Staufen aus betreut; 1934 Pfarrei Staufen-Krozingen. Eine evangelische Kirche 1935 erbaut, 1936 selbständige Pfarrei errichtet. Zum Pfarrsprengel gehören die Orte Biengen, Schlatt und Tunsei.
Patrozinium: St. Alban
Ersterwähnung: 1400 [15. Jahrhundert]

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