Neunthausen - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Hopfau
Ersterwähnung: 1317

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Weiler am Talausgang des Tobelbachs, baulich mit Hopfau verwachsen.
Historische Namensformen:
  • Nithusen 1324
  • Nithuisern
Geschichte: Die herrschaftlichen Rechte des 1317 erstmals als »Nithuisern« erwähnten Weilers gehörten 1460 nachweislich dem Augustinerinnenkloster in Oberndorf. Vorbesitzer waren möglicherweise die als Stifter und Förderer des Klosters bekannten Herzöge von Teck. Im 16. Jahrhundert hatten die Herren von Neuneck den Ort inne. Als ritterschaftliches Gut erlebte er einen häufigen Wechsel der Besitzer, darunter Anfang des 18. Jahrhunderts das Kloster Muri, bis er dann 1803/30 an die Freiherren von Linden ging. Der zum Ritterschaftskanton Neckar-Schwarzwald zählende Ort kam 1805 zum Oberamt Sulz. Die alpirsbachische Grundherrschaft verfügte 1768 über einen Hof. Im 15. Jahrhundert stand der Zehnt aus der Neunthausener Gemarkung auf dem Brachfeld und der Glatthalde dem Kloster Alpirsbach zu, während der Zehntbezirk im Bereich der Sulzer Steige im 17. Jahrhundert nachweislich den Ortsherren gehörte. Der Kleinzehnt ging vor 1569 an die Pfarrei Dornhan. Strukturen kommunaler Selbstverwaltung werden mit der Erwähnung der Gemeinde und eines Richters neben dem Schultheißen (1749), sowie von Bürgermeistern (1772) erkennbar. Die Namensendung auf -hausen deutet auf eine hochmittelalterliche Gründung hin, wobei jedoch wie oben erwähnt frühmittelalterliche Siedlungsreste nachweisbar sind. Der eigene Zehntbezirk und die Einpfarrung nach Dornhan bis 1569/83 lassen dabei auf eine von Hopfau separate Entstehung des Orts schließen, der 1560 zwei Höfe und vier Taglöhnerhäuschen umfasste; deren Zahl hatte sich bis 1768 auf 14 erhöht. Der 1480 erkennbare Zelgverband bei der Sulzer Steige (»Zelg in Hagenhow«, »in den Wechaldten«, »ob Haintzen Bühell«) ist Neunthausen zuzuweisen. Die Gesamtbevölkerungszahl wuchs in den Jahren 1676 (72 Erwachsene) bis 1803 (180 Erwachsene) um mehr als das Doppelte an. 1764 sind jeweils ein Weber, Schmied und Zimmermann sowie ein Wirt nachweisbar. Eine Mühle wird bereits 1390 erwähnt. Mit Hopfau wurde Neunthausen 1808 dem Oberamt Sulz zugeschlagen, seit 1938 Landkreis Horb. 1849 Eingemeindung nach Hopfau. Das Schloß der Rittergutsbesitzer 1896 umgebaut. Bis ins 16. Jahrhundert war Neunthausen, wie auch Niederdobel, Filiale der Kirche in Dornhan, dann der Hopfauer Kirche.
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