Bad Waldsee - Altgemeinde~Teilort
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| Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
| Typ: | Teilort |
| Ersterwähnung: | 0900 [10. Jahrhundert] |
Ortsgeschichte
| Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Die älteste Stadtanlage auf dem Moränenrücken zwischen Stadtsee und Schlosssee bildet etwa ein Rechteck um den Marktplatz. 1283 ummauert. Noch im 13. Jahrhundert wurde gegen Nordwesten die Klostervorstadt (Stiftsbezirk Sankt Peter) und nach 1403 gegen Оsten die Wurzacher Vorstadt in die Ummauerung einbezogen. Gesondert ummauert war der im Westen anschließende Schlossbezirk. Ende des 19. Jahrhunderts Anfänge der neuzeitlichen Stadterweiterung in Richtung Bahnhof (Bahnbau 1869). Nach dem 2. Weltkrieg Entwicklung zum Moorheilbad und starke Neubautätigkeit ringförmig um die Stadt: ab Mitte der 50er Jahre im Westen auf dem Gelände zwischen Schlosssee und dem alten Dorfkern Steinach sowie im Оsten an der Bahnlinie (unter anderem »Gartenstadt«), in den 60er Jahren weiter zwischen Bahn und Umgehungsstraße (mit Punkthochhäusern) sowie nun auch auf den Höhen im Norden und im Süden (mit Schulen). Seit Anfang der 70er Jahre liegt der Schwerpunkt der baulichen Entwicklung auf dem Frauenberg im Süden (mit Punkthochhäusern). Kurpark am Schlosssee 1951, Kurgebiet im Urbachtal 1965. Umgehungsstraße der Вundesstraße 30 im Оsten mit Urbachviadukt 1960/61. Industriegebiet an der äußeren Biberacher Straße. |
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| Historische Namensformen: |
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| Geschichte: | 10. Jahrhundert (Корie 13. Jahrhundert) Walahse, 1171 Walehsê (wohl von welsch). Vermutlich als Ansiedlung von Romanen im 8. Jahrhundert entstanden; der Ortsname ist vielleicht auch als Hinweis auf vorgermanische Bevölkerung zu deuten. Niederadel von Waldsee, wohl welfische und staufische Ministerialen, ist 1171 erstmals genannt. Ihr Sitz befand sich vermutlich an Stelle des heutigen Schlosses (1386 »Burg im Ried«), doch wird auch die Burghalde (Nähe evangelische Kirche) als Burgstall bezeichnet. Die abgegangene Burg Neuwaldsee (»Burgstock«) östlich von Mittelurbach, vermutlich in der Verkaufsurkunde von 1331 genannt, dürfte erst später entstanden sein. Die für die Mitte des 13. Jahrhunderts zu erschließende Marktsiedlung bauten die Herren von Waldsee zur Stadt aus; Befestigung vor 1283. Der König verlieh 1298 das Ravensburger Stadtrecht; dabei sind genannt Schultheiß, Räte und Bürger (cives oppidi). Die Herren von Waldsee wanderten Ende des 13. Jahrhunderts nach Österreich ab und spielten dort bis zu ihrem Aussterben 1483 als habsburgische Dienstleute eine bedeutende Rolle. 1331 Verkauf von Stadt, Burg und Herrschaft an Österreich; der Landvogtei Schwaben unterstellt. 1379 Befreiung von auswärtigen Gerichten; 1434 Verleihung der Blutgerichtsbarkeit. Österreich verpfändete die ganze Herrschaft schon früh, so 1352 bis 1375 an die Grafen von Hohenberg und von Lupfen, seit 1386 an die Truchsessen von Waldburg (1454 mannserbliche Inhabung). Bei der Teilung der Familie 1429 fiel die Pfandherrschaft an die Georgische Linie. Als deren bekanntester Vertreter ist hier geboren Truchseß Georg III. (1488 bis 1531), der Feldhauptmann des Schwäbischen Bundes im Bauernkrieg 1525 (»Bauernjörg«). Die Wasserburg, die 1525 der Belagerung durch die Bauern standgehalten hatte, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts neu erbaut. Heutige Gestalt durch die Erweiterung von 1745 (renoviert 1953/54). Schlossgarten 1720 bis 1748. Sitz der Fürsten von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee. Die Stadt lag mit der Herrschaft fast dauernd im Streit und schloss sich zur Wahrung ihrer Rechte mit Mengen, Munderkingen, Riedlingen und Saulgau zusammen (sogenannte 5 Donaustädte). Seit dem 16. Jahrhundert bei den schwäbisch-österreichischen Landtagen vertreten. 1680 kam die Stadt (nicht die Herrschaft Waldsee und das Schloss) an Österreich zurück, 1750 dem Oberamt Altdorf unterstellt. Erst 1806 (wegen eines Versehens nicht schon im Preßburger Frieden 1805) an Württemberg; Oberamtsstadt 1807 bis 1938, dann Landkreis Ravensburg. Bezeichnung »Bad Waldsee« seit 1956. Von den 4 Stadttoren ist nur noch der Wurzacher Torturm (um 1500) erhalten; das Biberacher und das Ravensburger Tor wurden 1832/33 abgebrochen. Das vierte Tor (ohne Turm) führte zum Schlossbezirk. Von weiteren Mauertürmen steht noch der »Vötschenturm«. Das Rathaus wurde 1426/28 erbaut, mehrfach erneuert. Korn- und Waaghaus frühes 15. Jahrhundert, seit 1972 Museum. |
| Ersterwähnung als Stadt: | 1298 |
Burgen und Schlösser
| Name: | Burg im Ried; Burg Neuwaldsee; Wasserburg; Schloss |
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| Datum der Ersterwähnung: | 1331 |
Kirche und Religion
| Ersterwähnung: | 0900 [10. Jahrhundert] |
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| Kirche und Schule: | Kirche (basilica) des Klosters Weißenburg 10. Jahrhundert. Um 1058 bis 1078 ist eine familia Sankt Petri im Heistergau erwähnt, die als Priestergemeinschaft gedeutet wird. Vielleicht liegen hier die Wurzeln des Augustinerchorherrenstifts, in das Kaiser Friedrich Barbarossa 1181 die Pfarrkirche umwandelte. Patrozinium Sankt Petrus um 1058/78 (?), 1264. Das Stift wurde 1621 zur Abtei erhoben und 1788 aufgelöst. Prälatur 1748; Klostergebäude mit barockem Kaisersaal 1906 teilweise abgebrannt. 1788/1806 Neudotierung der Pfarrei. Die Pfarrkirche ist im Kern eine dreischiffige Basilika um 1480. 1710 folgende eingewölbt und barockisiert. Westteil samt Fassade und Türmen 1765 bis 1768. Renovierung im Gange. Grablege der Truchsessen von Waldburg; bedeutendes Bronzegrabmal Georgs I. († 1467). Frauenbergkapelle 1471 folgende an Stelle einer Vorgängerin erbaut; Schiff 1621, renoviert 1973/76; angebautes Mesnerhaus. Gegenüber ehemalige Kaplanei-, später Leprosenhaus von 1617. Friedhofskapelle Sankt Michael 1696 (Friedhof seit 1628); Franziskanerkloster 1649 begründet; ehemaliger Schussenrieder Klosterhof, Kirche 1735 erweitert; 1806 aufgehoben. Kirche profaniert; im Klostergebäude ist heute das Finanzamt untergebracht. Franziskanerinnenkloster Sankt Klara (»Schwesternklause«) im 14. Jahrhundert entstanden, 1782 aufgehoben. Heute Pfarrhaus. Spital zum Heiligen Geist 1298, Kapelle 1328 erwähnt. Heutige Gebäude um 1500, 1659 und 1752 erweitert, Fassade 1856 neugotisch umgestaltet, renoviert 1978; Kapelle zuletzt renoviert 1958. Daneben Zehntscheuer von 1755. Evangelische Pfarrverweserei 1887, Kirche 1889, Pfarrei 1904, Gemeindezentrum 1974. |
| Patrozinium: | Sankt Petrus |
| Ersterwähnung: | 1058 [1058/78] |




![Die Schenken (pincerne seniores) Heinrich genannt von Schmalegg, Konrad von Winterstetten, Hermann von Otterswang, Brüder, sowie Ritter Konrad von Hasenstein, Ritter Heinrich und Ortolf von Hasenweiler beurkunden, dass sie gemeinsam und jeder für sich um ihres Seelenheils willen die Besitzungen in Diepolswiler, die Albert genannt von Diepolswiler von ihnen zu Lehen gehabt und mit Zustimmung aller Beteiligten um seines Seelenheils willen dem Kloster Salem überlassen hat, mit allen Zugehörden (cum omnibus suis pertinentiis, agris videlicet cultis et incultis pratis pascuis silvis virgultis viis inviis aquis aqueductibus curtibus semitis piscinis et omnibus aliis iuribus tam corporalibus quam incorporalibus eisdem possessionibus intus et extra pertinentibus) nach vorausgegangener Resignation seitens Alberts dem Kloster übergeben und geeignet haben. Da jedoch auch weiland Ritter Burkhard von Hasenstein ein Belehnungsrecht daran gehabt hat, so übergeben die Pfleger (tutores seu curatores) seines minderjährigen (legittimos annos non habentis) Sohnes Burkhard, und zwar die Ritter Schenk Heinrich der Ältere, Konrad von Hasenstein, Marquard von Schellenberg und Ulrich von Königsegg, in seinem Namen nach Empfang der Resignation Alberts, alles Recht Burkhards an die genannten Besitzungen und diese selbst dem Kloster. Siegler: Die Aussteller. Datum in U{o}ttindorf ex parte mea H[ainrici] pincerne prefati, anno domini MCCLXXX octavo, X. kalendas Julii, testibus Ulrico Botro, fratre Dietrico ce Bermetingen monacho in Salem; ex parte vero mea Cu{o}nradi in Wintherstetten, III. idus Junii, presentibus Bertholdo notario rectore ecclesie in Homberg, Heinrico dicto Haggenbach; ex parte mea Hermanni in Wolfegge, XVI. kalendas Julii, presentibus Cunrado clerico de Walse, strennuo milite Eberhardo dapifero de Walpurg, eodem anno; ex parte mea U{o}lrici de Ku{e}nigshegge in Dankaratwiler, II. idus Junii, eodem anno, presentibus nobili viro Swiggero de Teggenhusen dicto Su{e}nnenkalp, Ulrico de Marcdorf; pro nobis vero, Cu{o}nrado scilicet de Hasenstain, Heinrico et Ortholfo de Hasenwiler fratribus in eodem loco, scilicet in Hasenwiler, XV. kalendas Julii, presentibus Hermanno rectore ecclesie in Hasenwiler, Cunrado clerico de Wintherbach, eodem anno.](/media/labw_wub/current/delivered/jpg/wub-4677.jpg)






![Die Brüder Hermann und Burkhard von Graben und Heinrich von Eichen (Aiche) beurkunden, dass der letztere allen Zehnten in Laupheim (villa Lophain), den er von ihnen zu Lehen trug, der Äbtissin Irmengard und dem Konvent von Heggbach um 4 Mark Silber verkauft hat, wozu die Brüder von Graben ihre Zustimmung erteilt haben, indem sie sich noch eidlich dem Kloster gegenüber als Träger der Güter verpflichten. Testes: Hainricus prepositus in Walse, Hermanus et Burchardus de Grabunt, H. de Wiler, H. de Anemerchingen, H[ainricus] de Mu{o}librunne et U{o}lricus, Ber. senior minister de Biberach, Hainricus de Stainach, Her. minister de Wintersteten, frater Ber., Burchardus de Tiufenbach, Beinzo Ammunsun. Siegler: Propst Heinrich von Waldsee und Eberhard von Waldsee. Acta sunt hec anno domini MCCLXXXIIII., V. die ante kathedram Petri.](/media/labw_wub/current/delivered/jpg/wub-4201.jpg)
















![Die Schenken Heinrich [H.], Konrad und Hermann [Her.] von Schmalegg und Winterstetten schenken dem Kloster Baindt ihre Mühle in Waldsee. Siegler: Die Aussteller. Actum in Wintersteten et in Tanne, anno domini MCCLXXXII., XII. [kalendas] Augusti, indictione X.](/media/labw_wub/current/delivered/jpg/wub-4036.jpg)





![Die Schenken (pincerne seniores) Heinrich genannt von Schmalegg, Konrad von Winterstetten, Hermann von Otterswang, Brüder, sowie Ritter Konrad von Hasenstein, Ritter Heinrich und Ortolf von Hasenweiler beurkunden, dass sie gemeinsam und jeder für sich um ihres Seelenheils willen die Besitzungen in Diepolswiler, die Albert genannt von Diepolswiler von ihnen zu Lehen gehabt und mit Zustimmung aller Beteiligten um seines Seelenheils willen dem Kloster Salem überlassen hat, mit allen Zugehörden (cum omnibus suis pertinentiis, agris videlicet cultis et incultis pratis pascuis silvis virgultis viis inviis aquis aqueductibus curtibus semitis piscinis et omnibus aliis iuribus tam corporalibus quam incorporalibus eisdem possessionibus intus et extra pertinentibus) nach vorausgegangener Resignation seitens Alberts dem Kloster übergeben und geeignet haben. Da jedoch auch weiland Ritter Burkhard von Hasenstein ein Belehnungsrecht daran gehabt hat, so übergeben die Pfleger (tutores seu curatores) seines minderjährigen (legittimos annos non habentis) Sohnes Burkhard, und zwar die Ritter Schenk Heinrich der Ältere, Konrad von Hasenstein, Marquard von Schellenberg und Ulrich von Königsegg, in seinem Namen nach Empfang der Resignation Alberts, alles Recht Burkhards an die genannten Besitzungen und diese selbst dem Kloster. Siegler: Die Aussteller. Datum in U{o}ttindorf ex parte mea H[ainrici] pincerne prefati, anno domini MCCLXXX octavo, X. kalendas Julii, testibus Ulrico Botro, fratre Dietrico ce Bermetingen monacho in Salem; ex parte vero mea Cu{o}nradi in Wintherstetten, III. idus Junii, presentibus Bertholdo notario rectore ecclesie in Homberg, Heinrico dicto Haggenbach; ex parte mea Hermanni in Wolfegge, XVI. kalendas Julii, presentibus Cunrado clerico de Walse, strennuo milite Eberhardo dapifero de Walpurg, eodem anno; ex parte mea U{o}lrici de Ku{e}nigshegge in Dankaratwiler, II. idus Junii, eodem anno, presentibus nobili viro Swiggero de Teggenhusen dicto Su{e}nnenkalp, Ulrico de Marcdorf; pro nobis vero, Cu{o}nrado scilicet de Hasenstain, Heinrico et Ortholfo de Hasenwiler fratribus in eodem loco, scilicet in Hasenwiler, XV. kalendas Julii, presentibus Hermanno rectore ecclesie in Hasenwiler, Cunrado clerico de Wintherbach, eodem anno.](/media/labw_wub/current/generated/jpg/wub-4677.jpg.tm.png)






![Die Brüder Hermann und Burkhard von Graben und Heinrich von Eichen (Aiche) beurkunden, dass der letztere allen Zehnten in Laupheim (villa Lophain), den er von ihnen zu Lehen trug, der Äbtissin Irmengard und dem Konvent von Heggbach um 4 Mark Silber verkauft hat, wozu die Brüder von Graben ihre Zustimmung erteilt haben, indem sie sich noch eidlich dem Kloster gegenüber als Träger der Güter verpflichten. Testes: Hainricus prepositus in Walse, Hermanus et Burchardus de Grabunt, H. de Wiler, H. de Anemerchingen, H[ainricus] de Mu{o}librunne et U{o}lricus, Ber. senior minister de Biberach, Hainricus de Stainach, Her. minister de Wintersteten, frater Ber., Burchardus de Tiufenbach, Beinzo Ammunsun. Siegler: Propst Heinrich von Waldsee und Eberhard von Waldsee. Acta sunt hec anno domini MCCLXXXIIII., V. die ante kathedram Petri.](/media/labw_wub/current/generated/jpg/wub-4201.jpg.tm.png)
















![Die Schenken Heinrich [H.], Konrad und Hermann [Her.] von Schmalegg und Winterstetten schenken dem Kloster Baindt ihre Mühle in Waldsee. Siegler: Die Aussteller. Actum in Wintersteten et in Tanne, anno domini MCCLXXXII., XII. [kalendas] Augusti, indictione X.](/media/labw_wub/current/generated/jpg/wub-4036.jpg.tm.png)

























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