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Der Künstler Georg Scholz

Der Künstler Georg Scholz
Georg Scholz: Selbstbildnis vor der Litfaßsäule, Öl auf Pappe, 1926 [Copyright: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg]
Die Darstellung trostloser Vorstadtstraßen und Hinterhäuser und eine expressiv-düstere Formensprache sind charakteristisch für die Werke des Malers und Grafikers Georg Scholz. Bereits im Jahr 1908 begann der Pflegesohn des bekannten Physikers Julius Elster sein Studium an der Karlsruher Kunstakademie zunächst in der Lithographenklasse von Carl Langhein, ab 1909 im Figurenfach bei Ernst Schurth. Schon an den frühen Zeichnungen und Steindrucken mit symbolisch-phantastischen Motiven ist die sarkastische, karikierende Darstellungsweise erkennbar, die das Gesamtwerk des Künstlers prägt. Entscheidend für sein künstlerisches Selbstverständnis wurde der intensive Gedankenaustausch mit den Kommilitonen Karl Hubbuch und Rudolf Schlichter, die nach 1918 neben Otto Dix und Grosz zu den Exponenten einer politisch und sozialkritisch engagierten Kunst in Deutschland gehörten. Nach dem Ersten Weltkrieg ließ sich Scholz mit seiner Familie in Grötzingen bei Karlsruhe nieder. Unter dem Eindruck der Kriegs- und Revolutionsereignisse politisch motiviert, wurde er im gleichen Jahr Mitglied der KPD und der „Novembergruppe“. Die bereits im November 1918 während der Revolution in Berlin initiierte Künstlervereinigung spielte in der Kunstwelt der Weimarer Republik eine wichtige Rolle. Ebenfalls 1919 gründete Scholz mit seinen ehemaligen Studienkollegen die Künstlergruppe „Rih“, deren Manifeste und Ausstellungen den bürgerlich-traditionellen Kulturbetrieb Karlsruhes irritierten. Vier Jahre später wurde Scholz als Assistent an die Badische Landeskunstschule berufen, im Jahr 1925 folgte die Ernennung zum Professor. 1933 wurde er jedoch von den Nationalsozialisten aus seinem Lehramt entlassen und zahlreiche seiner Werke wurden als „entartet“ aus öffentlichen Kunstsammlungen entfernt und teilweise der Vernichtung preisgegeben. Die ausführliche Biografie des Künstlers von Michael Koch können Sie hier nachlesen. (JH)
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