GND und Normdaten

Eine Normdatei ist ein kontrolliertes Vokabular, das verwendete Begriffe in vereinheitlichter Form ablegt. Damit liefern Normdaten als Identifier eindeutige und dauerhafte Zuordnungen von Entitäten. Dies sorgt neben einer Standardisierung zu einer Verkürzung der Arbeitsprozesse, da Schreibfehler vermieden werden und auch die Disambiguierung von Synonymen und Homonymen möglich wird.

Normdaten verbessern die Metadatenqualität und die Wiederauffindbarkeit und damit merklich die Recherche für den Nutzenden. Aber auch wenn es um die Vernetzung von Daten über die eigenen Bestände hinaus geht, spielen Normdaten eine unverzichtbare Rolle. Sie sind die Knotenpunkte im Netz, die Datenaustausch, -vernetzung, -nachnutzung und -sichtbarkeit erst möglich machen.

 Der Datensatz der GND-Agentur LEO-BW-Regional im GND-Explorer [Quelle: Deutsche Nationalbibliothek]  
Der Datensatz der GND-Agentur LEO-BW-Regional im GND-Explorer [Quelle: Deutsche Nationalbibliothek]

Die größte Normdatensammlung für Kultur- und Forschungsdaten im deutschsprachigen Raum ist die Gemeinsame Normdatei, kurz GND. Sie entstand 2012 durch den Zusammenschluss mehrerer bibliothekarischer Vorgängernormdateien wie der “Personennamendatei” und der “Schlagwortnormdatei” und umfasst inzwischen rund 10 Mio. Datensätze.

Gepflegt und betrieben wird die GND von der GND-Kooperative, bestehend aus der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) und allen deutschsprachigen Bibliotheksverbünden. Seit Ende 2020 ist auch das Landesarchiv Baden-Württemberg als erster nicht-bibliothekarischer Partner der GND-Kooperative beigetreten und steht somit am Beginn der Öffnung und aktiven Nutzung der GND über den bibliothekarischen Raum für alle weiteren Kultursparten hinaus.

Der Datenbestand der GND kann über verschiedene Plattformen recherchiert werden.. Zum einen bieten viele Bibliothekskataloge, wie etwa der Katalog der DNB eine Suche nach GND-Nummern an. Auch die vom BSZ entwickelte OGND bietet eine katalogbasierte Recherche an. Um die Verbindungen zwischen den einzelnen Normdatensätzen sichtbar zu machen, bietet sich der GND-Explorer an. Einen maschinenlesbaren Zugriff ermöglicht die vom Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) entwickelte lobid-gnd.

Zur Qualitätssicherung erfolgt das Einspielen von neuen Daten in die Gemeinsame Normdatei nur über Redaktionen und Agenturen. Im Zuge der Öffnung der GND für andere Kultursparten wurden die GND-Webformulare als niedrigschwelliger Zugang geschaffen. Die dort von den Institutionen selbst eingegebenen Daten werden anschließend durch die verantwortliche Redaktion, etwa die GND-Agentur LEO-BW-Regional aufgearbeitet.

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