Berlewin, Propst des Stifts Neuhaus zu Worms (ecclesie Nuhusensis extra muros Wormatienses), beurkundet, dass in seiner Gegenwart der Kirchrektor Albert von Nußloch (Nozloch), das in seinem Archidiakonatsbezirk liegt, der minderjährige Sohn weiland des Edlen Gottfried von Weiler (Wilre), gemeinsam mit seinem ihm zu diesem Zweck gesetzten Pfleger (curatore), seinem Oheim (patruo) Marquard dem Ältern von Weiler, und mit Zustimmung seines Bruders Marquard des Jüngern die Kirche in Nußloch dem Domdekan von Worms aufgelassen (resignarunt petentes a nobis ut dominum decanum maioris ecclesie Wormatiensis nomine suo et ecclesie sue de ecclesia Noszloch investiremus) und gleichzeitig all sein Recht daran seinem Bruder Marquard dem Jüngern übertragen hat (transtulit). Darauf wird zwischen dem Domstift und Marquard dem Jüngern ein Vertrag des Inhalts abgeschlossen, dass diesem das Domstift, so lang er lebt, jährlich in Worms 25 Pfund Heller pensionis nomine an zwei Terminen, acht Tage nach Erscheinungsfest und an Georgii, bezahlt und die Kosten übernimmt, wenn durch seine Schuld Marquard oder seine Boten länger als einen Tag in Worms auf das Geld warten müssen. Für Gewährschaft und als Sicherheit dafür, dass Albert nicht künftig diese Abmachung anficht, verpfändet (pro subpignore obligavit) Marquard der Jüngere alle seine Güter in Gundelsheim (omnia bona sua, si qua in terminis ville Gundolfsheim possidet vel alias vel quecumque habiturus fuerit vel que ad ipsum et fratrem suum Albertum ex successione hereditaria devolvi poterint) mit der Maßgabe, dass im Fall einer Anfechtung des Besitzes der Kirche, die nicht alsbald durch Marquard beseitigt wird, dieser sowohl von den Einkünften aus den Unterpfändern (de bonis subpignoratis capitulo) als von dem Leibgeding nichts einnehmen soll, bis er die Kirche freigemacht hat; nimmt er von dem Unterpfand trotzdem, etwas ein, so verfällt er der Exkommunikation (ipso facto a iudicibus ordinariis Wormatiensibus quorum iurisdictioni dictus Marquardus ultro se subiecit, excommunicatus et denuntiandus existit). Sobald Albert nach Erlangung der Volljährigkeit die Abmachung bestätigt hat, werden die Unterpfänder frei (extunc bona subpignorata capitulo absoluta manebunt). Siegler: Der Aussteller und die Brüder Gottfried und Marquard von Weiler. Die Brüderpaare Gottfried und Marquard, Marquard der Jüngere und Albert bekunden ihre Übereinstimmung, die beiden ersten siegeln mit dem Aussteller. Datum et actum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo sexto, in vigilia ascensionis domini. 

Erstellt (Anfang): 1296  [1296. Mai 2.]
Objekttyp: Urkunden
Quelle/Sammlung: WUB Band X., Nr. 4849, Seite 484-485
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Überlieferung/Ausgaben: Lagerort: StA Darmstadt
Signatur oder Titel des Originals: C 1 A Nr. 156, fol. 316 v - 317 v

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