Tunsel - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0860

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dorf in Talmuldenlage in den westlichen Vorhügeln der Markgräfler Vorbergzone und in der Staufener Bucht. Zwei Hauptsiedlungsachsen straßendorfartig entlang der Hangfüße, in der Mitte bebaute, den Talboden querende Verbindungsstraße; insgesamt etwa H-förmiger Siedlungsgrundriß.
Historische Namensformen:
  • villa Tonsol 0860
Geschichte: 860 villa Tonsol, Ortsname vielleicht vorgermanisch. Plattengrab im Ortsbereich. 860 begründete nach der Überlieferung (Корialüberlieferung 14. Jahrhundert) eine adlige Schenkung die Grundherrschaft des Klosters St. Trudpert in Tunsel. Der gegen den Burgberg gelegene Ortsteil scheint der ältere zu sein, da dort auch Reihengräberfunde gemacht wurden. Von der Veste Tunsel auf dem Burghügel nichts Aufgehendes mehr vorhanden. Die Herren von Tunsel hatten die Burg offenbar als Reichslehen inne. 1256 verkauften die Erbtochter Anna und ihr Gemahl Rudolf von Ratsamhausen Burg und Zubehör in mehreren Dörfern an Graf Konrad von Freiburg, und dieser im selben Jahr weiter an das Kloster St. Trudpert. In Tunsel gab es zwei große Haupthöfe mit Blockflur, den Burghof unter der Burg und den Fronhof neben dem Dorf bei der Kirche. Vögte des letzteren waren bis 1325 die Herren von Staufen. Diese besaßen die hohe und niedere Gerichtsbarkeit in Tunsel noch bis 1481 als Lehen vom Reich. Danach setzte St. Trudpert wechselnde adlige Schutzvögte ein. Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter vorderösterreichischer Oberherrschaft. 1805/06 kam Tunsel an Baden, Вezirksamt Staufen, 1936 Bezirksamt/Landkreis Müllheim.

Ersterwähnung: 0860
Kirche und Schule: Eine Kirche ist 860 ebenfalls erwähnt, 1185 erscheint sie als Patronatspfarrei von St. Trudpert. 1350 Inkorporation in das Kloster. Die St. Michaels-Pfarrkirche (früher auch St. Andreas) ist 1851-57 anstelle einer Barockkirche (von 1714/24) erbaut, 1959 renoviert. Zur katholischen Pfarrei gehören Schmiedhofen und der Weiler Burghöfe. Die Kirche besitzt Hochaltarfiguren von Matthias Faller. Das vorwiegend barockzeitliche Pfarrhaus mit prächtiger Freitreppe und reichbekröntem Portal geht in Teilen auf die Renaissancezeit zurück, die Maria-hilf-Kapelle beim heutigen Friedhof auf die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts (Apsis mit Wandmale­reien). Die Evangelischen gehören zur Pfarrei Bad Krozingen.
Patrozinium: St. Andreas; St. Michael
Ersterwähnung: 1851

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)