Es wird bekundet: zwischen Schultheiß, Bürgermeister, Rat und Gemeinde zu Sigmaringen und Schultheiß, Gericht und Gemeinde zu Bingen sind Streitigkeiten entstanden über Lesen von Äpfeln, Birnen und Eicheln im Ziegelholz sowie über Bann und Untergang im Weittenriedt. Durch Deputierte und Ausschuss beider Gemeinden werden die Streitigkeiten auf Ratifikation ihrer Herren - für Sigmaringen des Grafen Karl zu Hohenzollern, Sigmaringen und Veringen, Herrn zu Haigerloch und Wehrstein, des Heiligen Römischen Reiches Erbkämmerers, kaiserlichen Rats, und für Bingen des Grafen Karl und des Junkers Balthasar von und zu Hornstein und Zollenreute als der beiden Gerichtsherren zu Bingen - auf folgende Weise beigelegt: 1) Wegen des gemeinen Zutriebs mit Ross, Vieh und Schweinen bleibt es bei dem Vertrag von 1585, in dem die Trieblauchen festgelegt sind: für die von Bingen durch das Ziegelholz herein bis zum Ziegelhaus, für die von Sigmaringen hinaus auf die Bingener Felder. 2) Schütteln oder Lesen von Äpfeln, Birnen und Eicheln im Weithard werden erlaubt: Es sollen die von Sigmaringen, soweit Unser Lieben Frauen Stock und Eigentum, Grund und Boden derer von Sigmaringen gehen, und die von Bingen, soweit Eigentum, Grund und Boden des von Hornstein und auch derer von Bingen im Weithard gehen, wie das bereits mit Lauchen abgegrenzt ist, hüten und lesen. Jeder hat seinem Bereich das Recht, Übertretungen dieser Grenze zu strafen. 3) Der Untergang im Weittenriedt vom Eck am Hörnlinbühl gerade herauf in ein Eichlein am Haag am Acker der Stadt Sigmaringen, den derzeit Martin Diem innehat, hinüber in den Acker der Stadt, den Jakob Harscher bebaut, unten ins Eck von demselben dem Graben am Espan nach gerade hinauf bis auf die Lauchert, von da hinab auf die Zehntwiese soll rechts von diesem Bezirk gemeinsam von Sigmaringen und Bingen gemacht werden. Die von Sigmaringen und die von Bingen sollen dazu je 2 Untergänger geben. Denen von Bingen soll es an ihrem Trieb im Vdelseeried (?) unschädlich sein. 4) Vom Maitag bis zum Heuet soll das Weittenriedt gebannt sein. Darnach darf jeder eintreiben, doch kann durch beiderseitige Vereinbarung der Bann auch verlängert werden. Übertretungen des Bannes werden abwechselnd von Sigmaringen und Bingen bestraft. Es werden 2 gleichlautende Vertragsbriefe ausgefertigt. 

Inhalt:
Beteiligte:
  • 1) Graf Karl von Hohenzollern mit dem Kanzleisekretsiegel; 2) Junker Balthasar von Hornstein; 3) Schultheiß, Bürgermeister und Rat zu Sigmaringen [Siegler]
Erstellt (Anfang): 1605  [27. Januar 1605]
Umfang: Anzahl der Digitalisate: 2
Objekttyp: Urkunden
Quelle/Sammlung: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen
Deposita (ohne FAS - Dep. 39) / 819-2007
Stadtarchiv Sigmaringen / 1334-1999
Sigmaringen
Stadtarchiv Sigmaringen: Urkunden / 1334-1935
Urkunden
Archivalieneinheit
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: Dep. 1 T 1 Nr. 68 [Bestellsignatur]
Weiter im Partnersystem: https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=6-563982

Überlieferung/Ausgaben: Überlieferungsart: Ausfertigung

Ortsbezüge:
  • Bingen SIG
Personenbezüge:
  • Bürckhlin, Hans; Bürgermeister, Sigmaringen
  • Diem, Martin
  • Harscher, Jakob
  • Hohenzollern-Sigmaringen, Karl II. von; Graf, 1547-1606
  • Hornstein, Balthasar von
  • Hornstein, Karl von
  • Kauderman, Hans; Schultheiß, Sigmaringen
  • Küenin, Joseph
  • Lelin, Martin; Sigmaringen
  • Pfleger, Martin; Stadtschreiber, Sigmaringen
  • Rantz, Hans
  • Rein, Michel; Dorfpfleger, Bingen
  • Schefolt, Georg; Bingen
  • Schefolt, Theas; Dorfpfleger, Bingen
  • Schreckh, Veit; Bingen
  • Speh, Jos; Sigmaringen
  • Stephan, Hans; Bingen
  • Weckhenman, Martin; Bingen
Sonstiges: Vermerke: Rückvermerke: No 7; 8
Siegelbeschreibung: Siegel: 1) beschädigt in offener Holzkapsel, 2) in offener Holzkapsel, 3) leicht beschädigt in Holzkapsel
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