Religions- und Kirchensachen 

Kurzbeschreibung: 1. Bestandsgeschichte
Der 2013 abgeschlossenen Bearbeitung dieses Bestands liegt das Repertorium "Religions- und Kirchensachen" von Eugen Schneider aus dem Jahr 1882 zugrunde (vgl. A 63_Bü 134). Zahlreiche Nachträge, aber auch provenienzgerechte Entnahmen in andere bzw. neu formierte Bestände sowie die 1882 vom Findbuch aus dem Jahr 1793 noch übernommenen Titelaufnahmen gar nicht mehr vorhandener Archivalien legten die Neuorganisation des Findmittels nahe. Das Findbuch von 1793, auf das Eugen Schneider zurückgegriffen hatte, zeigte auf, welche Verluste der ursprünglich aus verschiedenen Provenienzen bzw. Membra im Archiv jetzt unter A 63 zusammengestellte Bestand im 30-jährigen Krieg erlitten hatte. Eugen Schneider übernahm diese Verlustanzeigen mit in sein Repertorium. Sowohl die Verluste, als auch deren Ausgleich durch Rückgaben und Abschriften, sowie spätere einzelne nach Provenienzprinzip erfolgte "Umverteilungen" können anhand der immer wieder erfolgten Nachträge und über die vielerlei einzelnen handschriftlichen Bemerkungen weiter verfolgt werden, mit denen das Findbuch Eugen Schneiders versehen wurde. Auch z.B. die Verluste aus der Zeit des 30-jährigen Kriegs, wenn man das Systems von Kennzeichnungen berücksichtigt, das Eugen Schneider seinem Vorwort anfügt. Wegen all dieser Informationen, die für gezielte Einzelnachforschungen weiterhin zugänglich bleiben sollen, wird auf das Repertorium von 1882 am Ende des neuen Findmittels eigens hingewiesen. Allerdings war es dem Bestand A 605 (Altrepertorien) zuzuordnen. Der jetzt neu formierte Bestand und das dazu vorgelegte neue Findmittel erfasst ausschließlich die tatsächlich vorhandenen Archivalien. Einen Teil der beschriebenen Lücken konnten schon die vor 1882 erstellten Abschriften von Stücken schließen, die über das Luzerner Archiv zutage gefördert werden konnten. 1908 wurden darüber hinaus gegen die Abgabe von "Deutschordensarchivalien" weitere verlorengegangene Stücke aus Luzern zurückerworben. Karl Otto Müller weist im entsprechenden Nachtrag - innerhalb des Vorworts von Eugen Schneider - allerdings auch darauf hin, dass "damit nicht alle Lücken ausgefüllt" seien. Nachträge -bzw. entsprechende Erweiterungen des Bestands- waren auch schon in das Repertorium von 1793 aufgenommen worden: Akten aus dem Archiv des Innern, z.B. über die Wiedertäufer, die frühere Waldenserdeputation [später wieder ausgegliedert und in den gesonderten Bestand A 240, Waldenserdeputation, eingefügt]. Darüber hinaus einige Kabinettsakten aus der Zeit Herzog Christophs. Die Bearbeitung 1882 war jedoch v. a. deshalb notwendig geworden, weil 1837, 1844 und 1879 Abgaben des Evangelischen Konsistoriums erfolgt waren, die zum Bestand "Kirchen- und Religionssachen" genommen wurden, soweit sie nicht eindeutig lokalen Beziehungen zuzuordnen waren. Dazu waren einzelne im 30-jährigen Krieg verlorengegangene Stücke über München und Karlsruhe inzwischen zurückgekommen. Dagegen wurden die aus dem Heilbronner reichsstädtischen Archiv stammenden Akten über "Reformation und Restitutionsedikt" wieder aus dem ehemaligen Membrum entnommen. Sie werden im Staatsarchiv Ludwigsburg (StAL) verwahrt: "Bestand B 189 II, Heilbronn Reichsstadt: Religionswesen". Die entsprechende provenienzgemäße Zuordnung von "Religionssachen" gilt allgemein für die reichsstädtischen Archivbestände des Landesarchivs. Als Provenienzen herzoglich württembergischer Verwaltungen, aus denen der jetzige Bestand - als "Membrum" - zusammengefügt worden war, sind v.a. zu benennen: Konsistorium, Kabinettsakten, die früheren Membra "Gemeine Priesterschaft", "Prälaten insgemein".
2. Korrespondierende Bestände
Umgekehrt korrespondieren u. a. folgende frühere Membra bzw. Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuutgart mit dem vorliegenden Bestand A 63, wie schon von Eugen Schneider angegeben: Bestand A 64 "Gemeiner Kirchenkasten" - (, dem der Bestand A 65 - "Wiedertäufer-Zinsbriefe" entnommen ist, Bestand A 66 "Restitution der Klöster" (größter Teil des ehemaligen Membrums "Prälaten insgemein" der übrige Teil des Membrums wurde zu A 63 hinzugefügt) . Bestand A 90 "Unions-, Kriegs- und Friedenssachen" Bestand A 109 "Pfalz" (vgl. auch Hessen - A 104-, Sachsen -A 111-, England -A 114-), u. a. Bestand A 191 "Freiherr von Ungnad" , Bestand A 262 "Reichstagsakten" Bestand A 282 "Kirchenrat:Verschlossene Registratur" Bestand H 55 "Schmalkaldischer Bund und Krieg" Ebenso sind außer den einzelnen reichsstädtischen Beständen (vgl. HStAS und Staatsarchiv Ludwigsburg- B 161 ff) und den verschiedenen einzelnen Klöstern (vgl. HStAS Bestände A 469 I ff ) ergänzend und ortsübergreifend auch Bestände wie Regierungs- bzw. Kabinettsakten, Geheimer Rat, Oberrat und die kirchlichen Zentralbehörden zu nennen. Aus dem Landeskirchlichen Archiv sind besonders zu erwähnen: Synodalprotokolle aus der Zeit 1581 - 1590, 1621 ff Konsistorialprotokolle aus der Zeit 1556 - 1558 und 1603 ff.
3. Daten und Signatursystem des Bestands
Nachdem die verschiedenartigen in den ehemaligen Büscheln unter ein und derselben Signatur erfassten Einzeltitel jeweils spezifiziert mit eigenen Signaturen bezeichnet worden sind, umfasst der Bestand nach der Neuorganisation nunmehr 810 Verzeichnungseinheiten bzw. (nach Neuverpackung) 9 Regalmeter Akten. Wegen der hohen Benutzungsfrequenz wurden dabei die bisherigen Büschelnummern belassen und nur durch untergliedernde Zusatznummern (nach Schrägstrich) ergänzt: Damit ergeben sich z.B. aus "Bü 7" die neuen Einzelsignaturen "Bü 7 /1" bis "Bü 7/47". Auf diese Weise ist gewährleistet, dass auch ohne Kenntnis der angefügten Konkordanz Signaturangaben nach dem zuletzt gültigen Signatursystem in aller Regel weiter (entsprechend der ersten Ziffer) verwendbar bleiben. Stuttgart, im Mai 2013 Franz Moegle-Hofacker
Erstellt (Anfang): 1496  [1496-1827]
Umfang: 810 Archivalieneinheiten / Nach Umverpackung 9,0 Regalmeter
Objekttyp: Bestaende
Quelle/Sammlung: Landesarchiv Baden-Württemberg Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Altwürttembergisches Archiv
Auslesebestände über die Landesverwaltung, Kabinett und Hofbehörden / 1405-1806
Kirche und Universitäten
Bestand
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: A 63 [Bestellsignatur]
Weiter im Partnersystem: https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-3566
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