Marlen - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Goldscheuer
Ersterwähnung: 1282

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der südöstliche Teil des Dorfes ist ein Reihendorf an gekrümmter Straße; an ihn schließt im Nordosten ein kleiner haufendorfartiger Kern. Beide Teile im Norden verbunden durch seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegte West-Ost-ziehende Parallelstraßen, die zunächst mit Hakenhöfen, dann mit kleinen Wohnhäusern bebaut wurden. Im Südosten neues Wohngebiet mit Einfamilieneinzel- und -reihenhäusern sowie Wohnblöcken. Im Оsten Gewerbegebiet.
Historische Namensformen:
  • Marheim 1282
  • Marie 1446
Geschichte: 1282 Marheim, 1446 Marie, von Personenname oder Maar = Bruch, Niederung. Ort der Merowingerzeit. Wahrscheinlich alter Besitz von Straßburg wie Hundsfeld (abgegangen bei Eckartsweier, Gemeinde Willstätt). Denn 1282 werden mit dem Burgbühl zu Hundsfeld Besitz, Leute, Zwing und Bann zu Marlen und Kittersburg von Walter von Klingen und Frau an den Ritter Sigmund Hogmesser zu Straßburg verkauft. Mehrfacher Besitzerwechsel mit Teilungen. 1454 wurde 1/8 an Marlen, Goldscheuer und Kittersburg an Pfalzgraf Friedrich I. verkauft. Ein anderes Viertel gehörte 1440 zum lichtenbergischen Amt Willstätt, es war ebenfalls als Zubehör von Hundsfeld nach 1274 als Straßburger Lehen an Lichtenberg gekommen, 1317 unter den Lichtenberger Lehen für einen von Hundsfeld. Unklar, aber sicher schon vor der Reformation, ist der Übergang der anderen Anteile an die Landvogtei Ortenau, in deren Gericht Ortenberg der Stab Goldscheuer mit Kittersburg und Marlen gehörte. 1677 Marlen durch Franzosen verbrannt. 1805 an Baden, 1815 Oberamt Offenburg, 1936 Bezirksamt, 1939 Landkreis Kehl. 1939 wurde die Gemeinde Marlen neubenannt in Gemeinde Goldscheuer. Die 1371 erstgenannte Kirche stand unter dem Patronat des Straßburger Münsters. Als Patron wird 1666 der heilige Ulrich genannt, doch ist das heutige Arbogast-Patrozinium doch wohl das ältere. Ihr Sprengel umfaßte die Marlener Mark, seit der Reformation auch Eckartsweier (Gemeinde Willstätt) und Hohnhurst. Die katholische Pfarrkirche von 1767 ist ein einschiffiger Bau mit polygonalem Chor und 1870 erneuertem Westturm. Die Evangelischen zur Pfarrei Eckartsweier.
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