Frankreich und Deutschland

Von Laëtitia Brasseur-Wild


 

René Schickele

Schriftsteller
4.8.1883 – 31.1.1940

 

„Das Land links des Rheins, das Land rechts des Rheins atmet ein einziges Lächeln.“
(Das Erbe am Rhein, 1925-1931)

 

René Schickele. Citoyen français und deutscher Dichter. (Quelle: Collection et Photo. BNU Strasbourg)
René Schickele. Citoyen français und deutscher Dichter. (Quelle: Collection et Photo. BNU Strasbourg)

Aus Obernai stammend, trat René Schickele 1896 in das bischöfliche Gymnasium St. Stephan in Straßburg ein. Seit 1899 veröffentlichte er in der Zeitschrift Die Heimat und publizierte weitere Artikel unter dem Pseudonym Paul Savreux. Nach seinen Studien in Straßburg reiste er durch Deutschland, nach München und Berlin. 1904 war er für einige Monate für die Zeitschrift Magazin für Kunst und Litteratur, dann 1911, nachdem er zuvor für verschiedene Pariser Zeitungen geschrieben hatte, für die Straßburger Neue Zeitung verantwortlich. Sein erster Roman, Der Fremde, erschien 1907. In seiner Trilogie Das Erbe am Rhein beschrieb Schickele die Ruhe und den Wohlstand der rheinischen Landschaft. Von 1915 bis 1920 übernahm er die Direktion der expressionistischen Zeitschrift Die Weißen Blätter und wurde einer der Wortführer dieser Kunstrichtung. Im November 1918 nahm er an der Revolution in Berlin teil und erwarb danach die französische Staatsbürgerschaft. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verstärkte sich seine Distanz zu Deutschland und er beschloss, sich in der Provence niederzulassen. Aus der Preußischen Akademie der Künste wurde er ausgeschlossen. Abgesehen von Le Retour, 1935 geschrieben, verfasste er seine Texte weiterhin in Deutsch. Als zweisprachiger Autor – mit einer französischsprachigen Mutter und einem elsässischen Vater – sah René Schickele die Vermittlung zwischen der deutschen und der französischen Kultur als Hauptaufgabe seines Werkes an, um so die doppelte Kultur des Elsass verständlich zu machen.

 

Als Bauer nach 1918: Dominik Richert kehrte am 25. Januar 1919 in sein Dorf heim – fünfeinhalb Jahre nachdem er es verlassen hatte. (Quelle: http://dominique.richert.free.fr/ )

Das zerstörte Erbe am Rhein: Gedenkstätte am Hartmannsweilerkopf.  (Quelle: AD 68 2 Fi 1069 )

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